LWB kondoliert nach Anschlag in Saint-Étienne-du-Rouvray
GENF, 27. Juli 2016 (LWI) – Nach dem brutalen Anschlag in der Kirche von Saint-Étienne-du-Rouvray, Normandie/Frankreich, und dem Mord an Pater Jacques Hamel hat der Lutherische Weltbund (LWB) der katholischen Kirche sein Beileid und seine Solidarität ausgedrückt.
„Ein alter Mann, ein Priester, der in der Kirche die Messe feiert – wir sind schockiert über die Nachricht seines Todes“, so Martin Junge, Generalsekretär des LWB in einem Brief an Kurt Kardinal Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. „Das Maß an Respektlosigkeit und der Zynismus dieser Gewalttat sind entsetzlich. In dieser schweren Stunde stehen wir Euch mit unseren Gebeten und in freundschaftlicher Verbundenheit zur Seite.“
Der 85jährige Pfarrer Hamel wurde am Dienstagmorgen während der Messe in der Kirche St. Etienne-du-Rouvray von zwei jungen Männern mit Messern angegriffen und getötet. Weitere Gottesdienstbesucher wurden als Geiseln genommen, eine Person schwer verletzt. Die Angreifer wurden von der Polizei erschossen. Die IS-Miliz hat sich zu dem Anschlag bekannt.
„Dieser Angriff ist ein verzweifelter Versuch, den Kampf um politische Macht durch religiösen Konflikt zu befeuern“, schreibt Junge in seinem Kondolenzbrief. „Als Lutheraner und als Katholiken wissen wir um politische Kämpfe um Vormachtstellung und Herrschaftsansprüche, die religiöse Unterschiede zu ihrem Vorteil ausnutzen. Ebenso schmerzhaft sind wir uns der negativen Folgen auf das Zeugnis der Kirche und besonders auf die Menschen bewusst, die in diese Konflikte hineingezogen werden.“
Das Schreiben schließt mit den Worten: „Wir beten, dass Gottes Geist den Ruf nach Frieden und Gerechtigkeit in unserer Welt und in unseren Herzen kraftvoll unterstützt.“
Der LWB und die Katholische Kirche werden am 31. Oktober dieses Jahres in Lund und Malmö, Schweden, das Gemeinsame Reformationsgedenken feiern. In der Publikation „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“, reflektieren Lutheraner und Katholiken 50 Jahre des Dialogs und die Perspektive des gemeinsamen Zeugnisses nach langer religiöser Spaltung.