Bischof Jerzy Samiec richtet Appell an Regierungsverantwortliche
(LWI) - Der Leitende Bischof der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Jerzy Samiec, hat seine Besorgnis über den "Zustand der Demokratie" in Polen und über "Würde und Menschenrechte, die leicht zerstört werden, wenn die Grundprinzipien der Demokratie verletzt werden" zum Ausdruck gebracht.
Hintergrund für seine Besorgnis sind die Präsidentschaftswahlen in Polen, die ursprünglich für den 10. Mai anberaumt waren. Beschränkungen, die zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie verhängt wurden, machten das übliche Wahlverfahren, wie es im polnischen Wahlgesetz vorgesehen ist, unmöglich. Am 7. Mai verschob der Sejm - das Unterhaus des polnischen Parlaments - die Wahlen, aber es bestehen weiterhin Unsicherheiten über das Wahlverfahren. Ein neuer Wahltermin wurde ebenfalls nicht festgelegt.
Bischof Samiec äußerte seine Besorgnis in einem offiziellen Blog, der am 1. Mai veröffentlicht wurde. Er plädierte dafür, die besten Voraussetzungen zu schaffen „für die Abhaltung universeller, gleichberechtigter, direkter und geheimer Wahlen für den Präsidenten der Republik Polen“. Dazu zähle, „eine Einigung zwischen den Konfliktparteien“, gleiche Chancen für alle Kandidaten, und dass die Gesundheit der Wählerinnen und Wähler nicht aufs Spiel gesetzt würde.
„Mein Ziel ist es, darauf aufmerksam zu machen, dass wir … auf einen wachsenden Konflikt zusteuern, dem die Bürger zum Opfer fallen“, so Samiec.