"Lebensspendende Beziehung zu Gottes Schöpfung"
Genf (LWI) – Kirchliche Leitungspersonen verschiedener christlicher Traditionen und Gemeinschaften, darunter der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfarrer Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Junge, laden Christen auf der ganzen Welt ein, an der „Zeit der Schöpfung“ teilzunehmen. Die „Zeit der Schöpfung“ (Englisch: Season of Creation) wird jährlich weltweit vom 1. September bis 4. Oktober als Tage des Gebets und des Handelns zum Schutz der Umwelt begangen.
"Während sich die Umweltkrise verschärft, sind wir Christen dringend aufgerufen, unseren Glauben zu bezeugen, indem wir mutig handeln, um das Geschenk, das wir teilen, zu bewahren", schreiben Leitungspersonen aus neun christlichen Gemeinschaften in einem gemeinsamen Brief. "Vereint in unserem aufrichtigen Wunsch, die Schöpfung und alle, die sie teilen, zu schützen, schließen wir uns über die Konfessionen hinweg als Schwestern und Brüder in Christus zusammen. Während dieser Zeit gehen wir gemeinsame Schritte auf dem Weg unserer Verantwortung für die Schöpfung."
"Das Erlösungswerk Christi handelt von neuen, lebensspendenden Beziehungen: zu Gott, zum Nächsten und zur ganzen Schöpfung Gottes. Das Klima sollte sich nicht weiter wandeln, aber die Herzen und Köpfe der Menschen müssen sich ändern, damit die kommenden Generationen die gute Schöpfung Gottes erleben können. Der LWB ist sich bewusst, dass ‚Schöpfung – für Geld nicht zu haben‘ ist und setzt sich nun gemeinsam mit anderen für Klimagerechtigkeit und die Umwelt ein. Es gibt viel zu tun, und es gibt für die Kirchen viel zu tun", so Junge.
Der Brief ist die erste gemeinsame Erklärung zur Unterstützung der „Schöpfungszeit“ von Leitungspersonen aus allen Konfessionen, einschließlich der lutherischen Gemeinschaft, der katholischen Kirche, der orthodoxen Kirche und der anglikanischen Gemeinschaft. Es ist ein Zeichen, dass christliche Leitungspersonen den Klima- und Umweltschutz zunehmend als wesentlichen Ausdruck ihres Glaubens sehen.
Dem Handeln verpflichtet
Der 1. September wurde 1989 vom Ökumenischen Patriarchen Dimitrios I. für die Orthodoxen als Gebetstag für die Schöpfung ausgerufen. Viele christliche Kirchen begannen die „Schöpfungszeit“ zwischen diesem Datum und dem 4. Oktober zu feiern, dem Datum des Festes, das viele westliche Traditionen als Tag des heiligen Franziskus von Assisi, der eng mit der Natur verbunden war, feiern.
"Als Verwalter der Schöpfung Gottes müssen wir uns entscheiden, ob wir ihren Reichtum pflegen oder ihn vernachlässigen", so Peter Kardinal Turkson, Präfekt des Vatikanischen Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen, und bezog sich dabei auf die päpstliche Enzyklika "Laudatio Si". "Für die Schwächsten unserer Schwestern und Brüder haben unsere Entscheidungen tiefgreifende Auswirkungen."
Der Erzbischof von Canterbury Justin Welby erklärt: "Während der ‚Zeit der Schöpfung‘ feiern wir Gott den Schöpfer, wir danken Gott für den außerordentlichen Reichtum seiner Gnade. Lasst uns wieder eine wahre Vision davon finden, was es bedeutet, zum Bilde Gottes geschaffen zu sein, die Schöpfung zu bewahren und sich zum Handeln zu verpflichten."
Der LWB ist zusammen mit vielen anderen christlichen Weltgemeinschaften Teil des Lenkungsausschusses der „Schöpfungszeit“. Wer eine Veranstaltung organisieren oder an der Kampagne teilnehmen möchte, findet Material auf der Website SeasonOfCreation.org.
- Webseite der "Schöpfungszeit" (Season of Creation)
- Das Einladungsschreiben der kirchlichen Leitungspersonen im Wortlaut (auf Englisch)