Jugend muss in der Kirche verwurzelt sein

31 Aug. 2015
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Benison Kachhap (l.) betonte, es sei etwas Besonderes, als erster Jugendvertreter einen Baum im Luthergarten im Wittenberg zu pflanzen. Rechts im Bild: Parrer Hans Kasch, Direktor des LWB-Zentrums Wittenberg. Foto: DNK/LWB, F. Hübner

Benison Kachhap (l.) betonte, es sei etwas Besonderes, als erster Jugendvertreter einen Baum im Luthergarten im Wittenberg zu pflanzen. Rechts im Bild: Parrer Hans Kasch, Direktor des LWB-Zentrums Wittenberg. Foto: DNK/LWB, F. Hübner

Indischer junger Reformator pflanzt Baum im Wittenberger Luthergarten

Lutherstadt Wittenberg (Deutschland)/Genf, 31. August 2015 (LWI) – Jugenddelegierte aus Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) in aller Welt waren anwesend, als erstmals ein junger Erwachsener im Luthergarten der Lutherstadt Wittenberg (Deutschland) im Namen einer Mitgliedskirche einen Baum pflanzte.

Benison Kachhap von der indischen Evangelisch-Lutherischen Gossner-Kirche in Chotanagpur und Assam (ELGK) pflanzte den 263. Baum in dem Garten, der 2008 vom LWB in Kooperation mit der Lutherstadt Wittenberg als lebendiges Reformationsdenkmal initiiert wurde. Die Jugenddelegierten aus 80 LWB-Kirchen, die sich zur zweiwöchigen Werkstatt Wittenberg versammelt haben, applaudierten, als der 27-Jährige den von ELGK-Bischof Johan Dang gewidmeten Baum angoss.

„Das ist ein lebensverändernder Augenblick. Dass ich, ein junger Lutheraner aus Indien, heute hier die Reformation vertrete, die Luther in Wittenberg im 16. Jahrhundert in Bewegung setzte“, befand Kachhap nach der Baumpflanzung am 27. August.

Er verglich die Pflege von Bäumen in einem Garten mit der Förderung der Jugend in der Kirche: „Wenn wir fest verwurzelt sind, können wir wachsen und unseren Kirchen dienen. Wie Pflanzen, die zum Wachsen einen guten Grund und Boden brauchen, brauchen junge Menschen die Kirche als Ort, wo wir wachsen können, damit die Kirche zukunftsfähig ist.“

Kachhap dankte der Leitung der ELGK, dass sie einen jungen Erwachsenen mit der Verantwortung betraute, ihren Baum im Luthergarten zu pflanzen. „Als Symbol des Lebens wird ein Baum nicht um seiner selbst willen gepflanzt. Er bietet denen Schatten, die ihn brauchen, bietet Früchte und Schutz. Aber er braucht Pflege, damit er wachsen und anderen nutzen kann. Ähnlich sollten junge Menschen gefördert werden, dass sie der Kirche um ihrer selbst willen dienen.“

500 Bäume bis 2017

Pfarrer Hans Kasch, Direktor des LWB-Zentrums Wittenberg, das das Projekt gemeinsam mit der Stadt verwaltet, leitete die Andacht anlässlich der Widmung des Baums. Er betonte, der Garten sei global und ökumenisch geprägt; bis 31. Oktober 2017 sollten insgesamt 500 Bäume gepflanzt werden. Bisher sind etwa 80 Länder weltweit mit einem Baum vertreten. Die Pflanzungen begannen im Januar 2009.

Aus Anlass der Baumpflanzung hatten die jungen Reformatorinnen und Reformatoren Gelegenheit, den Garten zu besichtigen, wo hochrangige Vertreterinnen und Vertreter lutherischer und anderer Kirchen, des LWB sowie anderer weltweiter christlicher Gemeinschaften bereits Reformationsbäume gestiftet haben.

Die Jugendtagung in der Lutherstadt Wittenberg behandelt unter anderem auch das Thema Klimagerechtigkeit, einen Bereich, wo die Advocacyarbeit des LWB federführend von jungen Menschen gestaltet wird, die im Namen des LWB auch an hochrangig besetzten Konferenzen teilnehmen und die weltweite Kampagne „Fasten für das Klima“ gestartet haben.

Kasch rief die jungen Reformatorinnen und Reformatoren auf, jene Kirchen, die sich bisher nicht an dem Projekt beteiligt haben, zum Mitmachen zu ermutigen. Jede Kirche, die im Luthergarten einen Baum pflanzt, ist verpflichtet, einen weiteren Baum in ihrem jeweiligen Heimatland zu pflanzen.

Die ELGK gehört dem LWB seit 1947 an und ist eine von 11 lutherischen Kirchen in Indien.

Pauline Mumia