Äthiopien: Pflanze einen Baum, bewahre die Schöpfung

28 Aug. 2019
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Mitarbeiterinnen der ÄEKMY nehmen an einer landesweiten Baumpflanzinitiative teil und zeigen so das Engagement der Kirche für den Erhalt der Schöpfung und gegen den Klimawandel. Foto: ÄEKMY/Abeya Wakwoya

Mitarbeiterinnen der ÄEKMY nehmen an einer landesweiten Baumpflanzinitiative teil und zeigen so das Engagement der Kirche für den Erhalt der Schöpfung und gegen den Klimawandel. Foto: ÄEKMY/Abeya Wakwoya

ÄEKMY pflanzt 9 Millionen Bäume

Addis Abeba, Äthiopien/Genf (LWI) – Die Äthiopische Evangelische Kirche Mekane Yesus (ÄEKMY) hat vor kurzem ihre Mitglieder im Rahmen einer landesweiten Kampagne mobilisiert, um an einem einzigen Tag mehr als 9 Millionen Bäume zu pflanzen.

Die Initiative, am 29. Juli einen Baum für jedes Kirchenmitglied zu pflanzen, war eine Antwort auf die Aufforderung der äthiopischen Regierung, während der diesjährigen Regenzeit 4 Milliarden Bäume zu pflanzen und auf diese Weise etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen.

Darüber hinaus haben 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÄEKMY am 13. August an einer eintägigen Veranstaltung teilgenommen, während der weitere 2.000 einheimische Baumarten auf drei Kirchengrundstücken in der Nähe der Hauptstadt Addis Abeba gepflanzt wurden.

Während einer Ansprache an die Beteiligten der Aktion beschrieb ÄEKMY-Präsident Yonas Yigezu Dibisa die öffentliche Baumpflanzaktion als „ein historisches Ereignis“. Auf diese Weise „lenken wir die Aufmerksamkeit auf den Klimawandel als ein wichtiges globales Problem, für das wir in Äthiopien den Beistand wirklich jedes einzelnen Menschen brauchen“, sagte er.

„Gott ist der Schöpfer von allem. Gott hat alle Menschen zum Bilde Gottes geschaffen, auf dass sie die Schöpfung bewahren und ihre Ressourcen verantwortungsvoll nutzen. Deshalb ist das Pflanzen von Setzlingen allein nicht ausreichend; es geht vielmehr um ihre sorgsame und pflegliche Behandlung, damit die Bäume wachsen und gedeihen können, Früchte tragen und wiederum guten Samen abwerfen“, betonte Dibisa.

Der ÄEKMY-Präsident forderte alle Gemeinden auf, die kirchlichen Besitztümer durch das Pflanzen von Bäumen und deren sorgfältige Aufzucht zu grünen Oasen zu machen. Weiterhin schlug er vor, dass für jedes neu getaufte Mitglied der Kirche ein neuer Baum gepflanzt werden solle.

Zehn Millionen Bäume jedes Jahr

Nach Informationen der äthiopischen Landwirtschaftsbehörden wurden während der öffentlichen, von Premierminister Abiy Ahmed Ali geleiteten Aktion am 29. Juli mehr als 350 Millionen Bäume gepflanzt. Damit wurde das ursprüngliche Ziel der Regierung von 200 Millionen Bäumen an einem einzigen Tag übertroffen. Die Bevölkerung wird während der Regenzeit von Juni bis September weiterhin Baumsetzlinge pflanzen.

Die Mitgliedskirche des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Äthiopien ergreift seit mehr als zwei Jahrzehnten Maßnahmen gegen den Klimawandel und die damit einhergehenden Umweltzerstörungen. Die aktuelle landesweite Kampagne ist für die ÄEKMY eine weitere Motivation, ihre seit langem laufenden Initiativen für den Umweltschutz in einem Land fortzusetzen, das immer wieder unter Dürren und zunehmender Entwaldung leidet. Die Kirche hat sich zum Ziel gesetzt, jedes Jahr mindestens 10 Millionen Bäume zu pflanzen, darunter zahlreiche indigene Baumarten. Damit wird die Verwaltung der natürlichen Ressourcen des Landes ergänzt.

Dr. Abeya Wakwoya, Programmdirektor der Entwicklungs- und Sozialdienstekommission (DASSC) der ÄEKMY, erklärte, dass die auf Jahrzehnte angelegte Baumpflanzaktion zum Teil auch deshalb so erfolgreich sei, weil die Kirche die beteiligten Gemeinschaften direkt anspreche. „Die ÄEKMY hat ihre Herangehensweise geändert und nimmt davon Abstand, die Setzlinge zentral zu produzieren. Vielmehr sollen die örtlichen Gemeinschaften selbst in die Lage versetzt werden, ihre eigenen Baumschulen aufzubauen und sich selbst um die Aufzucht zu kümmern“, fügte er hinzu.

EECMY President Rev. Yonas Yigezu Dibisa plants a tree in the church compound in Addis Ababa. EECMY/Abeya Wakwoya

Von Felix Samari, Übersetzung und Redaktion: LWB-Kommunikationsabteilung