Thema der Dreizehnten LWB-Vollversammlung: „Ein Leib, Ein Geist, Eine Hoffnung“

19 Juni 2020
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Foto: LWB/Johanan Celine Valeriano

Foto: LWB/Johanan Celine Valeriano

Vom Zeugnis der Kirchen in einer Minderheitssituation lernen

GENF (LWI) – Welche Schwerpunkte die Dreizehnte Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes setzt, wird durch die Wahl des Themas „Ein Leib, Ein Geist, Eine Hoffnung“ deutlich. Die Vollversammlung findet vom 13. bis 19. September 2023 in Krakau (Polen) statt.

Das LWB-Exekutivkomitee hat sich während seiner Online-Tagung vom 10. bis 16. Juni für dieses Thema entschieden, nachdem der Bericht des Planungsausschusses für die Vollversammlung vom Leitenden Bischof Dr. Tamás Fabiny (Ungarn) in seiner Funktion als Vorsitzender des Planungsausschusses vorgelegt wurde. Das Thema bezieht sich auf Epheser 4,4: „ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung“.

Das Thema betone das biblische Verwurzelt-Sein und den hohen Stellenwert der Einheit hieß es bei dessen Präsentation. Es steht für Begriffe wie Solidarität, Gegenseitigkeit und Zusammenarbeit und weist ausdrücklich auf die Einheit in Vielfalt hin, auf die der Planungsausschuss besonderen Wert legt. Es transportiert die in Christus gegründete Botschaft der Hoffnung, die in der heutigen Welt besonders wichtig ist. Außerdem bezieht sich dieses Thema auf den Heiligen Geist mit eindeutigen Verweisen auf laufende theologische Prozesse zur lutherischen Identität und ökumenische Dialoge, in denen es um die besondere Aufmerksamkeit für das Wirken des Heiligen Geistes in der Kirche geht.

LWB-Präsident Erzbischof Dr. Panti Filibus Musa begrüßte das Thema als Bestätigung der Verpflichtung der lutherischen Gemeinschaft, sich als wichtigste Themen weiterhin mit Hoffnung, Einheit und dem Heiligen Geist in dieser fragmentierten Welt auseinanderzusetzen. „Als Gemeinschaft ist es unsere Überzeugung, dass unser Zusammensein unsere Stärke in der heutigen Welt ist“, sagte er.

Feiern, gegenseitige Bereicherung und Entscheidungsfindung

Das Exekutivkomitee hat ebenfalls beschlossen, dass das Geschehen der Vollversammlung in drei Dimensionen strukturiert werden soll: Feiern des gemeinsamen Glaubens der Gemeinschaft kontext- und kulturübergreifend; gegenseitige Bereicherung durch gemeinsame Reflexion und Erkenntnis; und gemeinsame Entscheidungsfindung entsprechend dem Mandat der LWB-Verfassung. Weiterhin erfüllt die Vollversammlung die besondere Aufgabe, die Mitgliedskirchen dabei zu unterstützen, das Leben und den Kontext von Kirchen zu verstehen, die in einer Minderheitssituation Zeugnis ablegen, und daraus zu lernen.

Diese nächste Vollversammlung wird nach der Siebten Vollversammlung in Budapest (Ungarn) im Jahre 1984 die zweite Veranstaltung dieser Art sein, die in der Region Mittel- und Osteuropa stattfindet.

Ausgewogene Vertretung

Angesichts der Auswirkung der COVID-19-Pandemie und der Verpflichtung des LWB, den ökologischen Fußabdruck der Vollversammlung möglichst klein zu halten, hat das Exekutivkomitee ebenfalls den Vorschlag des Planungsausschusses genehmigt, die Anzahl der Delegierten im Vergleich zu der Veranstaltung von 2017 zu verringern, aber gleichzeitig darauf zu achten, dass alle LWB-Mitgliedskirchen und die Regionen vollständig vertreten sind. Zur Dreizehnten Vollversammlung werden etwa 350 Delegierte erwartet, wobei jede Mitgliedskirche je nach Größe mit mindestens einem und maximal sieben Delegierten vertreten ist. Nach den vom LWB vorgegebenen Quoten sollen Frauen und Männer mit je 40 Prozent vertreten sein, junge Erwachsene mit 20 Prozent.

Der Planungsausschuss wurde vom LWB-Rat im Jahre 2019 eingesetzt und ist zuständig für die Vorbereitung der Vollversammlung, des höchsten Entscheidungsgremiums des LWB. Sie trifft sich alle sechs bis sieben Jahre. Die Zwölfte Vollversammlung 2017 fand in Windhoek (Namibia) statt und hatte das Thema „Befreit durch Gottes Gnade.“

 

Die Vollversammlung ist das höchste Entscheidungsgremium des LWB und besteht aus Vertretern und Vertreterinnen der Mitgliedskirchen der Gemeinschaft. Sie findet alle sechs bis sieben Jahre statt, gibt die allgemeine Ausrichtung für die Arbeit des LWB vor, wählt den Präsidenten oder die Präsidentin und die Ratsmitglieder, nimmt die Berichte des Präsidenten, des Generalsekretärs und des Vorsitzenden des Finanzausschusses entgegen, und befindet über Fragen im Zusammenhang mit der LWB-Verfassung.

Die Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen ist Gastgeberin der Dreizehnten Vollversammlung des LWB, die von 13. bis 19. September 2023 in Krakau stattfindet. Die polnische Kirche war eine der Gründungsmitgliedskirchen des LWB im Jahre 1947. Ihre 60.000 Mitglieder sind in 150 Gemeinden im ganzen Land organisiert und werden von 150 Pfarrern betreut. Jerzy Samiec ist der Leitende Bischof der Kirche.

Das Exekutivkomitee überwacht das ordnungsgemäße Funktionieren des LWB zwischen zwei Tagungen des Rates und tagt in der Regel zweimal im Jahr. Den Vorsitz führt LWB-Präsident Erzbischof Dr. Panti Filibus Musa aus Nigeria, zu den Mitgliedern zählen außerdem die sieben Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten aus den sieben LWB-Regionen, die oder der Vorsitzende des Finanzausschusses und die Vorsitzenden der übrigen Ratsausschüsse. Auch Mitglieder des Teams der Führungskräfte im Büro der Kirchengemeinschaft nehmen an den Tagungen teil.

 

LWF/OCS