Weltwassertag 2013

21 März 2013
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Aus einem gerade fertig gestellten Bohrloch im Flüchtlingslager Teferi Ber in Äthiopien sprudelt frisches Wasser. © LWB/R. Bueno de Faria

Aus einem gerade fertig gestellten Bohrloch im Flüchtlingslager Teferi Ber in Äthiopien sprudelt frisches Wasser. © LWB/R. Bueno de Faria

Schnelle Lieferung von sauberem Wasser durch Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften

„Wasser und Zusammenarbeit“ ist das Thema des diesjährigen Weltwassertages, der weltweit am 22. März gefeiert wird.

Für den Lutherischen Weltbund (LWB) ist der Weltwassertag 2013 eine Gelegenheit zu beleuchten, wie die Zusammenarbeit mit lokalen und internationalen Partnern seit Jahrzehnten die schnelle Lieferung von sauberem Trinkwasser an Menschen in der ganzen Welt, die von Konflikten und wetterbedingten Katastrophen betroffen sind, ermöglicht.

Dieses Video zeigt, wie die LWB-Abteilung für Weltdienst (AWD) lokale Gemeinschaften unterstützt, vorhandene Wasserressourcen besser zu nutzen, um die Lebensumstände der Menschen zu verbessern und Leben in Würde zu sichern.

Die Vereinten Nationen haben 2013 als Internationales Jahr der Zusammenarbeit im Wasserbereich ausgerufen. Gleichzeitig wird 2013 auch das 20. Jubiläum des Weltwassertages gefeiert, mit dem die Bedeutung von sauberem und frischem Trinkwasser hervorgehoben werden soll. UN-Quellen zufolge haben geschätzte 780 Millionen Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und fast 2,5 Milliarden verfügen nicht über angemessene sanitäre Anlagen.

Äthiopien: Als einer der weltweit grössten Implementierungspartner des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) ist der LWB in die Fürsorge für mehr als 200.000 somalische Flüchtlinge in sieben Flüchtlingslagern in Äthiopien eingebunden. Im Flüchtlingslager Dollo-Ado stellt das LWB-Länderprogramm Wasser- und Abwasserversorgung sowie Hygieneartikel für mehr als 37.000 somalische Flüchtlinge und 8.000 Mitglieder der lokalen Bevölkerung bereit. Mit Dieselgeneratoren und neuester solarbetriebener Pumptechnologie ausgestattete Bohrlöcher sind die Hauptquellen für die Wasserversorgung.

An anderen Stellen im Land, wo das LWB-Programm seit 1971 tätig ist, wird in Projekten zur integrierten Gemeinwesenentwicklung in trockenen und halbtrockenen Gebieten der Abwanderung der Viehhirten entgegengewirkt, indem sie die Menschen und ihre Tiere mit Wasser versorgen. In dem nordöstlichen Bezirk Jijiga nimmt die örtliche Bevölkerung aktiv am Bau von verbesserten traditionellen Wassersammelstellen (birkas) teil, mit Hilfe derer während der Regenzeit Wasser für die Nutzung in der Trockenzeit gesammelt wird. Zwischen 2009 und 2012 haben LWB-Äthiopien und die örtlichen Gemeinschaften in diesem Bezirk zwölf birkas gebaut, von denen etwa 80.000 Viehhirten direkt profitieren. Die Bereitstellung von sauberem Wasser für die Hirtengemeinschaften hat zu einem bedeutenden Rückgang in der Abwanderung in benachbarte Regionen beigetragen und die Anzahl von Konflikten zwischen ethnischen Gruppen über Weideland und Wasserstellen reduziert.

Südsudan: Durch das AWD-Länderprogramm im Südsudan unterstützt der LWB weiterhin Bemühungen zum Wiederaufbau in dem erst kürzlich unabhängig gewordenen Land, das sich von Jahrzehnten des Konflikts mit dem Sudan erholt. Mehr als 200.000 Menschen, darunter RückkehrerInnen aus dem Sudan und aus Flüchtlingslagern in anderen Nachbarländern, profitieren direkt von der in Zusammenarbeit mit den Gemeinschaften ermöglichten Lieferung von sauberem Trinkwasser, der Abwasserentsorgung und der Unterstützung im Bereich Hygiene, der Bereitstellung von Bildungsmöglichkeiten und der Förderung von Initiativen zur Schaffung von Frieden und Ernährungssicherung.

Während der Regenzeit sind sehr viele Menschen in den tiefliegenden Gebieten des Südsudan besonders von Überschwemmungen betroffen, wenn der Nil über die Ufer tritt. Aussergewöhnlich starker Niederschlag von Juni bis September 2012 hatte Auswirkungen für geschätzte 220.000 Menschen allein im Bundesstaat Jonglei. Die Ernte, Häuser und elementare Infrastruktur einschliesslich vieler Strassen wurden zerstört. Dank der Zusammenarbeit von LWB und der örtlichen Bevölkerung in den Jahren 2011 und 2012 war es möglich, ursprünglich von der Regierung in den frühen 1980er Jahren errichtete Deiche zu reparieren, die eine Fläche von rund 34km2 schützen, um die Auswirkungen schwerer Regenfälle zu mildern und alternative Lebensgrundlagen wie den Fischfang zu schaffen.

In den Bezirken Twic East und Duk im Bundesstaat Jonglei erhalten derzeit rund 33.000 RückkehrerInnen Unterstützung vom LWB, um sich als Kleinbauern/Kleinbäuerinnen und FischerInnen eine Lebensgrundlage aufbauen zu können.

Nepal: In Nepal, wo das LWB-Länderprogramm seit 1991 Flüchtlinge aus Bhutan unterstützt, sind die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und Hygieneartikeln sowie die Schaffung von Lebensgrundlagenwichtige Komponenten der Zusammenarbeit des LWB mit der lokalen Bevölkerung und den Flüchtlingen.

Obwohl die Zahl der bhutanischen Flüchtlinge aufgrund einer starken Abwanderung in Drittländer von 110.000 im Jahr 2006 auf etwa 54.000 im Dezember 2012 zurückging, bleiben der Zugang zu Wasser und die Schaffung von Lebensgrundlagen wichtige Arbeitsschwerpunkte. Erst kürzlich hat LWB-Nepal im Flüchtlingslager Beldangi im Osten Nepals einen verstärkten Wassertank aus Beton mit einem Fassungsvermögen von 100.000 Litern errichtet.

Seit 2010 hat LWB-Nepal mit seiner Hilfe auch mehr als 13.300 tibetische Flüchtlinge und über 2.000 Mitglieder der örtlichen Bevölkerung an verschiedenen Orten im ganzen Land erreicht. Die Unterstützung für sowohl von Flüchtlingen als auch von der lokalen Bevölkerung umfasst auch die Einrichtung verbesserter Bewässerungssysteme, um die Lebensgrundlagen zu verbessern.

(Die LWB-Länderprogramme Äthiopien, Nepal und Südsudan haben zu diesem Artikel beizutragen.)

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