Erstmals eine Frau im lutherischen Spitzenamt in Brasilien

24 Okt. 2018
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Silvia Beatrice Genz ist die erste Frau im Amt der Präsidentin der IECLB. Mit im Bild: Erster Vizepräsident Odair Braun (re.) und Zweiter Vizepräsident Mauro Batista. Foto: IECLB

Silvia Beatrice Genz ist die erste Frau im Amt der Präsidentin der IECLB. Mit im Bild: Erster Vizepräsident Odair Braun (re.) und Zweiter Vizepräsident Mauro Batista. Foto: IECLB

Pfarrerin Silvia Beatrice Genz ist neue Präsidentin der IECLB

Curitiba, Brasilien/Genf (LWI) – Die Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB) hat erstmals eine Frau zur Präsidentin gewählt. Pfarrerin Silvia Beatrice Genz tritt ihr neues Amt im Januar an.

Ins Präsidium der IECLB wählten die Delegierten aus den 18 Synoden neben Genz Pfarrer Odair Braun als Ersten und sowie Pfarrer Mauro Batista de Sousa als Zweiten Vizepräsidenten.

Genz ist im südbrasilianischen Linha Nova geboren. In den Gemeinden, die sie betreute, lag ihr die Förderung der Gemeinschaft am Herzen, in diesem Sinne engagierte sie sich für die Vermittlung von Führungskompetenzen, die Mobilisierung der Menschen für gemeinsame Anliegen sowie für Versöhnung und die Bewältigung von Konflikten. Ihre Theologie ist konfessionell evangelisch-lutherisch geprägt und ökumenisch ausgerichtet.

Von 2011 bis 2014 hatte Genz das Amt der Zweiten Vizepräsidentin der Kirche inne, ab Januar 2015 wirkte sie als Erste Vizepräsidentin, wodurch sie eng mit dem Kirchenrat zusammenarbeitete, vielfach mit Gemeindepfarrerinnen und -pfarrern sowie den Synodalen zusammentraf und im Kontakt mit Schwesterkirchen in Brasilien und weltweit stand.

Genz sieht die Gemeinden als Trägerinnen einer zukunftsfähigen Kirche. „Wir müssen das Nachdenken über den Glauben, über Dankbarkeit und Engagement vertiefen. Die Gemeinde sollte so viele Menschen wie möglich dazu ermutigen, sich einzubringen, sowohl in die weitere Planung bestehender Aktivitäten als auch in die Konzeption neuer Missionsansätze.“ Sie betont, die Gemeinden müssten nachhaltig wirtschaften, hierzu eigne sich die Abgabe eines „Zehnten“ eher als Mitgliedsbeiträge oder ähnliche Konzepte.

Das öffentliche Zeugnis der Kirche sei dann relevant, wenn es, auf den konkreten Kontext bezogen, vermittle, dass sie einen „sicheren Raum“ biete, „wo der Glaube in Gemeinschaft gelebt werden kann, wo ein demokratisches Umfeld herrscht, in dem Frauen und Männer als Ebenbilder Gottes anerkannt sind und wo der Dialog als Ansatz gepflegt wird, der den Respekt der Vielfalt gewährleistet und der Zielsetzung entspricht, Same des Friedens und der Hoffnung zu sein inmitten von Krieg und Konflikten“. Das öffentliche Zeugnis der IECLB sollte so ausgerichtet sein, dass Friedensprozesse gefördert werden, ohne dabei die klare Positionierung der Solidarität mit den Notleidenden aufzugeben, betonte Genz.

Pfarrerin Judith VanOsdol, Programmreferentin des Lutherischen Weltbundes für Gendergerechtigkeit und Frauenförderung, erklärte, die Kirchengemeinschaft habe froh und dankbar die Nachricht zur Kenntnis genommen, dass die IECLB erstmals eine Frau zur Präsidentin gewählt habe. Die Delegierten hätten damit die Leitungsarbeit gewürdigt, die Pfarrerin Genz in ihren Gemeinden sowie als Zweite und Erste Vizepräsidentin der Kirche geleistet habe. „Parabéns – herzlichen Glückwunsch, Pastora Silvia. Mögen Sie in Ihrem neuen gemeinsamen Dienst mit der IECLB mit Freude und Frieden gesegnet sein“, so die Wünsche der Genderreferentin.

Ein Beitrag aus dem Kommunikationsnetzwerk der LWB-Region Lateinamerika und die Karibik. Redaktion und Übersetzung: LWB-Kommunikationsbüro

LWF/OCS