Liberias Regierung dankt für Bildungsangebote und Friedensförderung

10 Dez. 2018
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Der Chor der St. Stephen Episcopal Church sorgt während der Auftaktveranstaltung des „Waking the Giant“-Programms im Rahmen der Vollversammlung des Liberianischen Kirchenrates in Monrovia (Liberia) für das musikalische Rahmenprogramm. Foto: LWB/John Healey

Der Chor der St. Stephen Episcopal Church sorgt während der Auftaktveranstaltung des „Waking the Giant“-Programms im Rahmen der Vollversammlung des Liberianischen Kirchenrates in Monrovia (Liberia) für das musikalische Rahmenprogramm. Foto: LWB/John Healey

LWB startet „Waking the Giant“ in Monrovia

Monrovia Liberia/Genf (LWI) – Die liberianische Regierung hat Organisationen mit religiösem Hintergrund (faith-based organizations, FBOs) dafür gelobt, dass sie bei der Bereitstellung von Bildungsangeboten und der Förderung von Frieden im Land eine so wichtige Rolle spielen.

In einer Ansprache im Rahmen der Auftaktveranstaltung des liberianischen „Waking the Giant“-Programms, das die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) unterstützen soll, sagte der amtierende Außenminister des Landes, B. Elias Shoniyi, die Initiative des Lutherischen Weltbundes (LWB) könne helfen, das Land wiederaufzubauen und die Menschen zu stärken, die nach dem fast 15-jährigen Bürgerkrieg im Land versuchen wieder auf die Beine zu kommen. „Wir alle wissen um den großen Einfluss der Kirche auf die Menschen in Liberia. Und wir wissen, welch wichtige Rolle sie seit der Unabhängigkeitserklärung dieses Landes gespielt hat und wie wichtig ihr Engagement immer war“, erklärte er. Während die Regierung bemüht sei, mehr Menschen Zugang zu Bildung zu ermöglichen und die Qualität der angebotenen Bildung zu verbessern, gebe es im Land mehr Schulen, die von FBOs unterhalten werden, als staatliche Schulen, berichtete er.

 LWF/John Healey

Shoniyi betonte, die „Pro-Poor Agenda for Prosperity and Development“, Liberias 5-Jahres-Plan (2018-2023) für schnellere Entwicklung und die Verwirklichung nachhaltiger Entwicklung sei „sehr gut abgestimmt“ auf die 17 SDGs.

Der offizielle Startschuss für das „Waking the Giant“-Programm in Liberia war am 29. November bei einer vom Liberianischen Kirchenrat ausgerichteten Veranstaltung mit hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern in der liberianischen Hauptstadt Monrovia gefallen. Es ist Teil der weltweiten ökumenischen Initiative des LWB, die zum Ziel hat, lokale Kirchen und FBOs mit Hilfsmitteln und Schulungsmaßnahmen zuzurüsten, effektiv an der Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen mitzuwirken.

Von Regierungen Rechenschaft fordern

Bischof Dr. Jensen Seyenkulo von der Lutherischen Kirche in Liberia, der auch erster Stellvertretender Vorsitzender des ökumenischen Kirchenrats ist, erklärte, die Kirche sei „schon immer“ in Entwicklungsarbeit involviert gewesen und habe sich der Menschen in entlegenen Gebieten angenommen, die die Regierung und andere Organisationen nicht erreichten. „Wir haben Erfahrung damit“, sagte er, aber dieses Engagement habe nicht immer die gebührende Anerkennung erhalten. Jetzt sei die Kirche an einem Punkt, „an dem wir ernsthafter abstecken, was wir tun“, so Seyenkulo, der zudem LWB-Ratsmitglied ist. Er erklärte, es liege in der Verantwortung der Kirchen, von der Regierung „Rechenschaft zu fordern für die von ihr bei den Vereinten Nationen eingegangenen Verpflichtungen“.

St. John York, Koordinator des „Waking the Giant“-Programms in Liberia, bekräftigte, dass „die Kirchen schon seit fast 200 Jahren in diesem Bereich tätig“ und daher „bestens aufgestellt“ seien, um für die Umsetzung der SDGs mit der Regierung und den Vereinten Nationen zusammenzuarbeiten. „Wir sollten in der Lage sein zu demonstrieren, was wir schon geleistet und erreicht haben“, aber das geschähe bisher nicht. Daher werde das „‚Waking the Giant‘-Programm diese Lücke schließen und das Engagement der Kirchen für die Umsetzung der SDGs herausarbeiten und dafür Umfragen durchführen.“

 LWF/John Healey

Cleophas Torori, stellvertretende Leiterin des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen in Liberia, hob hervor, dass die Ziele der Vereinten Nationen „keine einzelnen Inseln“ seien, sondern vielmehr „eng miteinander verbunden sind und sich gegenseitig verstärken und Nachdruck verleihen“.

Der LWB hat seine weltweite „Waking the Giant“-Initiative am 10. Oktober in Genf offiziell gestartet. Es konzentriert sich schwerpunktmäßig auf fünf SDGs: Gesundheit (SDG 3), Bildung (SDG 4), Gendergerechtigkeit (SDG 5), Verringerung von Ungleichheit (SDG 10) und die Förderung von Frieden und Gerechtigkeit (SDG 16). Das erste nationale Programm innerhalb dieser Initiative wurde Mitte November in Kolumbien auf den Weg gebracht.

Die LWB-Programmkoordinatorin Julia Brümmer sagte, die Auftaktveranstaltung in Liberia sei der Beginn einer erfolgversprechenden Reise gewesen, die Kirchen vor Ort für die Umsetzung der Agenda 2030 zu motivieren. „Das Programm wird dem Wirken der Kirchen in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Gendergerechtigkeit Sichtbarkeit verleihen und sie in ihrem Engagement dafür, niemanden zurückzulassen, bestärken.“

LWF/OCS