Advocacy-Arbeit des LWB im Mittelpunkt der 66. Sitzung der UN-Frauenrechtskommission
GENF, Schweiz (LWI) – Es ist kein Geheimnis, dass gerade Frauen am schlimmsten von Umweltkatastrophen betroffen sind. Trotzdem werden sie gewohnheitsmäßig von Entscheidungsprozessen ausgeschlossen, die zu praktischen und nachhaltigen Lösungen führen sollen. Aus diesem Grund befasst sich die 66. Sitzung der Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen (CSW), die am 14. März eröffnet wurde, mit Geschlechtergleichstellung und der Ermächtigung von Frauen und Mädchen im Kontext des Klimawandels, der Risikoreduzierung in Katastrophenfällen und der Umweltschutzpolitik.
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist seit 1952 bei der CSW akkreditiert und nimmt mit einer Delegation von mehr als 80 Personen aus unterschiedlichen Teilen der Welt an der diesjährigen hybriden Veranstaltung teil. In enger Absprache mit dem Lutherischen Büro der Weltgemeinschaft bei den Vereinten Nationen in New York werden die Delegierten partnerschaftlich mit Regierungen, der Ökumene und der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten und die wichtige Rolle hervorheben, die aus dem Glauben handelnde Gruppierungen bei der Förderung der Ermächtigung von Frauen bei der Bekämpfung von Gewalt und Diskriminierung übernehmen können, um mehr Geschlechtergleichstellung auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene zu erreichen.
Die LWB-Advocacy-Referentin für Gendergerechtigkeit, Sikhonzile Ndlovu, sagt, dass „die CSW ein wichtiges Advocacy-Forum für den LWB ist, da wir lokale Meinungen und Erfahrungen einbringen können, um einen Dialog auf globaler Ebene zu gestalten. Dieses Jahr werden wir aus der umfassenden Arbeit des LWB in den Bereichen Gender- und Klimagerechtigkeit schöpfen, die der LWB über viele Jahre geleistet hat. Junge Menschen haben immer im Mittelpunkt dieser Arbeit gestanden und auf die Dringlichkeit dieser Themen hingewiesen, und wir betrachten die CSW als eine weitere Möglichkeit, diese Stimmen auf der globalen Bühne zu Gehör zu bringen.“
Gender- und Klimagerechtigkeit sind zwei Säulen der Advocacy-Arbeit des LWB neben Schwerpunkten wie Friedensarbeit, Menschenrechte und humanitäre Arbeit, beschrieben in einem neuen, im Februar 2022 veröffentlichten Advocacy-Rahmen. Diese Arbeit wird während der CSW auf zwei parallellaufenden Veranstaltungen präsentiert. Sie haben den Titel „Frauen in führender Funktion bei Folgenanpassung und Maßnahmen gegen den Klimawandel“ und „Jugendaktionen für Klimagerechtigkeit“. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern gibt es vier weitere wichtige Veranstaltungen, auf denen glaubensgeleitete Akteure und Akteurinnen Themen wie Klima und Konflikte, die Bedeutung der Finanzierung des Klimaschutzes und die entscheidende Rolle von Frauen und Mädchen bei Aktionen gegen den Klimawandel ansprechen.
Frauen in der ersten Reihe
LWB-Generalsekretärin Anne Burghardt spricht auf der Veranstaltung „Frauen in der ersten Reihe“ am 15. März, an der auch die US-Regierungsexpertin Christina Chan teilnehmen wird. Sie berät John Kerry, Sondergesandter von US-Präsident Joe Biden für Klima, in Fragen der Anpassung an den Klimawandel. Darüber hinaus wird der Umwelt- und Wasserbauingenieur Abdoul Aziz, der in Nordkamerun als LWB-Projektkoordinator tätig ist, über beste Praktiken für die Wiederaufforstung, die Produktion ökologischer Holzkohle und Aufklärungsarbeit für die Menschen im Flüchtlingslager Minawao berichten. Weitere Podiumsgäste mit praktischen Erfahrungen im Bereich Frauen-Empowerment und Advocacy-Arbeit für den Klimaschutz sind die lutherische Bischöfin Patricia Davenport von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika und Patriciah Roy Akullo, die als Koordinatorin des ACT-Bündnisses für DanChurchAid in Uganda im Einsatz ist.
Der LWB arbeitet partnerschaftlich mit der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften zusammen und richtet am 21. März die Veranstaltung „Youth-led Climate Justice Action“ aus, an der zwei bekannte Gesichter aus der LWB-Jugenddelegation der COP26-Konferenz im vergangenen Jahr teilnehmen. Zuzanna Welman von der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen und Khulekani Magwaza, Koordinator für Klima- und Energiegerechtigkeit beim Umweltinstitut Südafrikanischer Glaubensgemeinschaften, berichten darüber, wie dramatisch die Klimakrise für Frauen und Männer ihrer Generation ist. Ebenfalls mit dabei sind Daphney Leola Kiki, eine junge Führungskraft der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Papua-Neuguinea, Doris Mwikali, Programmleiterin für nationale Klimaaktionen beim Roten Kreuz Kenia, und Elena Cedillo, LWB-Referentin für Klimagerechtigkeit.
Ein Ausstellungsstand für die Delegierten in New York, der auch während der zweiwöchigen CSW-Sitzungen online zu sehen ist, zeigt die Arbeit der jungen Menschen der Salvadorianischen Lutherischen Kirche, die gemeinsam Müll aus dem Matizate River in der Verwaltungseinheit El Paisnal sammeln und Mitglieder der Gemeinde Piedra Azul im östlichen Departamento San Miguel in Recyclingtechniken unterweisen.