Gottesdienst mit LWB-Generalsekretär und ökumenischen Gästen
Addis Abeba (Äthiopien)/Genf (LWI) – Der gemeinsame Gottesdienst als Lutheranerinnen und Lutheraner aus verschiedenen Teilen der Welt sei „das Herzstück unserer Gemeinschaft von Kirchen“.
Dies sagte der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfarrer Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Junge, am 3. Februar im Sonntagsgottesdienst der Evangelischen Kirche Mekane Yesus in Addis Abeba. Neben Junge nahmen auch verschiedene Mitglieder des LWB-Rats und weitere Kirchenvertreterinnen und -vertreter aus der Region Afrika an dem Gottesdienst teil.
Gemeinsam mit den Gästen vom LWB, der Lutherischen Gemeinschaft in Zentral- und Ostafrika, der Lutherischen Gemeinschaft im südlichen Afrika und der Presbyterianischen Kirche von Korea versammelten sich mehr als 400 Gemeindemitglieder aller Gesellschaftsschichten an diesem Tag zum gemeinsamen Gebet.
Die Gemeinde in Addis Abeba ist Teil der Äthiopischen Evangelischen Kirche Mekane Yesus (ÄEKMY), einer LWB-Mitgliedskirche, und eine der allerersten lutherischen Kirchen in Äthiopien.
Nach einer Begrüßung von ÄEKMY-Präsident Yonas Yigezu Dibisa, überbrachte LWB-Generalsekretär Martin Junge Grüße aus der weltweiten Gemeinschaft der lutherischen Kirchen.
„Es ist etwas Besonderes für mich, Sie hier heute besuchen zu dürfen“, sagte Junge, „denn vor rund 70 Jahren ist eine Gruppe von Menschen aus dieser Gemeinde nach Lund, Schweden, gereist, um gemeinsam mit anderen den Lutherischen Weltbund zu gründen. Schon damals wussten sie: allein können wir nicht Kirche sein.“
LWB-Ratsmitglied LoeRose Mbise von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania sagte: „Ich bin begeistert, dass wir zwar in einer lutherischen Kirche sind, der Gottesdienst aber sehr partizipativ gestaltet war und Gäste aus verschiedenen lutherischen Kirchen in Afrika, aber auch Gäste von weither – aus Korea – heute hier waren.“
„Das Gemeinschaftsgefühl und die Partnerschaftlichkeit, die wir hier im Gottesdienst heute erlebt haben, war wunderbar! Ich werde sie in meinem Herzen mit zurück in meine Heimat nehmen.“
Die ÄEKMY is eine lebendige Kirche mit 9,3 Millionen Gläubigen in mehr als 9.000 Gemeinden.
9.000 Gemeinden und neu entstehende Predigtstätten
Die Vitalität und Dynamik im Zeugnis der Kirche bleibt nicht verborgen. Die Zahl der Mitglieder steigt kontinuierlich und liegt derzeit bei 9,3 Millionen Gläubigen, die in mehr als 9.000 Gemeinden in allen neun Regionen des Landes zusammengeschlossen sind.
Sonntagsgottesdienst der ÄEKMY in Addis Abeba, Äthiopien.
Die ÄEKMY hat mehr als 5.000 Pfarrerinnen und Pfarrer. Und es ist viel los, denn im ganzen Land entstehen aktuell mehrere tausend zusätzliche Gemeinden – auch Predigtstätten genannt.
Die Gemeinde beim Gebet in Addis Abeba, Äthiopien.
Mit Blick auf den sich schnell verändernden Kontext, mit dem die ÄEKMY konfrontiert ist, erklärte Junge: „Wenn wir vor neuen Herausforderungen stehen, ist es immer gut, sich an die allerersten Worte zu erinnern, die der Engel zu uns gesagt hat: ‚Friede sei mit dir!‘.“
„In Zeiten raschen Wandels ist Gott immer noch der gleiche; er ruft uns auf, Friedensstifterinnen und Friedensstifter zu sein und uns in den Dienst der Versöhnung einzubringen“, führte Junge weiter aus. „Seien Sie sich gewiss: Wir werden auch weiterhin für Sie, unsere Schwestern und Brüder in aller Welt, beten während Sie Zeugnis ablegen für das Evangelium in dieser sich verändernden Welt.“
Der Generalsekretär der Presbyterianischen Kirche Koreas, Pfr. Chang-bae Byun, hielt die Predigt und betonte, dass Christus allein Erlösung und ewiges Leben bringen kann.
Ökumenische Gemeinschaft und Partnerschaften
Der Generalsekretär der Presbyterianischen Kirche von Korea, Pfr. Chang-bae Byun, überbrachte Grußworte von der koreanischen Halbinsel und betonte in seiner Predigt, dass Christus der einzige Weg zu Erlösung und einem ewigen Leben sei.
Im Hinblick auf das Wirken der ÄEKMY und ihre Zusammenarbeit mit der Presbyterianischen Kirche von Korea sagte LWB-Generalsekretär Junge abschließend: „Es ist toll zu sehen, wie sich die ÄEKMY zu ihren Wurzeln bekennt und mit diesen identifiziert. Ich erinnere mich hier heute in Addis Abeba an die Ereignisse in Wittenberg 2017, als der LWB und die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen das ‚Wittenberger Zeugnis‘ unterzeichnet haben, mit dem lutherische und reformierte Kirchen ganz explizit aufgefordert werden, in Gottes Mission zusammenzuarbeiten.“
Besuche des LWB-Generalsekretärs bei Mitgliedskirchen und Länderprogrammen des LWB in den verschiedenen LWB-Regionen sind Ausdruck der Solidarität der weltweiten Gemeinschaft und bieten eine Gelegenheit, die vielfältige Arbeit der Kirchen in der Welt näher kennenzulernen. Sie ermöglichen wichtige Einblicke in die Vision des LWB, sich für eine gerechtere, friedlichere und versöhnte Welt einzusetzen.
Im Rahmen des Besuchs von LWB-Generalsekretär Martin Junge bei der Äthiopischen Evangelischen Kirche Mekane Yesus und dem Weltdienst-Programm im Land vom 29. Januar bis 6. Februar fanden Treffen mit der Leitung der ÄEKMY und Besuche bei Diakonie- und humanitären Projekten, Treffen mit Regierungsvertretern und Führungspersonen anderer Religionen statt.