Zentral- und Westafrika: Kirchen in LWB-Subregion bereit für Neuanfang

Die LUCCWA-Vollversammlung vor Kurzem verbreitete einen konstruktiven Grundtenor für die künftige Förderung von Gemeinschaft und die Zusammenarbeit in der afrikanischen Subregion. 

06 Jan. 2025
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Delegierte der LUCCWA-Vollversammlung in Lomé, Togo. Foto: LUCCWA

Delegierte der LUCCWA-Vollversammlung in Lomé, Togo. Foto: LUCCWA

LUCCWA-Vollversammlung erörtert konkrete Schritte für Förderung des Zusammengehörigkeitsgefühls 

(LWI) – In einem von Aufrichtigkeit und Offenheit geprägten Geist hat am 18. und 19. Dezember 2024 in Lomé, Togo, die Vollversammlung der Lutherischen Gemeinschaft in Zentral- und Westafrika (LUCCWA) stattgefunden. Sie stand unter der Überschrift „So sind wir, die vielen, ein Leib“ (1. Korinther 10,17). 

LUCCWA-Präsident und Nationalbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Kameruns, Dr. Jean Baiguele, sagte, „das Ziel der LUCCWA ist eine Neuorientierung – wir wollen zusammen mit den Mitgliedskirchen darauf hinarbeiten, unseren Umgang mit wichtigen Angelegenheiten zu verändern, unsere Vision zu verändern und Frauen zuzurüsten, ihrer Stimme Gehör zu verschaffen“. Er dankte dem Lutherischen Weltbund (LWB) für seine „zuverlässige Unterstützung und den unermüdlichen Einsatz, unser Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken“. 

Die LUCCWA ist ein Zusammenschluss von LWB-Mitgliedskirchen in der afrikanischen Subregion und anderen Kirchen, die mit diesen zusammenarbeiten, wie beispielsweise der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Togo, die die Vollversammlung ausrichtete. Die Vollversammlung der LUCCWA, an der Kirchenleitende und Führungspersonen von Frauen- und Jugendgruppen teilnehmen, findet alle zwei Jahre statt. 

In einem Kommuniqué zum Ende der Vollversammlung betonten die LUCCWA-Delegierten die Notwendigkeit, „sich an gegenwärtige Herausforderungen anzupassen und Chancen, die sich neu bieten, mit Liebe, Hoffnung und einem zielführenden Ansatz zu nutzen“. Sie dankten dem ehemaligen LWB-Präsidenten und Erzbischof der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria, Dr. Panti Filibus Musa, dem LUCCWA-Generalsekretär von der Lutherischen Kirche Senegals, Pfr. Thomas Diouf, und dem LWB-Regionalreferenten für Afrika, Pfr. Dr. Samuel Dawai, für ihre „unverzichtbaren Beiträge, ihren Einsatz und ihr Engagement“ für die Stärkung der Gemeinschaft in der afrikanischen Subregion. 

Das Führungswirken in Kirchen sei „eine Berufung von Gott zum Dienst, wie er von Christus vorgelebt wurde, der in die Welt gekommen war, um zu dienen, nicht um sich dienen zu lassen (Matthäus 20,28)“, heißt es in dem Kommuniqué. Die Vollversammlung rief daher „alle Führungspersonen – bischöfliche Personen, Pfarrpersonen, Führungspersonen von Jugend-, Männer- und Frauengruppen auf, sich in ihrem Wirken einen Geist der Demut, der Aufopferung und der selbstlosen Liebe zu eigen zu machen“. 

Die Vollversammlung als Leitungsgremium der Subregion verpflichtete sich darüber hinaus erneut zur Umsetzung des „Grundsatzpapiers zu Gendergerechtigkeit im LWB“, was auch eine „Förderung der Gleichstellung der Geschlechter in den Führungspositionen der Mitgliedskirchen“ beinhalte. Des Weiteren betonten die Kirchenleitenden auch Klimagerechtigkeit als einen Arbeitsschwerpunkt, der verlange, dass „Kirchen zu den Themen Öko-Theologie, Umweltschutz und der Notwendigkeit nachhaltiger Praktiken geschult“ würden. 

Die Delegierten bekundeten ihre Solidarität mit den Menschen und Bevölkerungsgruppen in der Zentralafrikanischen Republik, die Opfer von gewalttätigen Angriffen, Vertreibung und Marginalisierung geworden sind und weiterhin werden, und riefen internationale Organisationen und die Staatengemeinschaft auf, sich einzuschalten und Initiativen zur Friedenskonsolidierung zu unterstützen. Für alle, die „von den verheerenden Überschwemmungen in Nigeria und Kamerun in der letzten Regenzeit schwer getroffen wurden“, ruft LUCCWA die „Regierungen und Hilfsorganisationen“ auf, „humanitäre Soforthilfe zu leisten und langfristige Lösungen umzusetzen, um derartige Geschehnisse in der Zukunft zu verhindern“. 

Schwerpunkte in der Programmarbeit 

Die Delegierten überarbeiteten die Statuten und Satzungen der LUCCWA, legten den geprüften Finanzbericht vor und formulierten Entwürfe für Projekte in der Subregion in den kommenden Jahren. Auch die LWB-Strategie 2024-2031 wurde präsentiert. 

„Gesundheit und Wohlergehen, die Verhinderung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen, Bildung für Frauen und Mädchen, Kapazitätsaufbau und theologische Ausbildung“ seien als Schwerpunktthemen für die Zurüstung von Frauen zu mehr Selbstbestimmung und Gendergerechtigkeit herausgearbeitet worden, erklärte Mame Coumba Epse Diouf, die Koordinatorin der regionalen Frauenarbeit von LUCCWA von der Lutherischen Kirche Senegals. 

Die Koordinatorin der LUCCWA-Jugendarbeit, Athanase Baissin, von der Lutherischen Brüderkirche Kameruns berichtete, die Einbindung von jungen Menschen in das kirchliche Leben sei sehr wichtig, insbesondere für junge Frauen. Der Schwerpunkt werde darauf liegen, „Unternehmertum zu fördern und gegen die irreguläre Migration von jungen Menschen zu kämpfen“, und „wir werden auch nicht müde werden, uns für Klimagerechtigkeit einzusetzen“. 

„Diese konstruktive Tagung, die aktive Teilhabe von Frauen, jungen Erwachsenen und Kirchenleitenden und ihre wertvollen Beiträge zu den Diskussionen machen mir Mut“, sagte der LWB-Regionalreferent für Afrika, Samuel Dawai, im Anschluss an die Vollversammlung. 

LWB/A. Weyermüller