LWB begrüsst neuen Anstoss für nachhaltige Entwicklung

30 Sep 2015
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Mit Unterstützung des LWB werden im Andenhochland Wasserleitungen gebaut, so dass Filomena Huanaco Casilla (li.) und Rosenda Challco Barrera in ihrem entlegenen Dorf zukünftig zuverlässig sauberes Trinkwasser erhalten und nicht mehr auf die Wasserstellen in der Natur angewiesen sind, die Gesundheitsrisiken bergen. Foto: LWB/I. Dorji

Mit Unterstützung des LWB werden im Andenhochland Wasserleitungen gebaut, so dass Filomena Huanaco Casilla (li.) und Rosenda Challco Barrera in ihrem entlegenen Dorf zukünftig zuverlässig sauberes Trinkwasser erhalten und nicht mehr auf die Wasserstellen in der Natur angewiesen sind, die Gesundheitsrisiken bergen. Foto: LWB/I. Dorji

Augenmerk auf Menschenrechten, Gendergerechtigkeit und Rechenschaftspflicht sind wesentliche Faktoren für die Überwindung der Armut

Genf, 30. September 2015 (LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) hat die Verabschiedung der Nachhaltigkeitsziele (SDGs) durch die Vereinten Nationen begrüsst. Sie sei ein Zeichen, dass die Völkergemeinschaft sich noch nicht von der Vision verabschiedet habe, dass jeder Mensch in Würde leben können sollte.

„Die lutherischen Kirchen und der LWB engagieren sich seit Jahrzehnten in der diakonischen Arbeit, mit dem Ziel, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Die SDGs bedeuten einen neuen Anstoss, sich mit anderen AkteurInnen, die dasselbe Ziel verfolgen, zu verbünden“, erklärte LWB-Generalsekretär Pfr. Dr. Martin Junge.

„Wir freuen uns darauf, die SDGs als Kompass anzuwenden auf unsere Anstrengungen, die Menschenwürde zu fördern, Fremde willkommen zu heissen und den Schwächsten zu dienen“, so Junge weiter.

Über 150 führende politische VertreterInnen aus aller Welt beschlossen beim Weltgipfel der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung, der vom 25. bis 27. September in New York stattfand, die ambitionierte Agenda, die 17 Hauptziele und 169 Unterziele aufführt und innerhalb der kommenden 15 Jahre der Armut ein Ende setzen, Ungleichheit bekämpfen und sich dem Klimawandel entgegenstellen will.

Die Vereinten Nationen haben erklärt, diese „bedeutenden Ziele“ würden dazu beitragen, auf der Ebene der Völkergemeinschaft und der Nationalstaaten in den nächsten eineinhalb Jahrzehnten Massnahmen anzustossen, die gemeinsamen Wohlstand und das gemeinsame Wohl aller Menschen fördern.

Junge merkte an, die zuvor geltenden UN-Millenniumsentwicklungsziele hätten dazu beigetragen, dass der Verbesserung der Lebensumstände grössere Aufmerksamkeit und mehr Mittel gewidmet wurden. Die SDGs, so Junge, umfassten Elemente, die nach Erfahrung des LWB entscheidend seien für die Entwicklung, einschliesslich des vorrangigen Augenmerks auf den Rechten der Menschen, der Gendergerechtigkeit und der Rechenschaftspflicht.

Bei seiner Tagung im Juni hatte der LWB-Rat seine Unterstützung für die SDGs erklärt, die gute Regierungsführung (Transparenz der und Rechenschaftspflicht für die Regierungsarbeit, Initiativen gegen Korruption), Gerechtigkeit für die Armen und Chancengleichheit (gleiche Zugangsmöglichkeiten zu grundlegenden Dienstleistungen) sowie Friedensarbeit beinhalten.

Das LWB-Leitungsgremium forderte die Mitgliedskirchen auf, sich über die SDGs auf dem Laufenden zu halten und einzutreten für eine vollumfängliche Finanzierung und Umsetzung. Unter Verweis auf die Zusammenarbeit mit verschiedenen Programmen und Sonderorganisationen der UN in den Bereichen humanitäre Hilfe und Entwicklung stellte der Rat fest, der Weltbund als weltweite Kirchengemeinschaft sei besonders gut positioniert, aus der diakonischen Perspektive für die SDGs zu werben. [link to Council Statement on SDG].

„Die UN erkennen die wesentliche Rolle an, die Organisationen aus dem Bereich der Religionen bei der Erreichung der 17 in den SDGs festgeschriebenen Ziele spielen“, stellte Junge in der Folge des UN-Gipfels fest.

„Es ist wichtig, dass die Organisationen mit religiösem Hintergrund sich diesem Aufruf anschliessen und so ihre kritischen Perspektiven dazu einbringen, wie Entwicklung definiert wird und auf welche Prämissen sich ein solches Verständnis stützt“, so Junges Fazit.

Pauline Mumia