Unterstützung für Panzi-Krankenhaus der Dr. Mukwege-Stiftung
Prag (Tschechische Republik)/Genf (LWI) – Die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB), eine Mitgliedskirche des Lutherischen Weltbundes (LWB) in der Tschechischen Republik, hat Spenden für die Panzi-Stiftung gesammelt, die damit die medizinische Behandlung von Frauen in der Demokratischen Republik Kongo unterstützen will, die Opfer einer Vergewaltigung wurden. Anstoß für die Spendensammlung der EKBB-Synode war der Hauptvortrag zu sexueller Gewalt von Dr. Mukwege auf der Zwölften LWB-Vollversammlung im Mai 2017.
Ein klares Bekenntnis der Solidarität für die Frauen in der DR Kongo: Eine halbe Million Tschechische Kronen, rund 18.000 Euro, wurden nach dem Aufruf des EKBB-Synodalrats im September letzten Jahres in einer Sondersammlung für die Panzi-Stiftung gespendet. Die Spenden werden an ein Krankenhaus gehen, das von Dr. Denis Mukwege gegründet wurde. Mukwege ist Mediziner und Menschenrechtsaktivist, der sich für ein Ende geschlechtsspezifischer Gewalt in der DR Kongo engagiert.
„Vergewaltigung wird im Kongo als Kriegswaffe eingesetzt und diese ist sehr zerstörerisch. Das Ziel ist dabei nicht die sexuelle Befriedigung, sondern die Kriminalisierung von Frauen, was zum Zusammenbruch ganzer Gemeinwesen führt, deren Bewirtschaftung oft überwiegend den Frauen obliegt. Opfer werden nicht nur erwachsene Frauen, junge wie ältere, sondern auch Mädchen und sogar Kleinkinder“, heißt es in einer Erklärung der EKBB.
LWB-Ratsmitglied Olga Navrátilová war Delegierte der EKBB auf der LWB-Vollversammlung im Mai 2017 in Windhuk, Namibia, wo Mukwege den Hauptvortrag über sexuelle Gewalt und die Situation in der DR Kongo hielt. „Ich war schockiert von dem Vortrag von Dr. Denis Mukwege“, sagte sie, und weiter: „Nachdem der Synodalrat der EKBB meinen Bericht über die LWB-Vollversammlung gelesen hatte, initiierte er eine kirchenweite Spendensammlung, um die Arbeit des Panzi-Krankenhauses zu unterstützen.“
„Ziel der Spendensammlung war nicht nur, finanzielle Mittel zu sammeln, sondern auch das Bewusstsein für die Situation in der Demokratischen Republik Kongo zu schärfen“, fügt sie hinzu. „Die gesammelten 18.000 Euro überstiegen alle Erwartungen!”
„Es hängt von uns ab – den Erben Martin Luthers –, alle Macho-Dämonen, die die Welt beherrschen, durch Gottes Wort auszutreiben. Dann können Frauen, die Opfer männlicher Barbarei sind, die Herrschaft Gottes in ihrem Leben erfahren“, erklärte Mukwege in seinem Hauptvortrag auf der LWB-Vollversammlung am 11. Mai 2017.
„Ich bin überzeugt, dass ich bei Ihnen auf offene Ohren stoße und dass Sie offene Worte finden, um die Schreie der Opfer von sexueller Gewalt vernehmbar zu machen, damit die Täter dieser Verbrechen nie mehr straffrei ausgehen“, fügte er hinzu.