„Fasten für das Klima“ startet internationale Kampagne

04 Juni 2014
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Pressekonferenz vor dem Parlamentsgebäude in Paris

(LWI) – Mit einer gemeinsamen Pressekonferenz hat heute ein Bündnis französischer religiöser und nicht-religiöser Organisationen die monatliche Kampagne „Fasten für das Klima“ in Paris vorgestellt. Damit wurde die interreligiöse Kampagne unter der Federführung des Lutherischen Weltbundes (LWB) weltweit eröffnet.

Das Fasten für das Klima findet bis zum Beginn der Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen (COP 21) jeweils am ersten Tag eines Monats statt. Die Konferenz findet im Dezember 2015 in Paris statt. Mit der weltweiten Bewegung wollen junge Menschen, Umweltschutzverbände und religiöse Gruppen die Regierungen auf den dringenden Handlungsbedarf beim Klimawandel aufmerksam machen.

Ihren Ursprung hat die am 1. Januar 2014 gestartete Kampagne in einer Initiative der LWB-Delegation bei der COP 19 in Warschau (Polen) im November letzten Jahres. Sie wird vom LWB zusammen mit vielen anderen Organisationen aus aller Welt getragen. Die aus jungen Menschen aller LWB-Regionen bestehende Delegation war durch den philippinischen Delegierten Yeb Saño zu der Initiative inspiriert worden. In einer bewegenden Ansprache berichtete Saño von der Not seiner Familie, die durch die Auswirkungen des Taifun Haiyan betroffen ist. Anschliessend erklärte Saño, bei auch der Pressekonferenz anwesend war, er werde solange fasten, bis die Mitgliedstaaten bei der Konferenz in Warschau konkrete Massnahmen ergreifen um „diesen Wahnsinn zu beenden“.

Die Kirchen zum Handeln bewegen

„Dieses Fasten ist ein wirksamer Türöffner für den LWB. Durch eine Praxis mit tiefer spiritueller Bedeutung und zugleich starker Symbolkraft kann der LWB die Kirchen anregen, im Bereich des Klimawandels aktiv zu werden“, erklärt Martin Kopp, ein Mitglied der LWB-Delegation in Warschau. „In Frankreich beispielsweise ist diese Fastenkampagne für die drei grössten christlichen Institutionen des Landes die allererste gemeinsame Aktion zum Thema Klimawandel. Sie ist der erste Schritt in der ökumenischen Zusammenarbeit im Vorlauf zur COP 21, die Ende 2015 in Paris stattfinden wird“.

Organisatoren der Pressekonferenz, die auf einem Hausboot gegenüber der „Assemblée Nationale“, dem französischen Parlament, durchgeführt wird, sind die „Chrétiens Unis pour la Terre“, „A Rocha France“, „Bible et Création“, „Pax Christi France“, „Le Christianisme Social“ und „Justice, Paix et Sauvegarde de la Création-Alsace“.

Zu den Podiumsteilnehmenden gehören Nicolas Hulot , Sonderbeauftragter für den Planeten des französischen Präsidenten, François Clavairoly, Mitvorsitzender des Rats der christlichen Kirchen in Frankreich (CECEF) und Vorsitzender des Protestantischen Kirchenbunds Frankreichs (FPF) sowie Tareq Oubrou, Grossimam der Grossen Moschee in Bordeaux.

Bewusstsein schärfen

„Durch das Fasten ist der Klimawandel für mich zu etwas Realem geworden, es hat mir die Augen geöffnet und mich meinen Nächsten näher gebracht. Das ist es, was monatliches Fasten interessant macht: Das Bewusstsein wird regelmässig geschärft und nicht erst bei extremen Wetterereignissen“, erklärt Kopp. „Nur wenn man sein Engagement mit seinem Umfeld teilt, kann man dieses für den Klimawandel sensibilisieren. Und darum geht es uns letzten Endes bei diesem Fasten“.

LWB-Mitgliedskirchen und -Mitarbeitende aus aller Welt nehmen am „Fasten für das Klima“ teil, ebenso wie die LWB-Ratsmitglieder während ihrer Tagung im Juni in Indonesien.

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