Absichtserklärung im LWB-Gemeinschaftsbüro unterzeichnet
(LWI) – Die Kommission für Entwicklung und soziale Dienste der Äthiopischen Evangelischen Kirche Mekane Yesus (ÄEKMY) und die Abteilung für globale Mission der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA) haben eine Absichtserklärung über die Fortsetzung der laufenden Zusammenarbeit im Bereich diakonischer Projekte unterzeichnet.
Damit nutzen ELKA wie ÄEKMY die Bestimmungen eines bestehenden Beschlusses, der 2013 von der Generalversammlung der ÄEKMY gefasst wurde. Dieses höchste Beschlussgremium der ÄEKMY hatte die partnerschaftlichen Beziehungen zur ELKA und zur Schwedischen Kirche abgebrochen, jedoch die Möglichkeit einer weiteren Beteiligung an Diakonieprojekten in Aussicht gestellt, die zum Zeitpunkt der Entscheidung bereits angelaufen waren.
Dr. Alex G. Malasusa, LWB-Vizepräsident für die Region Afrika und Leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania, erklärte, die Kirchen sollten das unterzeichnete Schriftstück nicht als Ergebnis, sondern als einen Schritt auf die Wiederaufnahme der Zusammenarbeit in laufenden diakonischen Projekten hin betrachten. „Es darf nicht einfach ein weiteres unterzeichnetes Dokument ohne greifbare Ergebnisse bleiben. Von denen haben wir in unserer heutigen Welt mehr als genug. Wir brauchen ein Papier, das in konkrete Maßnahmen umgesetzt wird.“ Malasusa war am 19. Juni bei der feierlichen Unterzeichnung im Büro der LWB-Kirchengemeinschaft zugegen.
„Atmosphäre des gegenseitigen Verständnisses entstanden“
Die LWB-Vizepräsidentin für Nordamerika, Nationalbischöfin Susan Johnson von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kanada, war ebenfalls Zeugin der Unterzeichnung der Absichtserklärung über die Projektzusammenarbeit. In diesem Zusammenhang verdeutlichte sie die Rolle der LWB-Kirchengemeinschaft als Raum, an dem alle Mitgliedskirchen Anteil haben, sowie die Bedeutung der Weggemeinschaft im Hinblick auf Heilung und Versöhnung. „Ich bin froh, dass wir uns am Tisch zu einer gemeinsamen Mahlzeit versammeln konnten, und ich schätze mich glücklich, dass wir uns hier an diesem Konferenztisch zur Unterschrift zusammengefunden haben. Ich erwarte voller Hoffnung den Tag, an dem diese Kirchen erneut am Tisch des Herrn zusammenfinden werden.“
ÄEKMY-Präsident Pfr. Dr. Wakseyoum I. Negeri sprach über die Tür, die die ÄEKMY für die fortgesetzte Unterstützung laufender Entwicklungs- und Diakonieprojekte offengelassen habe. „Ich freue mich darüber, dass jetzt eine Atmosphäre des gegenseitigen Verständnisses entstanden ist und dass die Unterstützung innerhalb der von den Entscheidungen der ÄEKMY gezogenen Grenzen fortgesetzt wird. Die Kommission der ÄEKMY für Entwicklung und soziale Dienste wird die Weiterführung dieser laufenden Projekte mit grosser Aufmerksamkeit begleiten“, erklärte er. „Wir werden weiterhin zu Gott beten, dass er uns eine bessere Zukunft schenkt“, fügte er hinzu.
Weg der Heilung
Nach Überzeugung der Leitenden ELKA-Bischöfin Elizabeth Eaton definiere die Absichtserklärung die Unterzeichnenden füreinander als Nächste, „trotz der uns trennenden Entfernung und der unterschiedlichen Kontexte. Wir sind aber mehr als nur Nächste füreinander, sogar mehr als nur Brüder und Schwestern. Paulus schreibt: ‚So sind wir viele ein Leib in Christus, aber untereinander ist einer des andern Glied‘ (Röm 12,5). Ich bete darum, dass diese Absichtserklärung zu vertieften Gesprächen, zur Versöhnung und zur Wiederherstellung der Gemeinschaft zwischen unseren Kirchen führen wird.”
LWB-Präsident Bischof Dr. Munib A. Younan erklärte: „Ich bin der Überzeugung, dass dies ein Tag der Freude ist. Für die Armen, denen gedient wird, für die beiden beteiligten Kirchen und für die gesamte Kirchengemeinschaft. Ohne jeden Zweifel hat Gottes Geist uns diesen Tag gebracht. Wir vertrauen darauf, dass Gott uns weiterhin leitet und inspiriert auf dem Weg der Heilung und der Erneuerung, der noch vor uns liegt.“
In seinem Bericht an den Rat hatte LWB-Generalsekretär Pfr. Martin Junge die weitere Begleitung der beiden Kirchen durch den LWB zugesichert. „In dem Moment, wo wir als Gemeinschaft den Schmerz über ein Trennung nicht mehr wahrnehmen, sind wir nicht länger ein Leib und geben unsere Berufung auf, als Kirchen in Gemeinschaft zusammenzuleben und Zeugnis miteinander abzugeben.“