Delegierte von 46 Mitgliedskirchen aus Asien tagen in Hongkong
(LWI) – Die diesjährige Kirchenleitungskonferenz in Asien, die vom 7. bis 12. November in Hongkong stattfindet, steht unter der Überschrift „Reich an Hoffnung für lebendige Kirchen“. Mehr als 100 Personen aus den 46 Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) in 14 asiatischen Ländern kommen dabei zusammen, um die Herausforderungen und Chancen zu erörtern, mit denen die Kirchen in den unterschiedlichen Lebenskontexten in der Region Asien konfrontiert sind.
Auch LWB-Präsident Bischof Henrik Stubkjær nimmt an der Veranstaltung teil, die von vier örtlichen Mitgliedskirchen des Lutherischen Bunds Hongkong ausgerichtet wird. Stubkjær wird über den LWB als eine Gemeinschaft der Hoffnung und über die neue LWB-Strategie sprechen, die vier Arbeitsschwerpunkte darlegt, die in den kommenden Jahren helfen sollen, Hoffnung zu verbreiten, um die Kirchen zuzurüsten und die Gesellschaft insgesamt positiv zu beeinflussen. Die Vizepräsidentin der Evangelisch-Lutherischen Kirche Hongkong, Pfarrerin Jennifer Mei Ying Leung, wird darauf antworten und über das Thema Hoffnung im asiatischen Kontext sprechen.
Drei Teilnehmende aus den Kirchen in Myanmar, in Jordanien und im Heiligen Land sowie in Taiwan werden berichten, wie sie sich in sehr schwierigen Lebenskontexten darum bemühen, Hoffnung zu verbreiten.
Die Tagung ist eine gute Gelegenheit für die Teilnehmenden, die Stärken der weltweiten Kirchengemeinschaft zu erkennen und zu verstehen, welche Verantwortung die Mitgliedschaft in dieser weltweiten Gemeinschaft von Kirchen mit sich bringt.
Pfarrerin Dr. Rospita Siahaan, LWB-Regionalreferentin für die Region Asien
„Eines der zentralen Ziele dieser Tagung ist, die Teilnehmenden, die in verschiedenen Teilen dieser sehr großen Region leben, zu ermutigen, voneinander zu lernen“, sagt Pfarrerin Dr. Rospita Siahaan, die LWB-Regionalreferentin für die Region Asien.
Ein weiteres Ziel der Kirchenleitungskonferenz, sagt sie weiter, sei es, „ein besseres Verständnis von der Rolle des LWB und seiner neuen Strategie zu entwickeln“ und die Kirchen zu ermutigen, „die Bedeutung [der Strategie] und die Möglichkeiten für deren Umsetzung auf lokaler Ebene zu erkunden. Es ist eine gute Gelegenheit für die Teilnehmenden, die Stärken der weltweiten Kirchengemeinschaft zu erkennen und zu verstehen, welche Verantwortung die Mitgliedschaft in dieser weltweiten Gemeinschaft von Kirchen mit sich bringt.“
LWB-Vizepräsident für die Region Asien, Pfr. Ben Chun-Wa Chang, betonte, dass die Kirchen in Asien mit vielen Herausforderungen konfrontiert seien, darunter die wirtschaftlichen Schwierigkeiten nach der COVID-19-Pandemie, aber auch die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels, die politischen Spannungen und die Schwierigkeiten, die mit dem Dasein als Minderheitskirche einhergingen. „In einigen Ländern wie beispielsweise Myanmar oder dem Heiligen Land herrschen zudem Kriege und Konflikte“, führte er aus.
Kirchliches Leben in Hongkong
„In meinem eigenen Heimatland Hongkong“, berichtete er, „haben die Kirchen früher regelmäßig jedes Jahr einen Zuwachs von drei oder vier Prozent verzeichnet. Aber nach den Protesten und dem Lockdown 2019, der am Ende mehr als zwei Jahre dauerte, haben wir 30 oder 40 Prozent Mitgliederschwund zu verkraften gehabt, weil so viele Menschen in das Vereinigte Königreich, nach Kanada oder in andere Länder ausgewandert sind.“
„Wir arbeiten kräftig daran, Beziehungen zu den Menschen aufzubauen, Seelsorge zu betreiben und uns um diejenigen zu kümmern, die geblieben sind, aber das ist nicht einfach“, sagt er. „Die Menschen sind müde und fühlen sich isoliert und niedergeschlagen – deshalb ist das Thema Hoffnung für uns so wichtig. Wir müssen gut an der Mission und Vision unserer Kirche festhalten und Führungskräfte ausbilden, die helfen können, blühende Gemeinschaften aufzubauen.“
Im Rahmen der Kirchenleitungskonferenz werden die Teilnehmenden auch Kirchenleitende der katholischen und der anglikanischen Kirchen in Hongkong treffen, um sich zu informieren, wie die Kirchen über die konfessionellen Grenzen hinweg zusammenarbeiten und gemeinsam Gottesdienst feiern. „Wir hoffen, dass die Tagung eine Gelegenheit sein wird, unser ökumenisches Engagement zu präsentieren, und eine Gelegenheit, uns als lutherische Kirchen aus der gesamten Region auszutauschen, gemeinsam zu beten und unsere Verbundenheit zu genießen“, sagt Chang abschließend.