Die Kirche in Italien feiert ihre Geschichte und sät Samen für die Zukunft

Die lutherische Kirche in Italien feiert ihr 75-jähriges Bestehen. Ihre Geschichte geht jedoch bis in die Zeit der Reformation zurück, wie Briefe von Martin Luther belegen.

09 Juli 2024
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Dekan Carsten Gerdes spricht während der ELKI-Synode in Rom. Foto: ELKI

Dekan Carsten Gerdes spricht während der ELKI-Synode in Rom. Foto: ELKI

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien feiert ihr 75-jähriges Bestehen und kann auf fünf Jahrhunderte Tradition zurückblicken 

(LWI) –Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien (ELKI) begeht derzeit den 75. Jahrestag ihrer Gründung und möchte damit ihre lange Geschichte und ihre vielfältigen Gemeinden im überwiegend römisch-katholischen Umfeld „bekannter und sichtbarer“ machen. Das Jubiläum wurde im Rahmen einer Reihe von öffentlichen Veranstaltungen während der Synode Ende April in Rom begangen. 

Offiziell wurde die Kirche 1949 mit Hilfe des gerade entstandenen Lutherischen Weltbundes (LWB) gegründet, um die deutschen Protestantinnen und Protestanten zu unterstützen, die es nach dem Zweiten Weltkrieg schwer hatten. Die Geschichte der Lutheranerinnen und Lutheraner in Italien lässt sich jedoch bis zur Reformation zurückverfolgen, wie Pfarrer Carsten Gerdes, Dekan der ELKI und Pfarrer der Gemeinde Ispra-Varese an der schweizerisch-italienischen Grenze, feststellt.

Der ELKI gehören heute 15 Gemeinden an, die sich über die gesamte Länge und Breite der italienischen Halbinsel verteilt sind, von Trentino-Südtirol, das im Norden an Österreich und die Schweiz grenzt, bis zur Mittelmeerinsel Sizilien im Süden. Einige der Gemeinden haben eine mehrere Jahrhunderte alte Geschichte, andere, wie Verona, Meran und Turin, wurden erst vor weniger als zwei Jahrzehnten gegründet.

„Wie in fast allen anderen Kirchen in Europa gehen auch bei uns die Mitgliederzahlen zurück“, meint Gerdes. Das Jubiläum sei jedoch eine gute Gelegenheit, die protestantische Präsenz und ihre besondere Form des Christentums in der Öffentlichkeit besser bekannt zu machen. „95 % der Menschen in Italien denken bei Christentum nur an die römisch-katholische Kirche. Also ist das für uns ein Anlass zu zeigen, dass es auch andere Formen gibt“, sagt Gerdes.

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Teilnehmende an der ELKI-Synode anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Kirche. Foto: ELKI

Teilnehmende an der ELKI-Synode anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Kirche. Foto: ELKI

LWB/P. Hitchen