LWB bekundet Solidarität nach Ermordung von 43 Studierenden in Mexiko
Genf, 17. November 2014 (LWI) – In einem offenen Brief an die mexikanischen Mitgliedskirchen und ihre Gemeinden hat der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Martin Junge, seine Solidarität mit den Angehörigen der 43 verschwundenen und getöteten mexikanischen Studierenden bekundet. Junge versicherte die Kirche und die Menschen in Mexiko der Fürbitte der lutherischen Weltgemeinschaft.
„Die Einzelheiten über das Verschwinden und das Schicksal der Studierenden sind jenseits unserer Vorstellungskraft“, schreibt Pfr. Junge in seinem Brief. „Die angebliche geheime Absprache zwischen Regierungskräften und dem organisierten Verbrechen machen diese Akte der Barbarei in jeder Hinsicht inakzeptabel.“
Seit dem Verschwinden der Studierenden sind tausende Bürgerinnen und Bürgern im ganzen Land auf die Strassen gegangen, um dagegen zu protestieren, wie die Regierung mit dem Fall umgeht.
„Diese tragische Situation deckt noch eine weitere Bürde auf, welche seit Generationen auf unseren lateinamerikanischen Gesellschaften lastet: die Straffreiheit“, erklärte Junge. „Sie erzeugt Gewalt, unterhöhlt jedes Grundverständnis von Gerechtigkeit und erzeugt ein Klima und einen Nährboden für Brutalität und Zynismus. Es ist diese Art der Straffreiheit, die eine unvorstellbare Missachtung des menschlichen Lebens begünstigt.“
Junge brachte gegenüber Pfr. Daniel Trejo Coria, dem Präsidenten der Mexikanischen Lutherischen Kirche (ILM) in Guadalajara, im Namen der weltweiten lutherischen Gemeinschaft seine tiefe Sorge zum Ausdruck.
„Wir können uns nur vorstellen , wie diese Neuigkeiten die mexikanische Bevölkerung schockieren und wie diese Situation all jene erschüttert, die sich versammeln, um das Wort Gottes und seine Verheissung eines erfüllten Lebens für alle zu hören.“
Junge betonte die Notwendigkeit des Gebets und rief die ILM auf, in dieser schwierige Situation mit Worten und Taten prophetisch den Wert jedes einzelnen Menschenlebens nach Gottes Willen zu proklamieren. „So weit entfernt die Begriffe von Gerechtigkeit und Frieden angesichts der abscheulichen Nachricht vom Tod der 43 Studierenden und die Umstände ihres Todes auch erscheinen mögen, bleibt für uns, die wir um die Gegenwart des dreieinigen Gottes inmitten dieser gewalttätigen und komplexen Welt wissen, immer die Gewissheit, dass unerwartete Ereignisse möglich sind, sogar in unseren brutalen Wirklichkeiten.“