USA: Junge Reformatorinnen und Reformatoren erheben die Stimmen der Jugend
CHIKAGO, Vereinigte Staaten/GENF (LWI) – Junge Reformatoren und Reformatorinnen in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA) setzen sich dafür ein, dass die Stimmen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den lutherischen Gemeinden des Landes gehört werden.
„Bei der Beteiligung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen geht es nicht nur um die Zukunft der Kirche, sondern darum, dass die jungen Menschen vollwertige Mitglieder sind“, meint Christine Shander vom Globalen Netzwerk junger Reformatorinnen und Reformatoren (GNJR). „Wir sollten strategisch überlegen, in welche Richtung sich die Kirchenleitung perspektivisch bewegt“, fügt Shander hinzu.
Die jungen Reformatorinnen und Reformatoren der ELKA arbeiten daran, in ihrer Kirche, die landesweit 3,7 Millionen Mitglieder hat, eine Gemeinschaft junger Erwachsener aufzubauen und diese darin zu bestärken nach Möglichkeiten zu suchen, andere junge Erwachsene zwischen 18 und 35 Jahren einzubeziehen.
Die ursprüngliche Gruppe, die sich aus 18 Mitgliedern aus verschiedenen ELKA-Synoden und -Gemeinden zusammensetzt, nahm im August 2016 an der gesamtkirchlichen Versammlung und dem „Grace Gathering“ der ELKA in New Orleans teil. Die Mitglieder stellten ihre Vision der Kirche in Videos und anderen digitalen Präsentationen dar und äußerten damit den Standpunkt junger volljähriger Lutheraner im Kontext des 500. Reformationsjubiläums, das 2017 an vielen Orten und auf vielfältige Weise begangen wird.
Eines der Videos, die über Facebook verbreitet wurden, wurde mehr als 4.600 mal von Jugendlichen in den USA und in der ganzen Welt weitergeleitet und angeschaut. Die seither gegründete Facebook-Gruppe ELCA Young Reformers Facebook macht die Gruppe weiterhin bekannt und ermutigt neue Mitglieder, sich der Bewegung anzuschließen.
Unter der Überschrift „Vom Evangelium gestärkt“ organisierte die Gruppe von Ostern bis Pfingsten eine Reihe virtueller Andachten, bei denen junge Reformatorinnen und Reformatoren der ELKA sowie GNJR-Teilnehmende aus der ganzen Welt kurze religiöse Betrachtungen und Gebete leiteten.
Das Projekt wird von den Leitungsgremien der ELKA unterstützt. Sie arbeiten gemeinsam daran, die Stimmen der jungen Erwachsenen überall in der Kirche in die Gruppen der Geistlichen und in andere generationenübergreifende Treffen zu bringen.
„Die Erfahrung zeigt, dass es von entscheidender Bedeutung ist, Gespräche auf einer ‚breiteren‘ Ebene zu führen, auf der es möglich ist, die Grenzen zu überwinden, die immer dann gezogen werden, wenn es um Gemeinden und sogar um Regionen geht“, sagte Jon Bates, ein Delegierter der jungen Reformatorinnen und Reformatoren der ELKA. „Wir dürfen nicht vergessen, wie klein die Welt gegenwärtig ist, und dass es wichtig ist, darüber zu sprechen, wofür wir in der Kirche dankbar sind und wofür nicht. So können wir unsere Erfahrung dazu verwenden, die Kirche ständig zu reformieren.“
Es gibt Pläne für eine Reihe neuer Aktivitäten, die auf die folgende Frage antworten: „Worüber sollte die Kirche deiner Meinung nach mehr reden?“ Das Projekt, das im Rahmen des Unterthemas der LWB-Vollversammlung von Mai 2017 „Erlösung – für Geld nicht zu haben“ und der Gedenkfeierlichkeiten zum Reformationsjubiläum gefördert wird, gibt jungen Menschen in den USA die Gelegenheit, an Gesprächen über dieses Thema teilzunehmen.
Von David Caceres Del Castillo, redigiert und übersetzt vom Kommunikationsbüro des LWB.