200.000 COVID-Todesfälle – IECLB veröffentlicht offenen Brief
PORTO ALEGRE, Brasilien/GENF (LWI) – In Brasilien begann das neue Jahr mit damit, dass die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus 200.000 erreichte. Dies veranlasste die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB) dazu, einen offenen Brief zu veröffentlichen, in dem sie „garantierten kostenlosen Zugang zum Impfstoff gegen COVID-19 für die gesamte brasilianische Bevölkerung“ fordert. Die Kirche bekräftigte ihr Engagement für gerechtes Handeln und christusgemäße Fürsorge füreinander.
Zweihunderttausend Todesfälle markieren einen traurigen Höhepunkt in der Statistik der COVID-19-bedingten Todesfälle in Brasilien. In dem Schreiben fragen die Verantwortlichen der IECLB: „Wie viele Todesfälle braucht es, um eine Person zu beunruhigen, um eine Nation zu mobilisieren?“ Diese Formulierung weist darauf hin, dass viele, einschließlich einiger politischer Führer, das „tödliche Potenzial des neuartigen Coronavirus“ nicht ernst genommen haben.
Das Schreiben besagt, dass Verantwortungslosigkeit „angesichts des Wütens des Virus“ den „Tod von Tausenden unausweichlich“ machte.
Die Kirchenleitenden betonen jedoch, dass zukünftige Todesfälle durch COVID-19 mit einer breit angelegten Impfkampagne zusätzlich zu Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen verhindert werden können und erklären, dass ein garantierter freier Zugang zum Impfstoff für die gesamte Bevölkerung notwendig sei, um Leben zu retten. In dem offenen Brief erkennt die Kirchenleitung die Komplexität eines solchen Prozesses an, erklärt aber: „Flexibilität und Effizienz werden den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen.“
In Erwartung schwieriger Zeiten im bevorstehenden Jahr bekräftigt die IECLB ihr Engagement für das Leben und für Maßnahmen, die die Folgen der COVID-19-Pandemie verringern, sowie die Aufforderung, füreinander zu sorgen.
Der Brief schließt mit den Worten: „In der Dunkelheit der Pandemie werden wir Licht sein, indem wir verantwortungsvoll handeln und jede Vorsichtsmaßnahme ergreifen, um die Verbreitung des neuartigen Coronavirus zu verhindern.“
Als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie bietet die IECLB fortlaufend Kurse zur Trauerbegleitung an, um sowohl ordinierte als auch nicht-ordinierte Seelsorgerinnen und Seelsorger zu schulen.