34. Niwano-Friedenspreis geht an LWB-Präsident Younan
Jerusalem, Israel/Genf (LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) hat Bischof Dr. Munib Younan zur Verleihung des bedeutenden Niwano-Friedenspreises beglückwünscht. Die Auszeichnung, die zum 34. Mal vergeben wird, würdigt Younans Engagement für den interreligiösen christlich-muslimisch-jüdischen Dialog in Jerusalem und weltweit. Munib Younan ist Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELKJHL). Seit der Elften Vollversammlung 2010 in Stuttgart hat er das Amt des LWB-Präsidenten inne.
„Ich komme am Tisch des Dialogs mit verschiedenen Leitungsverantwortlichen aus den drei Religionen zusammen“, erklärte Younan im Zusammenhang mit der ihm zugesprochenen Auszeichnung. „Ich bringe das Leid meines Volkes, das mich im Innersten bewegt, mit an den Tisch. Ich komme an den Tisch, um über die Zukunft der Menschen zu sprechen, die in diesem Land leben. Wer in einer Religion Leitungsfunktionen wahrnimmt, trägt eine besondere Verantwortung. Frieden und Würde werden daraus erwachsen, wie wir Bildung vermitteln und wie wir Dialoge führen. Das können wir der Politik vorleben.“
Die Auszeichnung sei eine „energische Bestärkung im fortgesetzten Eintreten für den – notwendigen und möglichen – Frieden sowie eine Ermutigung dazu, sich in einer von Konflikten und Leid geprägten Welt nicht von der Friedensarbeit abbringen zu lassen“, erklärte dazu LWB-Generalsekretär Pfarrer Dr. h.c. Martin Junge gegenüber der LWI.
Friedliche Zusammenarbeit der Religionen
Jährlich würdigt die japanische Niwano-Stiftung eine Person oder Organisation für ihr praktisches oder wissenschaftliches Engagement im Bereich der friedlichen Zusammenarbeit der Religionen, insbesondere im Kontext von Konflikten. Die Stiftung setzt ihren Schwerpunkt bei der Friedensarbeit in den Bereichen Kultur, Forschung und Bildung.
„In einer Welt, die davon geprägt ist, dass Führungsverantwortliche Unterschieden und Hass das Wort reden, setzt sich Bischof Younan konsequent für das Gegenteil ein. Seine Arbeit gibt dem Frieden Vorrang vor der Macht, der Einheit Vorrang vor monotheistischer Dominanz“, heißt es in der Stellungnahme der Jury zur Preisvergabe.
Abschließend betont die Jury in ihrer Stellungnahme, Bischof Younan habe gezeigt, „dass die Dialogarbeit, die eine Öffnung der eigenen Person für das Gegenüber erfordert, eine Überbrückung von durch Differenzen verursachten Brüchen und eine allmähliche Verringerung der Distanz zwischen Angehörigen des muslimischen, jüdischen und christlichen Glaubens möglich macht. Die Niwano-Stiftung würdigt [Younans] unermüdliches Wirken und seine Leistungen und verleiht ihm als würdigem und verdienstvollem Empfänger mit großem Stolz den 34. Friedenspreis.“
Die Preisverleihung findet am 27. Juli in Tokio (Japan) statt.
Frühere TrägerInnen des Friedenspreises sind u. a. das Centre for Peace Building and Reconciliation (Sri Lanka, 2016), Rosalina Tuyuc Velāsquez (Guatemala, 2012), Bischof Gunnar Stalsett (Norwegen, 2013), Dharma-Meisterin Cheng Yen (Republik China, 2007), Seine Königliche Hoheit Prinz Hassan ibn Talal (Jordanien, 2008).