LWB unterstützt Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedskirchen im Globalen Süden
Bangkok, Thailand/Genf (LWI) - Zwei Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes definieren die traditionelle Missionspartnerschaft neu.
Während die Partnerschaft im Normalfall darin besteht, dass Kirchen aus dem Globalen Norden diejenigen im Globalen Süden unterstützen, hat die Evangelisch-Lutherische Kirche in Thailand (ELKT) jetzt Missionierende der Madagassischen Lutherischen Kirche aus Madagaskar willkommen geheissen. Beide Kirchen sind Mitglied des Lutherischen Weltbundes (LWB).
Auf der vor kurzem veranstalteten Konsultation der thailändischen Kirche trafen sich die Partnerkirchen und Missionsorganisationen aus acht Ländern, um neue Wege der Missionsarbeit in Thailand zu sondieren und zu erörtern.
Eine neue wegweisende Partnerschaft ist die Zusammenarbeit zwischen der thailändischen und der madagassischen Kirche, bringt sie doch nicht nur zwei Mitgliedskirchen aus dem Globalen Süden, sondern aus zwei unterschiedlichen LWB-Regionen zusammen.
Ein tiefer Wunsch, Teil der Mission zu sein
Die überseeische Missionskoordinatorin Madagaskars, Rakotondramiadana Holiharifetra, berichtete während der Konsultation, dass ihre Kirche bereits seit sechs Jahren diese Missionspartnerschaft mit der thailändischen Kirche unterhalte und dass es zwei madagassische Pfarrer gebe, die gemeinsam mit ihren Familien in Thailand Missionsarbeit leisteten. Ihre Kirche sei auch in anderen asiatischen Ländern wie Bangladesch und Papua Neuguinea engagiert.
Pfr. Andrianjafy Octave Benil, Vizepräsident der madagassischen Kirche, sagte: „Unsere Kirche hat die 150-jährige Partnerschaft, die wir mit der Norwegischen Missionsgesellschaft haben, immer als Bereicherung empfunden. Jetzt ist es unsere Aufgabe, die Frohe Botschaft in anderen Teilen der Welt zu verkünden. Viele junge Menschen in Madagaskar haben den tiefen Wunsch, Teil der Mission Gottes zu sein.“
Einer der jungen Pfarrer ist Ravaka Ratovohery, der seit 2015 in Thailand arbeitet. Unterstützt von seiner Frau, der Ärztin Dr. Rovasoa Razafindraib, und ihrer gemeinsamen Tochter Grace dient Pfr. Ratovohery als Seelsorger in der abgelegenen nördlichen Provinz Nan. Die Sprachbarriere war anfangs ein Problem, ebenfalls die Anerkennung der ärztlichen Ausbildung Dr. Razafindraibs.
Neue Partnerschaftsmodelle
Der LWB wird auch in Zukunft Modelle von Süd-Süd-Partnerschaften fördern, in deren Rahmen Kirchen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der Karibik im Dienst der Diakonie und der Verkündigung zusammenarbeiten.
In unserem Beispiel haben wir zwei Mitgliedskirchen aus dem Süden, aber aus unterschiedlichen Regionen, die sich gemeinsam für ein Missionsprogramm engagieren. — Der LWB-Gebietsreferent für Asien, Dr. Philip Lok Oi Peng
Der LWB-Gebietsreferent für Asien, Dr. Philip Lok Oi Peng, erklärte, dass durch diese Partnerschaften regionsübergreifende Beziehungen innerhalb der Gemeinschaften weiter ausgebaut würden.
„Um eine ausgewogene und und lebendige Gemeinschaft zu fördern, versucht der LWB, einen intensiveren Süd-Süd-Austausch zu unterstützen. Es sind bisher zahlreiche dieser neuen Partnerschaften entstanden, wobei die meisten Kirchen aus derselben LWB-Region stammen. In unserem Beispiel haben wir zwei Mitgliedskirchen aus dem Süden, aber aus unterschiedlichen Regionen, die sich gemeinsam für ein Missionsprogramm engagieren.“
Die Norwegische Missionsgesellschaft war immer der traditionelle Partner der malaysischen Kirche. Da die Norwegische Missionsgesellschaft auch in Thailand tätig ist, hat sie der madagassischen Kirche vorgeschlagen, ebenfalls die Möglichkeit einer missionarischen Arbeit in Thailand in Betracht zu ziehen. Die madagassische Kirche sieht Thailand heute als ein weiteres Missionsziel an, für das sie sich engagiert.
Evangelisch-Lutherische Kirche in Thailand