Soforthilfe-Fonds des LWB finanziert Hygieneausstattung
GRODNO, Belarus/GENF (LWI) – Während die lutherische Kirche in Grodno, Belarus, schon seit einiger Zeit Demonstrierenden einen sicheren Zufluchtsort bietet und jeden Tag die Glocken als Zeichen des zivilen Widerstands läuten lässt, hat an den Schulen des Landes nun das neue Schuljahr begonnen.
Einige der Schulen verfügen jedoch nicht über die finanziellen Mittel für eine grundlegende Hygieneausstattung, um einer Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) entgegenzuwirken. Dank des COVID-19-Soforthilfe-Fonds des LWB für Mitgliedskirchen konnte die belarussische Kirche ihnen nun aushelfen und Kindergärten und Schulen in Grodno unterstützen. „Die Hilfe aus unserer Gemeinschaft und aus dem Soforthilfe-Fonds des LWB war unglaublich hilfreich“, sagte Pfarrer Vladimir Tatarnikow von der Lutherischen Kirche in Grodno, Belarus.
Eltern in der Pflicht
Bildung an sich wird in Belarus vom Staat finanziert, aber es liegt in der Verantwortung der Schulleiter der einzelnen Schulen, die Finanzierung für zusätzliche Kosten wie Reparaturen und Materialien einzuwerben. Diese Kosten, zu denen auch solche für die Ausrüstung zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung von COVID-19 zählen, werden oftmals an die Eltern weitergegeben, die aktuell aber selbst vor einer wirtschaftlichen und politischen Krise stehen.
Engpässe bei der Versorgung mit Schutzausrüstung und eine hohe Nachfrage haben zudem zur Folge, dass die Kosten dafür in die Höhe schnellen. Besonders schutzbedürftige Menschen sind somit einer noch größeren Gefahr ausgesetzt.
Dank der Mittel aus dem COVID-19-Soforthilfe-Fonds des LWB für Mitgliedskirchen hat jetzt die belarussische lutherische Kirche Schutzmasken, Handschuhe, Desinfektionsmittel und kontaktlose Fieberthermometer für die Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler besorgen können.
Jahresvorat Desinfektionsmittel, Schutzkleidung für einen Monat
In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium hat die lutherische Kirche in Grodno zudem Polikliniken und Krankenhäuser mit Schutzkleidung unterstützen können. Für die Kindergärten reicht das zur Verfügung gestellte Material für etwa zwei Monate, bei den Grundschulen und Krankenhäusern für etwa einen Monat. Darüber hinaus gibt einen Jahresvorrat Desinfektionsmittel für die Schulen und Krankenhäuser.
Empfänger und Nutznießende der Materialien waren rund 2.300 Personen aus zwei Kindergärten und zwei Grundschulen.
Im Rahmen des diakonischen Engagements der Kirche werden Eltern, Lehrende und Kinder geschult, wie genau sie der Ausbreitung von COVID-19 entgegenwirken können. Freiwillige verteilen die Ausrüstung und informieren die Öffentlichkeit über bewährte Praktiken in der COVID-19-Prävention.
Belarus meldete seinen ersten COVID-19-Fall im März 2020; bis September hatte es 74.763 gemeldete Erkrankte und 767 Tote zu verzeichnen.