LWB-Generalsekretär erinnert die ÄEKMY an ihre wichtige Aufgabe, weitere Todesfälle zu verhindern
GENF (LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) hat der Äthiopischen Evangelischen Kirche Mekane Yesus (ÄEKMY) seinen Dank für ihre beharrlichen Appelle ausgesprochen, auf friedlichem Wege die im Land herrschenden Missstände und Konflikte zu beseitigen.
„Ich bin dankbar für Ihre Stimme, die Sie in der Kirche und in der Öffentlichkeit beständig erheben“, schrieb LWB-Generalsekretär Pfr. Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Junge in einem Brief an das Oberhaupt der ÄEKMY, Pfr. Yonas Yigezu Dibisa.
In Botschaften, die über die nationale TV-Station gesendet werden, rufen der ÄEKMY-Präsident und andere führende Persönlichkeiten des Äthiopischen Interreligiösen Rates zu Frieden auf, nachdem es aufgrund des Zorns und des Schmerzes über die Ermordung von Hachalu Hundessa, eines im Land beliebten Musikers, verbreitet zu Demonstrationen gekommen war. Medienberichten zufolge sind bei den Protesten und Ausschreitungen mehrere Menschen ums Leben gekommen, und eine noch größere Zahl wurde verletzt. Besonders in den zentralen Landesteilen Äthiopiens kam es auch zu Vandalismus.
Dibisa hat seinen Aufruf an die ÄEKMY-Mitglieder auch an die weitere lutherische Gemeinschaft und andere Gläubige gerichtet, gemeinsam eine Woche des Fastens und des Betens für einen nachhaltigen Frieden in Äthiopien zu begehen, beginnend am Freitag, 10. Juli.
„In meinem Namen und im Namen der gesamten LWB-Gemeinschaft möchte ich unsere Solidarität mit der Kirche und den Menschen im Äthiopien in diesen schwierigen Zeiten bekunden. Wir wissen um die zahlreichen Gaben, mit denen die ÄEKMY ausgestattet ist, um als Kinder Gottes diese Friedensarbeit leisten zu können“, fügte Junge hinzu.
Er erinnerte den ÄEKMY-Präsidenten an „die wichtige Aufgabe der Kirche, weitere Todesfälle zu verhindern“ und sich „weiterhin für ein Land einzusetzen, in dem Friede und Gerechtigkeit sich küssen“ (Psalm 85).
Der Generalsekretär stellte fest, dass die Unruhen „Schmerz, Enttäuschung und Furcht für viele Menschen gebracht haben“, die bereits mit der schwierigen Situation der Coronavirus-Pandemie zurechtkommen müssen. In diesem Zusammenhang dankte er der ÄEKMY dafür, den „schutzbedürftigsten Menschen“ die Hand zu reichen, denn diese leiden schwer unter der „sozialen und wirtschaftlichen Last“, die die Krankheit ihnen aufbürdet.
„Sie sollen wissen, dass die lutherische Gemeinschaft an Ihrer Seite steht, so wie Sie an der Seite der Menschen in Ihrem Land stehen, geerdet in der Botschaft Jesu Christi und mit der Forderung einer friedlichen Lösung der Konflikte“, schloss Junge sein Schreiben an Dibisa.