Viele äthiopische Christen feiern Weihnachen am 7. Januar. Zum ersten Mal seit drei Jahren freut sich Abrehet Kalayu auf ein fröhliches und reiches Weihnachtsfest mit Familie, Freunden und Nachbarn. Ein LWB-Projekt half der Familie, eine gute Ernte zu sichern, nachdem sie jahrelang auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen war.
Ein Not- und Entwicklungshilfeprojekt des LWB verhilft einer Familie zu reicher Ernte
(LWI) – Im Haus von Abrehet Kalayu, einer 21-jährigen jungen Mutter, laufen die Weihnachtsvorbereitungen auf Hochtouren. Es wird ihr erstes Weihnachtsfest als Familie sein – Tochter Roman ist fünf Monate alt. Und zum ersten Mal seit Jahren freut sich die junge Mutter auf das Weihnachtessen. „Wir werden mit Familie, Freunden und Nachbarn feiern. Ich backe das traditionelle Weizen-Ambasha-Brot, Titiko (gekochter Weizen und Mais) und bereite sogar Fleischgerichte zu“, sagt sie.
Die vergangenen Jahre waren nicht so reichhaltig. Abrehet und ihr Mann leben im südlichen Tigray. Sie haben sich in Endamehoni, nahe der Grenze zu Amhara, kennen gelernt und dort geheiratet. Die Region ist vom Übergreifen des Tigray-Konflikts betroffen, die Konfliktparteien haben Gräueltaten begangen und gezielt Zivilisten und zivile Infrastruktur ins Visier genommen. Abrehets Ehemann Endeshaw, ursprünglich selbst aus Tigray, musste ein zweites Mal aus seiner neuen Heimat in Debark-Kerakir fliehen.
Ernte statt Nahrungsmittelhilfe
Wie Millionen in der vom Bürgerkrieg heimgesuchten Region war auch Abrehets Familie auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Nach einem Anstieg der Lebenshaltungskosten und der Getreidepreise wurde diese Hilfe aufgrund von Diebstahls- und Umleitungsvorwürfen von April bis Dezember 2023 ausgesetzt. Die Familie litt noch mehr.
Zu dieser Zeit startete der LWB sein Lebensunterhaltsprojekt in Endamehoni. Abrehet erhielt 70 kg Weizensamen. Hochschwanger mit ihrem ersten Kind machte sie sich an die Arbeit und säte das neue Getreide. Zur Haupterntezeit Meher (September – Februar) hatten ihre Felder insgesamt 8 Doppelzentner (800 kg) Weizen produziert. Mit dieser Ernte hat sie genug Nahrung für die kommenden Monate und immer noch genug Überschuss zum Verkauf.
Resiliente Familien
Das Projekt, das Abrehet und anderen Familien zu einer Ernte im Krieg verholfen hat, wurde vom LWB und Canadian Lutheran World Relief (CLWR) initiiert. Es kombiniert humanitäre Hilfe und Entwicklungshilfe für Gemeinden, die vom Konflikt in Tigray betroffen sind – Binnenvertriebene, Rückkehrer und ihre Aufnahmegemeinden.
Die Unterstützung umfasst Wasserversorgung, Hygiene und Sanitäranlagen, Unterkünfte und andere Hilfsgüter, Mehrzweckgelder und Unterstützung im landwirtschaftlichen Bereich, wie Saatgut, Werkzeuge, moderne Bienenstöcke und Bienenvölker, Ziegen, Schafe, Veterinärimpfstoffe und andere Tiermedikamente. „Unser Ziel ist es, 55.630 Menschen zu unterstützen und sie widerstandsfähig und unabhängig von humanitärer Hilfe zu machen“, sagt Sophia Gebreyes, LWB-Landesvertreterin in Äthiopien. „Wir hoffen, dass das sorglose Weihnachtsfest in Abrebehts Familie nur das erste von vielen ist, die noch kommen werden.
Unterstützen Sie unsere Arbeit: 70 kg Weizensamen, wie sie Abrehet’s Familie erhalten hat, kosten umgerechnet etwa 90 Euro.