Ungarische Schule unterstützt palästinensische Schule
ASZOD, Ungarn/GENEVA (LWI) - In einer Spendenaktion zur Unterstützung einer befreundeten lutherischen Schule hat die Evangelisch-Lutherische Schule von Aszód, Ungarn, 2.700 US-Dollar für die Evangelisch-Lutherische Schule der Hoffnung in Ramallah, Palästina, gesammelt. Die Schulen gehören jeweils zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn (ELKU) und zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und dem Heiligen Land (ELCJHL), beides Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB).
Im November 2019 besuchten der ehemalige Präsident des LWB und emeritierte Bischof der ELCJHL, Munib Younan, und seine Frau Suad Younan, eine Pädagogin, Ungarn. In diesem Rahmen besuchten sie auch die Schule in Aszód, nahmen an einer Unterrichtsstunde mit Schülerinnen und Schülern teil und erzählten von ihren Erfahrungen aus dem Alltag in Palästina und den Herausforderungen der Schülerschaft in palästinensischen Schulen.
Inspiriert durch ihren Vortrag beschloss der Schülerrat zusammen mit der Schulleiterin der Evangelisch-Lutherischen Schule Aszód, Valéria Veizer, den Erlös der Spendenaktion 2020 einer Schule im Heiligen Land zu widmen. Die Spendenaktion fand im März statt, kurz vor der Beschränkungen wegen der des Coronavirus-Pandemie.
Derzeit hat der Anstieg der COVID-Infektionen im Westjordanland zu erhöhter Arbeitslosigkeit geführt, und einige der ELCJHL-Eltern können das Schulgeld nicht bezahlen.
Der leitende Bischof der ELKU, Tamás Fabiny, sowie der Staatssekretär für die Hilfe verfolgter Christen und das Programm „Ungarn hilft“, Tristan Azbej, nahmen an einer der Sitzungen der Spendenaktion teil. Sie sprachen über die örtlichen Gegebenheiten im Heiligen Land, betonten die Wichtigkeit der Hilfe für die Menschen im Nahen Osten und machten auf die verfolgten Christen in der Welt aufmerksam.
Der leitende ELCJHL-Bischof Sani Ibrahim Azar sowie der Bildungsdirektor der ELCJHL-Schulen, Dr. Charlie D. Haddad, nahmen die Spende 2020 stellvertretend für die Evangelical Lutheran School of Hope in Ramallah entgegen. „Ich bin zuversichtlich, dass sich diese Freundlichkeit positiv auf das Leben derjenigen auswirkt, die weniger Glück haben“, sagte Azar.
Das Spendenprojekt wird jedes Jahr von der Schülervertretung der Schule in Aszód organisiert. Eine Woche lang verkaufen die Schülerinnen und Schüler Blumen, belegte Brote und Backwaren, um Geld für ein bestimmtes soziales Projekt zu sammeln. Es gibt Konzerte, Sportaktivitäten und andere Aktionen, um Spenden zu sammeln.
Die Tradition der Spendenwoche an der Schule von Aszód begann 2005, als sich die Gemeinde auf Initiative der Abschlussklasse an einer Aktion der ungarischen Hilfsorganisation Hungarian Interchurch Aid (HIA), um den Überlebenden des Tsunamis in Indonesien zu helfen.
Seitdem werden die jährlichen Spendenaktionen für verschiedene internationale oder nationale Projekte veranstaltet. Sie kommen beispielsweise dem Kauf von Schulmaterialien für Schülerinnen und Schüler in Afghanistan, die Unterstützung des Blindeninstituts in Budapest und die finanzielle Hilfe für benachteiligte Familien, die in und um Aszód leben.
„Was die Studierenden an ihrer Schule in Aszód organisiert haben, spiegelt deutlich den lutherischen Geist und die Tradition wider, sich um Bedürftige zu kümmern und sie zu unterstützen, unabhängig von religiösen, kulturellen oder anderen Unterschieden“, so Azar.
Die beide Schulen in Ungarn und in Palästina suchen nun nach Möglichkeiten, die Zusammenarbeit zu vertiefen. Schulleiter Veizer sagte: „Wir glauben, dass dieser Anlass der Beginn einer wertvollen Freundschaft ist.“
Von Klára Balicza/ELKU, Redaktion: LWB/A. Gray. Deutsche Übersetzung und Redaktion: LWB/A. Weyermüller