Schutz von Frauen und Mädchen in Kriegen und Konflikten

Im Rahmen der laufenden Tagung des UN-Menschenrechtsrates haben der LWB und seine Partner während einer eigenen Veranstaltung auf die dringende Aufgabe hingewiesen, die Menschenrechte von Frauen zu schützen und ihre aktive Teilnahme an Maßnahmen zur Konfliktprävention und Friedensarbeit zu fördern.

27 Juni 2024
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Die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion mit Moderatorin Sikhonzile Ndlovu, LWB-Advocacy-Referentin für Gendergerechtigkeit, auf der Veranstaltung über geschlechtsspezifische Auswirkungen gewalttätiger Konflikte und Kriege am 20. Juni. Foto: ÖRK Lehoux 

Die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion mit Moderatorin Sikhonzile Ndlovu, LWB-Advocacy-Referentin für Gendergerechtigkeit, auf der Veranstaltung über geschlechtsspezifische Auswirkungen gewalttätiger Konflikte und Kriege am 20. Juni. Foto: ÖRK Lehoux

Eine Veranstaltung während der Tagung des UN-Menschenrechtsrates weist erneut auf die wichtige Rolle der Frauen bei der Konfliktprävention und der Friedensarbeit hin   

(LWI) – Wie Frauen und Mädchen in Kriegszeiten geschützt werden können, während sie gleichzeitig mehr Präsenz in der Friedensarbeit und der Konfliktlösung zeigen können – dieses Problem war eines der Schwerpunktthemen der Diskussionen auf einer Veranstaltung, die der Lutherische Weltbund (LWB) gemeinsam mit ökumenischen Partnern und UN-Agenturen während der laufenden Tagung des UN-Menschenrechtsrates veranstaltet hat.   

„Untersuchung geschlechtsspezifischer Auswirkungen gewaltsamer Konflikte und Kriege“ war der Titel dieser Nebenveranstaltung am 20. Juni, finanziert vom LWB in Partnerschaft mit dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK), der SCT Alliance und dem Christlichen Verein junger Frauen (CVJF). Das Ziel bestand darin, exemplarisch Strategien für den Schutz der Menschenrechte von Frauen zu beschreiben und den Zusammenhang zwischen Gendergerechtigkeit und der Suche nach einer friedlicheren Welt aufzuzeigen.  

Adriana Quiñones, stellvertretende Leiterin des Genfer Büros von UN Women und Leiterin der Abteilung Menschenrechte und Entwicklung, hat die verheerenden und unverhältnismäßigen Auswirkungen von Kriegen auf Frauen und Mädchen hervorgehoben und sich dabei im Einzelnen auf Tötungen, sexuelle Sklaverei und die Zunahme von Kinderhochzeiten sowie den eingeschränkten Zugang zu lebenswichtigen Dienstleistungen bezogen. Quinones stellte ebenfalls fest, dass die UN Ende 2023 die höchste Zahl aktiver gewalttätiger Konflikte seit dem Zweiten Weltkrieg verzeichnet hat, und hat davor gewarnt, „dass Vergewaltigung immer noch als Kriegswaffe eingesetzt wird.“

Eine Kultur des Friedens fördern  

Diese Arbeit umfasst die Einflussnahme auf offizielle Friedensverhandlungen (zum Beispiel in Kolumbien, den Philippinen und im Südsudan) durch die Organisation sozio-ökonomischer Programme und die Unterstützung für Veteranen und Veteraninnen des Konflikts, um eine Friedenskultur zu fördern und den Inhalt der Friedensvereinbarungen in ihrem Gemeinschaften umzusetzen. „Von Frauen besetzte Handlungsräume werden zu sicheren Räumen, die zur Heilung von Traumata beitragen können, die Rekrutierung von Nachwuchs für die bewaffnete Milizen eindämmen können und die eine Kultur des Friedens fördern können“, sagte sie mit Nachdruck.  

Pfarrerin Yoleni Rabelais, die in der ÖRK-Abteilung Friedensarbeit im Nahen Osten arbeitet, hob die wichtige Rolle hervor, die die Friedensbewegung übernehmen könnte, angefangen bei der Ersthilfe in Kriegs- und Konfliktsituationen über die Advocacy-Arbeit für den Schutz von Menschenrechten bis hin zur Inklusion von Frauen in Friedensprozessen. Aus dem Glauben handelnde Menschen „fördern den sozialen Zusammenhalt, Toleranz, wirtschaftliche Stabilität und die Krisenfestigkeit von Gemeinschaften durch Entwicklungsprogramme“, sagte sie. „Die Glaubensgemeinschaft setzt sich ebenfalls für gewaltfreie Lösungen und Versöhnung ein und spielt eine wichtige Rolle in der Friedensarbeit und im Bemühen, Dialoge in die Wege zu leiten.“  

Die Teilnehmenden haben ebenfalls mehr Ressourcen gefordert, um diejenigen Gruppen, die die Menschenrechten von Frauen verteidigen, und auch die Zivilgesellschaft zu unterstützen, die humanitäre Hilfe in den Konfliktzonen leistet. Ingo Piegeler, Leiter des Referats für interinstitutionelle Zusammenarbeit der Abteilung für humanitäre Hilfe des UN-Bevölkerungsfonds, sagte abschließend: „Wir brauchen eine robuste Schutzstrategie für Frauen und Mädchen in Zeiten von Kriegen. Es liegt in unserer gemeinschaftlichen Verantwortung, unsere Programmplanung zu verbessern, damit wir dieses Ziel erreichen.“

LWF/P. Hitchen
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Schweiz