Menschenrecht auf eine sichere, saubere, nachhaltige Umwelt gefordert

08 März 2021
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In Honduras, Chamelecón, San Pedro Sula, verursachten die Hurrikane Eta und Iota kürzlich Zerstörungen an Häusern und Infrastruktur, deren Wiederherstellung Jahre dauern wird - ein Beispiel für die katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels auf gefährdete Gemeinden. Foto: Sean Hawkey / Life on Earth

In Honduras, Chamelecón, San Pedro Sula, verursachten die Hurrikane Eta und Iota kürzlich Zerstörungen an Häusern und Infrastruktur, deren Wiederherstellung Jahre dauern wird - ein Beispiel für die katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels auf gefährdete Gemeinden. Foto: Sean Hawkey / Life on Earth

Drei LWB-Erklärungen zu Klimagerechtigkeit bei der 46. Tagung des UN-Menschenrechtsrates

GENF, Schweiz (LWI) – Auf der 46. Tagung des UN-Menschenrechtsrates fordert der Lutherische Weltbund (LWB) die gesetzliche Anerkennung des Menschenrechts auf eine sichere, saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt. Er fordert ebenfalls ein UN-Mandat für Sonderverfahren zu Menschenrechten und Klimagerechtigkeit.

Bis heute ist das Leben in einer sicheren, sauberen, gesunden und nachhaltigen Umwelt nicht von allen Ländern als Menschenrecht anerkannt worden. Ein Mandat für Sonderverfahren würde einer unabhängigen Person mit Menschenrechtsexpertise die Möglichkeit eröffnen, dem Menschenrechtsrat aus der thematischen Perspektive des Klimawandels über Menschenrechte zu berichten und ihn entsprechend zu beraten.

Anerkennung des Rechts, in einer sicheren, sauberen, gesunden und nachhaltigen Umwelt zu leben 

„Die Bewahrung allen Lebens und aller Ökosysteme ist entscheidend für den Erhalt des komplexen und evolutionären Gleichgewichts der Schöpfung“, heißt es in der Erklärung, die im Namen des LWB von Elena Cedillo, LWB-Programmreferentin für Klimagerechtigkeit, vorgetragen wurde. 

„Als eine aus dem Glauben handelnde Organisation, die in den lokalen Gemeinschaften verwurzelt ist, erkennen wir, dass dieser Verlust das empfindliche Gleichgewicht der Erde bedroht und ein Risiko für das gesamte Leben auf diesem Planeten darstellt“, heißt es weiter in der Erklärung.  Die Auswirkungen von COVID-19, der Klimawandel, die Naturzerstörung und die Vermüllungskrise tragen weiterhin zur Bedrohung von Menschenrechten besonders der vulnerablen Gruppen bei – dazu gehören Flüchtlinge, Binnenvertriebene, Menschen mit Behinderungen und indigene Völker. Um diese Situation zu bewältigen, fordert der LWB, „das Recht auf Leben in einer sicheren, sauberen, gesunden und nachhaltigen Umwelt“ als Menschenrecht für alle anzuerkennen.

Eine gemeinsame schriftliche Erklärung, vorgelegt vom LWB und seinen Partnerorganisationen des Geneva Interfaith Forum (GIF), wiederholt diesen Aufruf: „Es ist Zeit, das Recht auf eine sichere, saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt für alle anzuerkennen, und der Menschenrechtsrat sollte hier mit gutem Beispiel bei der globalen Anerkennung dieser Forderung vorangehen. Dies ist auch eine entscheidende Voraussetzung für die Umsetzung der Ziele der nachhaltigen Entwicklung bis 2030.“

„Als Glaubensgruppen sind wir tief besorgt über das Leiden sowohl der Menschen als auch unserer Mutter Erde infolge der miteinander verbundenen Klimakrise und des globalen Gesundheitsnotstandes“, heißt es in der Erklärung. 

Das interreligiöse Forum fordert den Menschenrechtsrat auf, „sich der Klimakrise in einer permanenteren, umfassenderen und nachhaltigeren Weise anzunehmen, um die Menschen vor ihren schädlichen Folgen zu schützen, den Respekt vor den Menschenrechten und ihren Schutz im Kontext aller Maßnahmen gegen den Klimawandel zu fördern und den Zugang zur Justiz und Empowerment sicherzustellen.“

Untersuchung über Menschenrechte und Klimawandel erforderlich

In einer gemeinsamen, vom GIF vorgetragenen mündlichen Erklärung unterstützt der LWB die Aufforderung nach einem UN-Mandat für Sonderverfahren zu Menschenrechten und Klimagerechtigkeit. Damit wird der Menschenrechtsrat aufgefordert, „die Einrichtung dieses neuen Mandats während der 47 Tagung des Rates im Juni in Erwägung zu ziehen.“

„Die konsequente Umsetzung einer auf Menschenrechten basierenden Strategie ist die Voraussetzung, um den Respekt für die Würde des Lebens besonders für diejenigen Menschen sicherzustellen, die bereits in einer vulnerablen Lebenssituation sind und unmittelbar die Auswirkungen dieser komplexen Krisensituation erleben“, formuliert die Erklärung. 

Ein neues Mandat für Sonderverfahren „würde im Menschenrechtsrat für einen langfristigen Fokus auf die Probleme des Klimawandels sorgen und die Politik zur Bekämpfung des Klimawandels um eine Menschenrechtsdimension erweitern“, so die Erklärung. „Das Mandat würde einen Beitrag dazu leisten, dass sich der gesetzliche Rahmen für den Kampf gegen den Klimawandel und das internationale Menschenrechtsregime besser ergänzen."

Unabhängige Stellen zur Überwachung der Menschenrechte könnten dann eine wertvolle und wichtigere Rolle spielen. Ein neues Mandat würde außerdem die machtvolle Botschaft vermitteln, so heißt es in der Erklärung, dass die Menschenrechte ein integraler Bestandteil der Diskussionen über den Klimawandel sein müssen.

Von LWB/A. Weyermüller. Deutsche Übersetzung: Detlef Höffken, Redaktion: LWB/A. Weyermüller

 

 

Während der 46. Tagung des UN-Menschenrechtsratesdie vom 22. Februar bis zum 23. März stattfindet, fordert der Lutherische Weltbund (LWB) verstärkte Anstrengungen, um sicherzustellen, dass die Menschenrechte und die Würde der am meisten gefährdeten Menschen geschützt werden.

 

 

LWF/OCS