„Netzwerkarbeit ist eines der Merkmale eines modernen Dienstes am Menschen”
Rio de Janeiro, Brasilien/Genf– 23. Juli 2015 (LWI) – Eine Lutherische Stiftung in Brasilien arbeitet zurzeit an der Vernetzung einer Gruppe kleiner diakonischer Institute und ermöglicht ihnen damit mehr Einflussmöglichkeiten und einen besseren Zugriff auf vorhandene Ressourcen.
Durch den Zusammenschluss von ca. 60 Sozialorganisationen unter dem Dach des Rede de Diaconia (Diakonie-Netzwerk) wird es nach Überzeugung der Lutherischen Diakoniestiftung (FLD) für die Mitglieder einfacher, gemeinsam eine grössere Zahl von Menschen und besonders Frauen und Jugendlichen zu erreichen. Dies wäre den Einzelorganisationen kaum möglich gewesen.
Die FLD ist der diakonische Arm der Evangelisch Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien. Das Ziel des Rede de Diaconia besteht darin, die Diakoniearbeit in Brasilien zu stärken. In dem Land arbeiten oft zahlreiche kleine Organisationen isoliert und ohne die Unterstützung einer großen Institution.
„Da das Netzwerk 60 Organisationen unterstützt, sind mehr als 1.000 Menschen mehr oder weniger direkt miteinander verbunden“, sagt Ilona Dorji, die LWF-Referentin für Projektkoordinierung und Überwachung.
Nach Aussage der FLD-Exekutivsekretärin ist die Netzwerkarbeit ein unverzichtbarer Bestandteil eines lebendigen Dienstes am Menschen. „Unterstützende Beziehungen zwischen Kirchen und Organisationen zur gegenseitigen Hilfe stellen die Diakoniearbeit in den Mittelpunkt durch Lernen in der Gruppe, kollegiale Coachings und Gelegenheiten zum Entdecken neuer Perspektiven mit gleichgesinnten Gemeinschaftsmitgliedern.“
Menschenrechte und Geschlechtergleichstellung sind wichtige Themenbereiche
Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, Unterstützung für Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen sowie Ernährungssicherung sind die Hauptinteressen des Netzwerks.
„Rede de Diaconia will die brasilianische Gesellschaft durch systematische Hilfe, Beobachtung, Evaluierung und bessere Koordinierung diakonischer Projekte unterstützen“, erklärte Dorji. „Dieses Angebot reicht weit über lutherische konfessionelle Grenzen hinaus und thematisiert Probleme wie Menschenrechte, häusliche und gesellschaftliche Gewalt, Rechte der indigenen Bevölkerung, Ernährungssicherheit und Souveränität. In einem geographisch so riesigen Land kann das Netzwerk bei der Unterstützung der diakonischen Arbeit und Kooperation seine Stärken am besten zur Geltung bringen“.
Der LWB unterstützt Rede de Diaconia seit drei Jahren. Seit seiner Gründung haben sich dem Netzwerk jedes Jahr mindestens zehn neue Organisationen angeschlossen.
Während der ersten Phase von 2013 bis 2015 wurde das Netzwerk fest etabliert und bei den diakonischen Institutionen bekannt gemacht. Es entwickelte Bildungsprogramme besonders für Frauen und Jugendliche, stellte ein Website ins Netz und baute eine Partnerschaft zwischen FLD, zwei Regionalgruppen und der evangelisch-theologischen Hochschule Faculdades EST auf.
Das Netzwerk wird sich weiter vergrössern und an Bedeutung als Organisation zur Unterstützung und Zusammenführung diakonischer Institutionen gewinnen. Das Konzept der diakonischen Netzwerke kann sich nach Einschätzung von Dorji auch in anderen Regionen bewähren.
Durch gemeinsame Aktivitäten und weitere Workshops und Seminare will das Netzwerk auch die Rolle der Jugend stärken.
Die zweite Phase des Rede de Diaconia wird erwartungsgemäss im kommenden Jahr beginnen.