LWB bestürzt über Entführung eines Pfarrers in Kamerun

20 Aug. 2014
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Die Gewalt aus Nordostnigeria, dem Tschad und der Zentralafrikanischen Republik weitet sich aktuell auch auf den Norden Kameruns aus. Foto: <a href="//www.flickr.com/photos/jbdodane/11594238253/ ">jbdodane.com</a>

Die Gewalt aus Nordostnigeria, dem Tschad und der Zentralafrikanischen Republik weitet sich aktuell auch auf den Norden Kameruns aus. Foto: jbdodane.com

Generalsekretär Junge: Ausbreitung der Gewalt ist zutiefst besorgniserregend

(LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) ist bestürzt über die brutale Entführung von Pfr. Jean Marcel Kesvere von der Lutherischen Brüderkirche Kameruns am 24. Juli 2014. Pfr. Kesvere (45) ist verheiratet und Vater von acht Kindern. Er wurde in Kamerun geboren, im Nachbarland Tschad ausgebildet und ist für die Brüderkirche in der Gemeinde Bargaram im Norden des Landes tätig.

In einem Schreiben an den Präsidenten der Kirche, Pfr. Robert Goyek Daga, versicherte LWB-Generalsekretär Pfr. Martin Junge die Kirche der Fürbitte für Kesvere, seine Familie, seine Gemeinde und der ihm anvertrauten Gemeindeglieder. „Wir beten darum, dass Sie in einer Zeit der Sorge und Unsicherheit Gottes liebende, tröstende Gegenwart spüren. Seien Sie versichert, dass Sie von Liebe und Gebeten aus aller Welt umgeben sind“, schrieb Junge.

Angriff vermutlich von Boko Haram

Medienberichten zufolge wurden Ende Juli bei zwei mutmasslich von der Boko-Haram-Gruppe verübten Angriffen im äussersten Norden Kameruns mindestens 25 Menschen getötet. Bei einem der beiden Angriffe wurde auch Pfr. Kesvere am Tschadsee an der Grenze zu Nigeria entführt. Berichten zufolge ist dies das erste Mal, dass ein kirchlicher Verantwortungsträger in Kamerun Opfer einer Entführung durch Paramilitärs wurde.

„Es ist zutiefst besorgniserregend, dass sich die Gewalt aus Nordostnigeria, dem Tschad und der Zentralafrikanischen Republik nun auch nach Nordkamerun hinein ausbreitet“, erklärte Junge in seinem Schreiben.

Derartige Gewaltausbrüche bedeuteten eine zusätzliche Belastung für die Sahelzone. Das Gebiet sei angesichts von Dürre, Flüchtlingen aus Nigeria und einer Cholera-Epidemie bereits eine  der grössten humanitären Krisenregionen, so der Generalsekretär. Die in die Region strömenden Flüchtlinge seien ebenfalls auf der Flucht vor der religiös geprägten Gewalt in ihrem Heimatland.

Unterstützung durch Glaubensgemeinschaften

Christliche und muslimische Führungspersönlichkeiten in der Region rufen Berichten zufolge die Gläubigen auf, sich von der Angst nicht überwältigen zu lassen und fest im Glauben zu bleiben. Junge betonte, die Unterstützung der weltweiten lutherischen Familie sei ihnen sicher.

„Unser Gebet gilt Ihnen und den übrigen Geistlichen und die Gläubigen Ihrer Kirche. Wir beten um Mut, Mitgefühl und Weisheit sowie die Fähigkeit, dem Ruf unseres Herrn zur Nächstenliebe zu folgen.“

Er bete darum, so der LWB-Generalsekretär, dass der Geist Gottes der kamerunischen Kirche und ihrer Leitung Weisheit schenken möge, damit ihre Worte und Haltung Gottes unermessliche Liebe zur ganzen Schöpfung und zu jedem einzelnen Menschen vermitteln.

„Möge das Zeugnis Ihrer Kirche und mögen auch jene, die angespannt auf Nachricht vom Schicksal Pfr. Kesveres und anderer geliebter Menschen warten, in diesen schweren Tagen getragen sein von diesem Glauben und dieser Überzeugung“, schloss Junge.

 

LWF Communication