Partnerschaft zwischen FBOs und UN zum Thema Frauenrechte begrüßt
Genf (LWI) – Der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfarrer Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Junge, hat erklärt, dass Organisationen mit konfessionellem Hintergrund (faith-based organizations – FBOs) und das UN-Komitee für die Beseitigung der Diskriminierung der Frauen (Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination against Women – CEDAW) sich gemeinsam in der Pflicht sähen, im Sinne der nachhaltigen Entwicklungsziele zu arbeiten. Gemeinsames Handeln sei wichtig, so sagte er weiter, wenn diese Ziele erreicht werden sollen.
Junge erklärte dies anlässlich eines Abendessens mit Mitgliedern des Komitees und Teilnehmenden einer Advocacy-Fortbildung für FBOs zum Thema Menschenrechte von Frauen. Diese Weiterbildung fand unter der gemeinsamen Federführung von fünf ökumenischen Partnern statt: dem LWB, dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK), der Schwedischen Kirche, der Finnischen Kirchenhilfe und Mission 21.
Junge erklärte, die Zusammenarbeit mit CEDAW würde die gemeinsame Arbeit dieser FBOs und der UN und damit die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung unterstützen. Das fünfte dieser Ziele lautet Geschlechtergleichstellung.
„Das Bestehen des CEDAW-Komitees ist sehr wichtig. Im Kontext der Partnerschaft, die wir aufbauen sollen, betreten wir Neuland, wenn wir uns gemeinsam dazu verpflichten, unsere Arbeit in den Dienst der Ziele für nachhaltige Entwicklung zu stellen. So entsteht ein vorbildlicher Impuls für einen Dialog zwischen FBOs und dem UN-System, der in letzter Zeit vermehrt Aufmerksamkeit erfahren hat und der, wie ich glaube, auch für uns als FBOs wichtig ist.“
Cristina Rendón, LWB-Programmassistentin im LWB-Referat für Frauen in Kirche und Gesellschaft, greift diesen Gedanken auf.
„Wir wissen die positive Bewertung dieser gemeinsamen Initiative seitens des CEDAW-Komitees zu schätzen. Auf diese Weise waren die Partner in der Lage, das Advocacy-Fortbildungsprogramm besser und in sinnvoller Weise zu profilieren und mit konkreten Advocacy-Werkzeugen den großen Herausforderungen zu begegnen, mit denen sich unsere Kirchen und Partner im Hinblick auf Menschenrechte von Frauen auseinandersetzen müssen.“
Junge unterstrich, der Einsatz für Menschenrechte und Gender-Gerechtigkeit sei wichtig für FBOs: „Wir sagen Nein zu Gewalt und Diskriminierung ohne ‚Wenn‘ und ‚Aber‘. Unsere religiösen Texte sind eine Quelle der Inspiration für gerechte Beziehungen. Durch politische Instrumente wie das UN-System können wir die lokale mit der globalen Ebene für unsere Arbeit im Sinne der Gendergerechtigkeit verbinden.“
„Zusammenarbeit stärkt uns zusätzlich“
Die jährliche Fortbildung in Advocacy-Arbeit, die im Ökumenischen Zentrum in Genf stattfindet, hat diesmal fast 50 Teilnehmende aus 30 Ländern zusammengeführt.
Junge erklärte, wie viel ihm die Partnerschaft zwischen den an der Fortbildung beteiligten ökumenischen Partnern sei: „Zusammenarbeit ist keine Zeitverschwendung, sondern etwas, was uns zusätzlich stärkt - und vielleicht auch ein kraftvolles Signal, das wir aussenden.“
Regierungen herausfordern
CEDAW-Mitglied Hilary Gbedemah, eine Menschenrechtsexpertin aus Ghana, erzählte der Gruppe, dass Glaubensgemeinschaften sich ihrer Stärke bewusst sein müssten, wenn sie den Mangel an gutem Willen seitens der Regierung kritisierten, sich mit Glaubensgemeinschaften über Menschenrechtsthemen auseinanderzusetzen. „Wir müssen versuchen, einander zu verstehen, es gibt keinen Unterschied zwischen Menschenrechten und dem, was Glaubensgemeinschaften lehren“, sagte sie.
Für sie haben die Artikel des Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung der Frau letztendlich biblische Bedeutung: „Wir alle suchen die Würde des Menschen, die Liebe und die Entwicklung des Menschen, ein Leben frei von Unterdrückung“.
Am 6. Juli, dem letzten Tag der Fortbildung, besuchten die Teilnehmenden die 70. Tagung des CEDAW-Komitees in Sitz der Vereinten Nationen in Genf.