LWB gratuliert Verlagshaus zum 75. Jubiläum

07 Sep 2021
Image
Der LWB und die EVA haben gemeinsam zahlreiche Veröffentlichungen herausgebracht. Foto: LWB/S. Gallay

Der LWB und die EVA haben gemeinsam zahlreiche Veröffentlichungen herausgebracht. Foto: LWB/S. Gallay

„Einen lebendigen Dialog zwischen Theologie, Kirche und Gesellschaft fördern“

GENF, Schweiz (LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) hat der Evangelischen Verlagsanstalt (EVA) mit Sitz in Leipzig, Deutschland, zum 75. Jubiläum gratuliert. Er würdigte die langjährige Kooperation bei der Veröffentlichung von zahlreichen Publikationen des LWB.

„Wir sind stolz auf die verlegerische Partnerschaft zwischen der EVA und dem LWB“, so Pfr. Arni Danielsson, Leiter des Kommunikationsbüros beim LWB, in seinem Gratulationsschreiben an die Verlagsanstalt. „Wir sind überzeugt, dass die Veröffentlichungen, die aus dieser Zusammenarbeit hervorgegangen sind, zu Ihrem Ziel beigetragen haben, einen lebendigen Dialog zwischen Theologie, Kirche und Gesellschaft nicht nur in Deutschland, sondern weltweit zu fördern.“

Zu ihrem 75-jährigen Bestehen blickt die EVA auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bekamen in der Sowjetischen Besatzungszone Privatverlage keine Produktionslizenz mehr, da die kommunistische Ideologie kein Privateigentum zuließ und generell alle Publikationen unter gesellschaftspolitischen Vorbehalt stellte. Den Bedürfnissen des damals noch großen christlichen Bevölkerungsanteils wollte man aber wenigstens ansatzweise entsprechen, weshalb die Sowjetische Militäradministration Verhandlungen mit der Kirchenleitung in Ostdeutschland aufnahm. Ziel war es, einen Zentralverlag für evangelische Publizistik zu gründen. Im Mai 1946 wurde die EVA mit Sitz in Berlin ins Leben gerufen.

Nach der friedlichen Revolution von 1989 musste sich der einstige Monopolbetrieb der DDR komplett umstellen. Die EVA war der einzige evangelische Kirchenverlag der DDR gewesen. „Die Daseinsberechtigung, die Literaturversorgung der evangelischen Gemeinden im DDR-Staat, war über Nacht förmlich weggebrochen“, erklärt EVA-Geschäftsführer Sebastian Knöfel. Die EVA habe vor einer publizistisch völlig neuen Situation gestanden.

War in der DDR-Zeit das größte Problem die Papierbeschaffung, so musste sich der Verlag nun mit einer wirtschaftlichen Neuordnung und den veränderten Marktbedingungen arrangieren. Das Unternehmen habe mit Absatzrückgängen, neuer Konkurrenz zu evangelischen Verlagen in Westdeutschland sowie der Auflösung des Berliner Hauptsitzes erhebliche betriebswirtschaftliche Einschnitte verkraften müssen. Diese Herausforderungen konnten mit großen Anstrengungen überwunden werden.

„Mittlerweile gehört die EVA deutschlandweit und international zu den titel- und auflagenstärksten theologischen Verlagen“, kann Knöfel berichten. Von dreistelligen Auflagen bei Fachbüchern bis zu fünfstelligen bei Geschenkbüchern und Belletristik sei alles vertreten. Neben theologischer Fachliteratur werden auch etliche Titel für die Gemeindepraxis angeboten.

Das Jubiläum der EVA wurde am 2. September mit einem Festakt in der Leipziger Thomaskirche begangen. Das geistliche Wort steuerte der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, bei.

Quelle: epd, Redaktion: LWB/A. Weyermüller

LWF/OCS