Netzwerke und Zusammenarbeit
Da wir in der Zusammenarbeit mit anderen Organisationen am effektivsten sind, hat der Weltdienst strategische Partnerschaften und Netzwerke aufgebaut. Die professionelle Gestaltung dieser Beziehungen im Geiste der Zusammenarbeit und der gegenseitigen Rechenschaftspflicht ist entscheidend für den zukünftigen Erfolg und die Effektivität unserer Programme. Diese Partnerschaften haben ihre Basis sowohl in lokalen Gemeinschaften als auch in weltweiten Netzwerken.
- UN-Agenturen ¶
- Ökumenische und interreligiöse Partner ¶
- Weltweite Netzwerke ¶
- Regierungen und andere politische Verantwortliche ¶
- LWB-Mitgliedskirchen und kirchennahe Organisationen ¶
- Lokale Gemeinschaften und Zivilgesellschaft ¶
Die lange Geschichte des Weltdienstes und die Erfolgsbilanz unserer humanitären Einsätze machen uns zu einem wichtigen und zuverlässigen operationellen Partner des Hohen Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) und des Welternährungsprogramms (WFP) mit dem strategischen Ziel, diese Partnerschaften weltweit zu stärken und zu verbessern.
Wir arbeiten ebenfalls mit dem UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA) und mit UN-Netzwerken zusammen, die mit speziellen thematischen und operativen Themen befasst sind, dazu gehören das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF und das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen UNDP.
Als Gründungsmitglied des ACT-Bündnisses übernimmt der Weltdienst weiterhin eine aktive Rolle mit anderen Mitgliedern bei Einsätzen vor Ort, in Länderforen und mit Regionalbüros sowie innerhalb des Genfer Sekretariats. Uns geht es darum, bei Notfällen innerhalb der vom ACT bereitgestellten Mechanismen koordiniert, rechtzeitig und effektiv zu handeln.
In Anwendung der 2016 vom Weltdienst und von Caritas Internationalis unterzeichneten Absichtserklärung ist es unser Ziel, unsere Beziehungen zur römisch-katholischen Kirche zu stärken und gemeinsam eine nachhaltige Veränderung im Leben der Menschen zu erreichen, die unter Armut, Katastrophen und Marginalisierung leiden.
Wir suchen partnerschaftliche Beziehungen mit Organisationen anderer Glaubensrichtungen, um glaubenssensible humanitäre und Entwicklungsarbeit auf grundsatzpolitischer und operativer Ebene zu fördern. Insbesondere erkunden wir weiterhin Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit Islamic Relief Worldwide auf der Grundlage einer Absichtserklärung beider Organisationen, die 2017 erneuert wurde.
Der Weltdienst beteiligt sich an der Arbeit anderer internationaler humanitärer Netzwerke und leistet dort seinen Beitrag. Dazu gehören der Ständige Ausschuss für humanitäre Hilfe (SCHR); die CHS Alliance, die Standards zur Qualität und Rechenschaftslegung in der humanitären Hilfe verpflichtet ist; der Internationale Rat der freien Wohlfahrtsverbände (ICVA); VOICE (Voluntary Organisations in Cooperation in Emergencies) und das Sphere-Projekt, das Qualitätsstandards in der humanitären Hilfe setzt. Wir unterstützen die Entwicklung des Globalen Paktes für Flüchtlinge sowie den Rahmenplan für Flüchtlingshilfemaßnahmen (CRRF) und beteiligen uns aktiv daran. Wir wollen die Istanbuler Prinzipien in unsere Pläne und Praktiken als Teil einer gemeinsamen Initiative zur Verbesserung der Entwicklungseffizienz integrieren
Unsere Präsenz in Genf verbessert den intensiven Dialog und die Zusammenarbeit mit dem UNHCR auf globaler Ebene. Wir sind aktiv an dem Universellen Periodischen Überprüfungsverfahren des UN-Menschenrechtsrates und im UN-Komitee für die Beseitigung der Diskriminierung der Frauen (CEDAW) beteiligt. Dies erhöht die Wirkung unserer weltweiten Advocacy-Arbeit auf lokaler und nationaler Ebene.
Der Weltdienst hat erkannt, dass die Nachhaltigkeit all seiner Programme nur zusammen mit engagierten und motivierten Regierungen zu gewährleisten ist. Enge Arbeitsbeziehungen zu lokalen, regionalen und staatlichen Regierungen ermöglichen uns die konstruktive Zusammenarbeit mit wichtigen politischen Verantwortlichen und gleichzeitig den wichtigen Zugang für humanitäre Einsätze. Bei der Bewältigung akuter Krisen oder bei Einsätzen in einem schwierigen Umfeld ist der Zugang zu Menschen und Orten mit besonders hohem humanitären Hilfebedarf die Grundlage unserer Arbeitsbeziehungen mit Regierungen und anderen Anspruchsgruppen.
Gleichzeitig und je nach Kontext unterstützen wir den Kapazitätsaufbau, verbessern Koordinierungsmechanismen zwischen den Interessengruppen vor Ort und nehmen die Verantwortlichen in die Pflicht, wenn es um die Erfüllung von Rechten geht. Dabei versuchen wir, Synergien zwischen staatlicher Verantwortung und unseren eigenen Aufgaben zu nutzen, und arbeiten gleichzeitig mit Gemeinschaften und zivilgesellschaftlichen Gruppen zusammen, um auf politischer Ebene Veränderungen zu bewirken.
An einigen Einsatzorten müssen wir erkennen, dass Menschen weiterhin in kritischen Situationen leben, weil die Politik ihre Verantwortung nicht wahrnehmen kann oder will. Die Autorität von Regierungen kann in einigen Kontexten auch in Frage gestellt sein, so dass ihre Fähigkeit zur Übernahme von Verantwortung weiter beeinträchtigt werden kann. Selbst in diesen Situationen versucht der LWB-Weltdienst entsprechend seiner rechtsbasierten Leitidee den Zugang zu Rechten und Dienstleistungen für alle sicherzustellen.
LWB-Mitgliedskirchen
Der LWB ist eine weltweite Gemeinschaft von 148 Mitgliedskirchen. Wo es möglich ist, arbeitet der Weltdienst mit Ortskirchen zusammen und leistet diakonische Arbeit im Dienst des Menschen. Wir suchen weiterhin eine engere Zusammenarbeit mit Mitgliedskirchen, damit unser Einsatz möglichst dauerhafte Ergebnisse für die betroffenen Gemeinschaften erzielt.
Kirchennahe Organisationen
Der Weltdienst unterhält seit langem intensive Beziehungen mit Werken der LWB-Mitgliedskirchen, die humanitäre Hilfe und Entwicklungsarbeit leisten. Kirchennahe Organisationen übernehmen einen großen Teil der Programmfinanzierung und arbeiten eng in Bereichen wie Programmplanung und -ausführung, strategische Entwicklung, gemeinsame Advocacy-Arbeit und Personalentsendung zusammen. Dieses Szenario verändert sich kontinuierlich, da einige der kirchennahen Organisationen ihren Einsatzbereich durch Länderbüros zu erweitern versuchen, darunter auch in Ländern, in denen wir präsent sind. Strategische Diskussionen mit allen kirchennahen Organisationen werden weitergehen, um eine für beide Seiten nützliche Zusammenarbeit zu entwickeln.
- Australian Lutheran World Service - Australischer Lutherischer Weltdienst (ALWS)
- Brot für die Welt
- Canadian Lutheran World Relief (CLWR)
- Christian Aid
- Act Church of Sweden (CoS)
- Tschechische Diakonie
- DanchurchAid - Dänische Kirchenhilfe (DCA)
- Diakonie Katastrophenhilfe (DKH)
- Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika (ELKA)
- FinnchurchAid - Finnische Kirchenhilfe (FCA)
- Finnish Evangelical Lutheran Mission - Finnische evangelisch-lutherische Mission (FELM)
- Hungarian Interchurch Aid (HIA)
- Icelandic Church Aid - Isländische Kirchenhilfe (ICA)
- Cordaid / ICCO
- Corus Interntional / LWR
- Norwegian Church Aid - Norwegische Kirchenhilfe (NCA)
Lokale Gemeinschaften
Die Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinschaften und der Bevölkerung ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass die Programme, die am besten geeigneten Personen auf die am besten geeignete Weise einbeziehen.
Art und Umfang dieser Beziehungen variieren je nach Kontext. Die Gemeinschaften können von Basis- oder Dorfgemeinschaftsorganisationen bis hin zu örtlichen Kirchen oder anderen Glaubensgemeinschaften reichen. Die Stimme der lokalen Gemeinschaften wird in alle Aspekte des Projektzyklus einbezogen, und wir sind ihnen gegenüber letztlich rechenschaftspflichtig.
Zivilgesellschaft
Wir bringen Gemeindemitglieder und gemeindebasierte Initiativen und Organisationen mit anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren zusammen, um ihren Stimmen Gehör zu verschaffen, einen positiven politischen Wandel herbeizuführen und sicherzustellen, dass die Umsetzung auf lokaler Ebene allen zugutekommt und nicht nur einigen wenigen. Zu den zivilgesellschaftlichen Akteuren gehören lokale, nationale und internationale Nichtregierungsorganisationen sowie kirchliche Akteure wie unsere eigenen Mitgliedskirchen.