Steuergerechtigkeit: Zachäus-Kampagne gestartet

16 Juli 2019
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"Besteuerung und Entschädigung. Instrumente zur Förderung von Gerechtigkeit, Klimagerechtigkeit und einer Lebenswirtschaft“ lautete das Thema einer Nebenveranstaltung im Rahmen des hochrangigen politischen Forums der Vereinten Nationen zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung. Foto: ELKA/Rebecca Anderson

"Besteuerung und Entschädigung. Instrumente zur Förderung von Gerechtigkeit, Klimagerechtigkeit und einer Lebenswirtschaft“ lautete das Thema einer Nebenveranstaltung im Rahmen des hochrangigen politischen Forums der Vereinten Nationen zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung. Foto: ELKA/Rebecca Anderson

LWB und ökumenische Partner fordern Gerechtigkeit und Entschädigung auf lokaler und internationaler Ebene

New York, USA/Genf (LWI) – Eine neue, ökumenische Kampagne für Steuergerechtigkeit wurde am 11. Juli bei den Vereinten Nationen in New York City gestartet.

Die „Zachäus- Kampagne“ ist Teil der New International Financial and Economic Architecture Initiative (NIFEA), einer gemeinsamen Initiative des Weltmissionsrates, des Lutherischen Weltbundes (LWB), der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) und des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK).

„Unser Glaube nötigt uns zum Streben nach einer gerechten Weltordnung“, sagte Philip Vinod Peacock, Referent der WGRK für Zeugnis und Gerechtigkeit, „und eine Möglichkeit, dies zu erreichen, ist ein gerechtes Steuersystem, das auf die Bedürfnisse der Armen und Enteigneten ausgerichtet ist und nicht auf die Bedürfnisse einiger weniger.“

Die Kampagne fordert ein globales Steuer- und Wirtschaftssystem, das wie der biblische Zöllner Zachäus seine ausbeuterischen Taten bereut, Gerechtigkeit stiftet und für Ausbeutung und Ungerechtigkeit Schadenersatz leistet.

„Die Veränderungen bei Zachäus stehen für die notwendigen Veränderungen in unseren Systemen: durch die Früchte unserer Arbeit und unseres Reichtums sollen die Armen gefördert und die Ausgebeuteten entschädigt werden. Besteuerung ist ein wichtiges Instrument, um den Reichtum innerhalb und zwischen den Ländern gerecht zu verteilen sowie Unternehmen und Bürger im Hinblick auf die Wahrung des Gemeinwohls, einschließlich der Pflege der globalen ökologischen Gemeinschaft, zur Verantwortung zu ziehen“, heißt es in der Konzeptbeschreibung zur Kampagne.

Die Kampagne setzt sich auf lokaler, nationaler und globaler Ebene für Steuergerechtigkeit ein und befasst sich mit sozialen und ökologischen Schulden, einschließlich Reparationszahlungen für Kolonialismus und Sklaverei. Die Kampagne dient sowohl der Aufklärung der Kirchen über die damit verbundenen Themen als auch dem Einsatz für Steuergerechtigkeit und Reparationen auf höchstem Niveau.

Konkrete Forderungen der Zachäus-Steuerkampagne lauten:

  • Wir fordern die Einführung progressiver Vermögenssteuern auf globaler und nationaler Ebene, um die zunehmende Konzentration des Reichtums in den Händen immer mächtigerer Weniger einzudämmen, Hand in Hand mit erhöhten öffentlichen Ausgaben zur Bekämpfung der Armut.
  • Wir fordern ein Ende der Steuerhinterziehung und -vermeidung durch multinationale Konzerne und wohlhabende Privatpersonen.
  • Wir fordern dringend progressive Kohlenstoff- und Umweltsteuern auf verschiedenen Ebenen, um unsere eine Welt zu schützen.
  • Wir fordern die sofortige Einführung einer Finanztransaktionssteuer auf den Handel mit Aktien, Anleihen, Währungen und Derivaten, um schädliche spekulative Aktivitäten einzudämmen.

 

Die Zachäus-Kampagne wird zum Teil von Otto per Mille-Mitteln aus Italien über deren Unterstützung von NIFEA finanziert.

 

LWF/OCS