Madagaskar: Diakonie ist Aufgabe für gesamte Kirche

03 Nov. 2015
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Kirchenpräsident Dr. Rakoto Endor Modeste erläuterte, dass bei dem Seminar als wichtige Themen für die Madagassische Lutherische Kirche Zukunftsfähigkeit und verantwortungsbewusste Führung im Mittelpunkt standen. Foto: MLK

Kirchenpräsident Dr. Rakoto Endor Modeste erläuterte, dass bei dem Seminar als wichtige Themen für die Madagassische Lutherische Kirche Zukunftsfähigkeit und verantwortungsbewusste Führung im Mittelpunkt standen. Foto: MLK

LWB-Seminar fördert Eigenständigkeit

Antananarivo (Madagaskar)/Genf – 3. November 2015 (LWI) – In der Folge eines Seminars zum Thema Zukunftsfähigkeit und verantwortungsbewusste Führung, das der Lutherische Weltbund durchgeführt hat, dürften die Arbeitsbereiche Evangelisierung und Entwicklung der Madagassischen Lutherischen Kirche (MLK) von den 3,7 Millionen Kirchengliedern verstärkt Unterstützung erfahren.

Nach Einschätzung der beteiligten Kirchenleitenden wird sich das Seminar, an dem 38 Personen aus der ganzen MLK teilnahmen, positiv auf die Eigenständigkeit der Kirche auswirken, deren 9.000 Gemeinden von 1.100 Geistlichen betreut werden.

„Die Themen, die bei diesem Seminar für die Madagassische Lutherische Kirche im Mittelpunkt standen, sind Zukunftsfähigkeit und verantwortungsbewusste Führung, mit dem Ziel, dass die Kirche sich eigenständig trägt“, erläuterte Dr. Rakoto Endor Modeste, der Präsident der MLK.

Generalsekretär Pfr. Samoela Georges ergänzte, das Seminar sei relevant für die gesamte Kirche, die 1866 aus der Arbeit der Norwegischen Missionsgesellschaft entstand. Später gründeten amerikanische Missionsgesellschaften in Madagaskar noch zwei weitere Kirchen. 1950 schlossen sich die drei Gruppierungen zur MLK zusammen.

Der Kontext der Kirche in der ehemaligen französischen Kolonie ist bestimmt von sehr grosser Armut und Ungleichheit. Die Situation hat sich in den vergangenen Jahren noch verschärft durch politische Instabilität und Gewalt. Hinzu kommen Ernährungsunsicherheit und Mangelernährung bei Kindern. 2009 wurde das Land darüber hinaus von Wirbelstürmen und Überschwemmungen heimgesucht.

Die Kirche ist Trägerin zahlreicher Schulen, geistlicher Ferienlager, Krankenhäuser und anderer Gesundheitseinrichtungen und führt vielfältige Entwicklungsprojekte durch. Seit 2013 finanziert der LWB ein umfangreiches Projekt mit der Zielsetzung, dass die Kirche die Koordinierung ihrer Arbeit verbessert und die Kirchenmitglieder zu verstärkter Unterstützung motiviert.

Richard Rasolofomoiandrisoa, der Verantwortliche für den Bereich Eigenständigkeit, stellte fest, das Seminar biete der Kirche einen neuen Ansatz für ihr Diakonieverständnis sowie eine neue Perspektive. Dies werde sie in die Lage versetzen, neue Aktivitäten aufzunehmen.

Die Direktorin einer Bibelschule für Frauen, Evelinah Jeanne Raoserasalina, befand, das Seminar werde Erneuerung, Fortschritt und Veränderung in der Kirche bewirken und den Kirchenleitenden dabei helfen, die vor Ort vorhandenen Ressourcen für die Unterstützung der kirchlichen Arbeit zu mobilisieren.

„Alle Teilnehmenden, die auf der nationalen Ebene Verantwortung tragen, haben in dem Seminar zum Thema Kirche, Zukunftsfähigkeit und verantwortungsbewusste Führung mehr darüber gelernt, wie sie in ihrer Arbeit angemessen Schwerpunkte setzen und so die MLK zukunftsfähig machen können“, schloss Zo Ramiandra Rakotoarison, der Empower MLK, den Förderkreis der Kirche, leitet.

Die Teilnehmenden würdigten die Partnerschaft zwischen dem LWB und ihrer Kirche und sprachen sich dafür aus, weitere vergleichbare Angebote auf der regionalen Ebene folgen zu lassen.

LWF/OCS