LWB-Generalsekretär spricht vor afrikanischen Delegierten auf dem Weg zur Vollversammlung
Johannesburg (Südafrika)/Genf (LWI) – „Lassen Sie uns wir als Kirchengemeinschaft zusammenstehen in Einheit und Solidarität, Gerechtigkeit und Würde“, so die Aufforderung von Pfarrer Dr. h.c. Martin Junge, Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), an die Teilnehmenden der Vorbereitenden Konsultation zur LWB-Vollversammlung für die Region Afrika.
Etwa 120 Ordinierte, Laiinnen und Laien, davon entsprechend den geltenden Quoten 40 Prozent Frauen, 40 Prozent Männer und 20 Prozent junge Menschen, nehmen an der Konsultation teil, die vom 6. bis 10. Februar in Johannesburg (Südafrika) stattfand.
Auf dem Weg zur Zwölften LWB-Vollversammlung in Windhuk sei es wichtig, die Botschaft der Gnade und der Freiheit in unseren Kirchen weiterzugeben, betonte Junge in seiner Ansprache. Diakonie, Mission, Theologie und Ökumene seien die Stützpfeiler, auf denen die Kirchengemeinschaft errichtet sei und die sie bis heute trügen.
Wertvoller Beiträge Afrikas
Junge erinnerte an den verstorbenen tansanischen Bischof Josiah Kibira, der von 1977 bis 1984 das Amt des LWB-Präsidenten innehatte. Nach der Vision, die Kibira für den LWB hatte, sei keine Kirche so groß oder so reich, dass sie nicht die Gaben der anderen brauche, noch sei irgendeine Kirche so klein oder so arm, dass sie nichts beitragen könne, um die anderen reicher zu machen.
Der Generalsekretär betonte, die afrikanischen Kirchen hätten einen wertvollen Beitrag zur Kirchengemeinschaft zu leisten. Bei der LWB-Vollversammlung 1970 in Evian (Frankreich) seien es die afrikanischen Stimmen gewesen, die einem Verständnis von Mission den Weg ebneten, das sie als ganzheitliche Aufgabe der gesamten Kirche begreift.
„Sie erinnern uns daran, dass Gerechtigkeit und Rechtfertigung nicht voneinander zu trennen sind“, führte er aus. „Und Ihr Wachstum ist eine Quelle der Ermutigung für die Kirchengemeinschaft.“ Im Gründungsjahr des LWB 1947 sei die Schwedische Kirche das größte Mitglied des Weltbundes gewesen, mittlerweile sei sie durch die Äthiopische Evangelische Kirche Mekane Yesus abgelöst worden.
Reformationsgedenken in Afrika
„Die Reformation ist Weltbürgerin – deswegen werden wir den Reformationssonntag in Windhuk feiern“, erklärte Junge. Die ökumenische Dimension der Reformation müsse bei den Gedenkfeiern betont, die anderen Konfessionen müssten also eingebunden werden. „Und die Reformation setzt sich fort – jede Generation wird vor neue Herausforderungen gestellt.“