Mosambikanische Kirche bestätigt Frauenordination

04 Juli 2017
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Mit der Ordination bevollmächtigt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Mosambik die Pfarrerinnen Zelda Cristina Cossa (l.) und Rosa Minoria Rafael „Gottes Wort zu verkünden, zu taufen und die Sakramente zu verwalten.“ Fotos: Salvador Hilário Chame

Mit der Ordination bevollmächtigt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Mosambik die Pfarrerinnen Zelda Cristina Cossa (l.) und Rosa Minoria Rafael „Gottes Wort zu verkünden, zu taufen und die Sakramente zu verwalten.“ Fotos: Salvador Hilário Chame

Zelda Cossa und Rosa Rafael treten ihr Pfarramt hoffnungsvoll und motiviert an

MAPUTO, Mosambik/GENF (LWI) – Im Jahr der weltweiten Feierlichkeiten anlässlich des 500. Reformationsjubiläums hat die Evangelisch-Lutherische Kirche in Mosambik (IELM) zwei Pfarrerinnen ordiniert und damit ihre Entschlossenheit bestätigt, die Beteiligung von Frauen an der Leitungsverantwortung der Kirche zu stärken.

Der Ordination von Rosa Minoria Rafael und Zelda Cristina Cossa, die am 4. Juni in der Martin Luther Church von Maputo stattfand, stand IELM-Bischof Eduardo Sinalo vor. Zum zweiten Mal hat damit die seit knapp 30 Jahren bestehende Kirche Frauen in das ordinierte Amt aufgenommen.

„Ich empfinde es als große Ehre und Segen Gottes, dass ich mich zu den Frauen zählen darf, die die IELM ordiniert hat, insbesondere in dem Jahr, in dem die christlich-protestantische Familie weltweit das 500. Reformationsjubiläum begeht“, erklärte Cossa.

Dieser Schritt „schenkt mir und der IELM große, neue Hoffnung. Ich werde in meinem Amt ohne Angst wirken und den Menschen, für die ich draußen im Dorf Lionde, Distrikt Chókwè, Provinz Gaza, tätig sein werde, mit Demut und Achtung begegnen“, betonte die 35-Jährige, die ihr Theologiestudium an der University of KwaZulu-Natal im südafrikanischen Pietermaritzburg absolviert hat.

„Der Herr, der mich bis hierher geführt hat, wird mir immer zur Seite stehen“

Rafael (30) stellte fest, ihre Ordination bedeute für sie, dass sie das Seelsorgeamt akzeptiert habe und ihr Leben in den Dienst der Verkündigung in Kirche und Welt stellen werde. Sie studierte am Seminário Unido de Ricatla, dem ökumenischen theologischen Seminar von Maputo.

Im September 2013 hatte die IELM erstmals zwei Frauen ordiniert – Elisa Cuniua und Diakonisse Argentina Ngamba, die inzwischen verstorben ist. Cuniua ist als Pfarrerin im Distrikt Moma im Norden des Landes tätig.

Gottes Wort verkünden und die Sakramente verwalten

Eduardo Sinalo bekleidet seit Oktober 2016 in der IELM das Bischofsamt. Er betonte, es sei ihm eine große Freude, als eine seiner ersten Amtshandlungen die zweite Ordinationsfeier von Frauen in seiner Kirche zu leiten. Er beglückwünschte die ordinierten Frauen: „Ich begrüße Sie herzlich im Seelsorgeamt. Jetzt haben wir in Mosambik drei lutherische Pfarrerinnen.“

Der Bischof ermutigte die Pfarrerinnen: „Ihnen ist nun die Vollmacht erteilt, hinauszugehen, Gottes Wort zu verkünden, zu taufen und die Sakramente zu verwalten.“

Unter den mehr als 150 Teilnehmenden an dem Ordinationsgottesdienst waren José Mabasso, emeritierter Bischof der IELM, sowie der Generalsekretär des Christenrates von Mosambik, Pfarrer Marcus Macamo. Die regionalen Netzwerke des Lutherischen Weltbundes (LWB) wurden vertreten von Ann Mokhino für die Lutherische Gemeinschaft im südlichen Afrika (LUCSA) sowie den Pfarrerinnen Verah Rapoo und Lilana Kasper für Frauen in Kirche und Gesellschaft (FKG).

Der 1988 gegründeten IELM gehören 12.606 Mitglieder an, die sich auf 111 Gemeinden verteilen. Seit 1999 ist die Kirche mit ihren nun 17 Pfarrerinnen und Pfarrern Mitglied im LWB.

Hauptschwerpunkte ihrer Arbeit sind Diakonie, Evangelisation, christliche Bildung und Erziehung sowie die Begleitung von Menschen, die von HIV und Aids betroffen sind.

Pfarrer Osvaldo Soto, Dekan des Südbezirks der IELM, legt der Ordinandin Zelda Cristina Cossa, die in der IELM-Gemeinde in Lionde, Distrikt Chókwè, arbeiten wird, ihre liturgischen Gewänder an.

IELM-Bischof Eduardo Sinalo (l.) mit den Pfarrerinnen Zelda Cristina Cossa (3. v. l.) und Rosa Minoria Rafael (4. v. l.), den Vertreterinnen von LUCSA und FKG sowie weiteren Geistlichen und geladenen Gästen.

 

LWF/OCS