Verständnis, Zusammenarbeit, Wachstum im Glauben
GENF (LWI) – Der Abschlussbericht des Trilateralen lutherisch/mennonitisch/römisch-katholischen Gesprächs ist nun veröffentlicht worden. Er fasst die Ergebnisse der intensiven theologischen Beratungen zusammen, zu denen zwischen 2012 und 2017 Vertreterinnen und Vertreter der katholischen Kirche (Päpstlicher Rat zur Förderung der Einheit der Christen), des Lutherischen Weltbundes (LWB) und der Mennonitischen Weltkonferenz (MWK) zusammentraten. Sie befassten sich mit Taufverständnis und -praxis im Licht der aktuellen Herausforderungen in Seelsorge und Mission, vor denen alle drei christlichen Weltgemeinschaften stehen.
Bericht stärkt Beziehung
Der Bericht mit dem Titel „Die Taufe und die Eingliederung in den Leib Christi, die Kirche“ gibt einen Überblick über die ergebnisreichen fünfjährigen Diskussionen zu den drei Unterthemen „Die Taufe: Gottes Gnade in Christus und die Sünde des Menschen“, „Die Taufe: Gnade und Glauben weitergeben“ und „Nachfolge: Die Taufe leben“.
„Es ist mir eine große Freude, Ihnen mitzuteilen, dass der trilaterale Bericht nun vorliegt“, erklärt Prof. Dr. Dirk Lange, Assistierender Generalsekretär des LWB für Ökumenische Beziehungen. „Der trilaterale Bericht baut auf der Beziehung zwischen unseren drei Gemeinschaften auf und stärkt sie in ihrer Entwicklung „vom Konflikt zur Gemeinschaft“.
„Gabe und Berufung“
Dem neuen Ergebnispapier ging der bilaterale lutherisch-mennonitische Bericht „Heilung der Erinnerungen“ voraus, der den Anstoß gab zu einer bewegenden Versöhnungszeremonie im Jahr 2010. Eine weitere Grundlage bildete der mennonitisch/römisch-katholische Dialog mit seinem Bericht „Called to be Peacemakers“.
„‚Die Taufe und die Eingliederung in den Leib Christi, die Kirche‘ erinnert uns an jenes tiefe Band im Glauben, das uns eint. Durch die Taufe werden wir in den Leib Christi eingeführt, der staatliche wie konfessionelle Grenzen transzendiert. Der Bericht fordert uns heraus, unser Bewusstsein dafür zu vertiefen, dass die Taufe für das Glaubensleben jedes und jeder Einzelnen gleichzeitig Gabe und Berufung bedeutet“, führt Lange aus.
Bewältigung vielfältiger Herausforderungen
„Wir sind glücklich, den Weg zunehmenden gegenseitigen Verständnisses und sich intensivierender Zusammenarbeit zu gehen, indem wir einander beim Wachstum in der Treue zu Jesus Christus sowie bei der Bewältigung der vielfältigen Herausforderungen für Seelsorge und Mission in der heutigen Welt zu unterstützen.
Die MWK vertraten: Prof. Dr. Alfred Neufeld (Ko-Vorsitz, Paraguay), Prof. Dr. Fernando Enns (Deutschland), Pfarrerin Rebecca Adongo Osiro (Kenia), Prof. Dr. John Rempel (Kanada), Pfarrer Dr. Larry Miller (Ko-Sekretär, Frankreich).
Den LWB vertraten Prof. Dr. Friederike Nüssel (Ko-Vorsitz, Deutschland), Bischof i. R. Dr. Musawenkosi Biyela (Südafrika), Prof. Dr. Theodor Dieter (Frankreich), Prof. Peter Li (Hongkong, China), Pfr. Raj Bharath Patta (Indien/UK), Pfarrerin Dr. Kaisamari Hintikka (Ko-Sekretärin, Finnland/Schweiz).
Die katholische Kirche vertraten: Erzbischof Luis Augusto Castro Quiroga IMC (Ko-Vorsitz, Kolumbien), Prof. William Henn OFMCap (USA/Italien), Prof. Luis Melo SM (Kanada), Prof. Dr. Marie-Hélène Robert NDA (Frankreich), Pfr. Avelino González-Ferrer (Ko-Sekretär, USA/Vatikan).