Sechs Selbstverpflichtungen des LWB für seine ökumenischen Beziehungen
Genf (LWI) – Vom 18. bis 25. Januar findet die alljährliche Gebetswoche für die Einheit der Christen statt. Dieses Jahr gibt es einen besonderen Anlass, die Fortschritte in den Beziehungen zwischen den christlichen Konfessionen zu feiern.
Zum 20. Mal jährt sich 2019 die Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre, eines Schlüsseldokuments der ökumenischen Annäherung. Die am Reformationstag 1999 ursprünglich vom Lutherischen Weltbund (LWB) und der römisch-katholischen Kirche unterzeichnete Erklärung wird inzwischen von drei weiteren Weltweiten christlichen Gemeinschaften – der methodistischen, anglikanischen und reformierten – mitgetragen.
Das Dokument legte faktisch den seit 500 Jahren bestehenden Konflikt über das Wesen der christlichen Erlösung bei und ebnete damit den Weg für ein Gemeinsames katholisch-lutherisches Reformationsgedenken, das 2016 von LWB-Generalsekretär Pfarrer Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Junge und dem damaligen LWB-Präsidenten Bischof Dr. Munib A. Younan zusammen mit Papst Franziskus in den schwedischen Städten Lund und Malmö begangen wurde.
Im Vorfeld der Feierlichkeiten zum 20. Jubiläum der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre, die im Verlauf des Jahres anstehen, hat der LWB eine neue Publikation vorgelegt, die vor dem Hintergrund der dargelegten jüngsten Schritte aktualisierte ökumenische Selbstverpflichtungen formuliert. Diese wurden vom LWB-Rat bei seiner Tagung 2018 offiziell angenommen, der damit dem erklärten Willen der lutherischen Kirchengemeinschaft zur stärkeren Verantwortlichkeit gegenüber seinen ökumenischen Partnern praktischen Ausdruck verlieh.
Das Dokument trägt den Titel „Die Selbstverpflichtungen des Lutherischen Weltbundes auf dem ökumenischen Weg hin zur ekklesialen Gemeinschaft“ und wurde im Rahmen einer Andacht in der Kapelle des Ökumenischen Zentrums in Genf am 16. Januar vorgestellt. Die Publikation bietet einen Überblick über die aktuell zu verzeichnenden Fortschritte und nennt sechs Ansätze, mit deren Hilfe die lutherische Kirchengemeinschaft ihr Engagement im Streben nach der vollen, sichtbaren Einheit der gesamten Christenheit zu intensivieren gedenkt.
Videos (in englischer Sprache)
- Pfarrerin Dr. Kaisamari Hintikka berichtet (in englischer Sprache) über Entstehung und Ziele der neuen Publikation. Die jüngst als Bischöfin in ihre Heimat Finnland zurückberufene Hintikka wirkte bisher im LWB als Assistierende Generalsekretärin für Ökumenische Beziehungen und Direktorin der Abteilung für Theologie und Öffentliches Zeugnis.
- Weitere Informationen zum neuen Dokument erfahren Sie (ebenfalls in englischer Sprache) von Pfarrerin Dr. Miriam Haar. Haar ist als Theologische Assistentin beim LWB tätig.