Einheit zu verkörpern sei so wichtig in unserer Welt, die uns auseinanderreißen und uns voneinander fernhalten will, sagt Pfarrerin Danielle Dokman, die sich darauf freut, im Eröffnungsgottesdienst der Vollversammlung in Krakau im September die Predigt zu halten.
Pfarrerin Danielle Dokman wird im Eröffnungsgottesdienst der Dreizehnten LWB-Vollversammlung in Krakau predigen
(LWI) – Pfarrerin Danielle Dokman von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Suriname ist eingeladen worden, im Eröffnungsgottesdienst der Dreizehnten Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Polen im September die Predigt zu halten.
Die 34-jährige Dokman war von 2010 bis 2017 Mitglied im LWB-Rat für die Region Lateinamerika und die Karibik und promoviert derzeit am Luther Seminary in St. Paul, Minnesota/USA, zur biblischen Prophetie des Alten Testaments.
In einer ersten Reaktion auf die Einladung, im Eröffnungsgottesdienst am 13. September in Krakau zu predigen, sagte Dokman, sie freue sich und sei voller Demut, aber auch etwas „nervös und unter Druck, neue Gedanken formulieren zu müssen“, um die Delegierten aus der gesamten weltweiten Kirchengemeinschaft zu inspirieren.
Lokale, regionale und globaler Blickwinkel
„Ich freue mich sehr, wieder so eng mit der LWB-Familie zu tun zu haben“, sagte Dokman in Kolumbien, wo sie an der vorbereitenden Tagung ihrer Heimatregion zur Vollversammlung teilnahm. „Meine Zeit als LWB-Ratsmitglied war sehr prägend und bereichernd für mich und hat mir geholfen, viele Kompetenzen auszubauen und zu verstehen, was es heißt, Gottes Werk gleichzeitig auf globaler Ebene, aber auch in meiner Region und auf lokaler Ebene in meinem Heimatland umzusetzen.“
„In einem solchen Kontext eine Predigt zu halten, ist immer eine große Herausforderung“, gesteht sie, „und das insbesondere in einer Zeit, in der Krieg herrscht und Menschen aus ihrer Heimat vertrieben werden und wir mit vielen politischen und wirtschaftlichen Krisen konfrontiert sind. Es ist eine große Verantwortung, nicht nur schöne Worte zu finden, sondern unsere Heilige Schrift lebendig werden zu lassen und den Menschen Mut zu machen, sich in der Gewissheit, dass Gott bei uns ist, weiterhin in ihren jeweiligen Kontexten zu engagieren. Da lastet eine große Verantwortung auf meinen Schultern, aber gleichzeitig ist es auch der perfekte Ort für einen jeden Prediger, eine jede Predigerin.“
Dokman hat die Einladung bereits vor einigen Monaten erhalten und habe, so sagt sie, daraufhin „angefangen zu beten und das Gespräch mit Mitarbeitenden des LWB gesucht“, um sich über die Interpretation des Vollversammlungsthemas „Ein Leib, Ein Geist, Eine Hoffnung“ auszutauschen. Als Mitglied der Referenzgruppe für die inhaltliche Gestaltung der Vollversammlung war sie auch unmittelbar beteiligt an der Erarbeitung des Studienleitfadens für die Delegierten und alle Menschen, die sich genauer mit der Vollversammlung in Krakau beschäftigen wollen.
Vorbereitende Tagung eine Gelegenheit zur Vorbereitung
Die Teilnahme an der vorbereitenden Tagung der Regionen Lateinamerika und die Karibik sowie Nordamerika in Bogotá war ebenfalls ein wichtiger Teil der Vorbereitungen auf die Vollversammlung für Dokman und habe ihr geholfen, „die biblischen Texte in einem anderen Licht zu sehen und die Anliegen und Themen in unserer Region besser zu verstehen und zu durchdringen“.
In Bogotá, so berichtet sie weiter, habe sie schon einmal – im Rahmen der Ratstagung 2012 – „eine kleine Predigt gehalten“ und diese Erfahrung haben ihre Entscheidung maßgeblich beeinflusst, Theologie zu studieren und sich ordinieren zu lassen. „Es ist fast unwirklich, dass ich nun an diesen Ort zurückkehre, wo ich aus dem Nichts heraus plötzlich Gottes Ruf vernommen und meinen Weg begonnen habe, Pastorin zu werden.“
In Bezug auf die anstehende Vollversammlung sagte Dokman: „Es ist wichtig, dass wir uns innerlich vorbereiten und mit einer inneren Haltung nach Krakau reisen, die uns hilft, tatsächlich zu verkörpern, was Einheit bedeutet. Es ist nicht schwer, von dieser Einheit zu sprechen oder davon zu singen, aber wie können wir sie auch tatsächlich verkörpern? Wir müssen nicht gleich und homogen sein, sondern dürfen vielfältig sein, müssen verkörpern, was es heißt, offen zu sein, und müssen einander zuhören, egal wie unterschiedlich wir sind, und wir müssen diese Unterschiedlichkeit feiern. Wir müssen unsere eigene Begrenztheit erkennen und nicht immer denken, dass die anderen falsch liegen.“
„Diese Einheit zu verkörpern ist so wichtig in unserer Welt, die uns auseinanderreißen und uns voneinander fernhalten will. Ich habe den LWB immer als Ort erlebt, an dem wir den alles beherrschenden Kräften dieser Welt widerstehen können, als eine Stimme, die eine alternative Vision von Einheit und Versöhnung artikulieren und predigen kann. Hoffen wir, dass wir genau das auf der Vollversammlung in Krakau werden verkörpern können!“
Die Dreizehnte Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes findet vom 13. bis 19. September 2023 in Krakau, Polen, statt. Ihr Thema lautet „Ein Leib, Ein Geist, Eine Hoffnung“. Sie wird von der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen ausgerichtet.