"Ein bedeutsames ökumenisches Zeichen"

19 Okt. 2016
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Anders Arborelius (l.), römisch-katholischer Bischof von Stockholm, und die lutherische Erzbischöfin der Schwedischen Kirche, Antje Jackelén.

Anders Arborelius (l.), römisch-katholischer Bischof von Stockholm, und die lutherische Erzbischöfin der Schwedischen Kirche, Antje Jackelén.

Leitende Geistliche von Schweden: Gemeinsames Reformationsgedenken stärkt die Hoffnung

LUND, Schweden /GENF (LWI) – Am 31. Oktober werden der Lutherische Weltbund (LWB) und die katholische Kirche anlässlich des 500. Reformationsgedenkens in Schweden gemeinsame Veranstaltungen in Lund und Malmö durchführen. Anders Arborelius, römisch-katholischer Bischof von Stockholm, und die lutherische Erzbischöfin der Schwedischen Kirche, Antje Jackelén, sehen darin eine Stärkung der ökumenischen Beziehungen und des gemeinsamen Dienstes in der Welt.

Ökumenische Schritte

Der fast fünfzig Jahre andauernde Dialog zwischen Katholiken und Lutheranern trägt Früchte. 1999 wurde die „Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ unterzeichnet. Sie unterstreicht, dass das seit der Reformation die Kirchen spaltende Thema der Rechtfertigung die beiden Kirchen nicht länger trennte.

Vierzehn Jahre später wurde 2013 der Bericht mit dem verheißungsvollen Titel „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ vorgestellt. Erstmalig seit der Reformation wird hierin ein gemeinsamer historischer Abriss veröffentlicht, die Spaltungen der beiden Traditionen skizziert, bewältigte Vergangenheit aufgezeigt und die weiterhin bestehenden Verschiedenheiten benannt.

Der Bericht mündet ein in „Fünf ökumenische Imperative“, die Katholiken und Lutheraner dazu aufrufen, in gemeinsamen Worten und Taten Zeugnis abzulegen von der Gnade Gottes in der Welt.

Die Arbeit an diesen Dokumenten ebnete den Weg für eine Veranstaltung in Schweden, die als historisch bezeichnet werden kann. Am 31. Oktober 2016, dem 499. Jahrestag des Ereignisses, das als Beginn der Reformation gilt, werden die leitenden Geistlichen der Römisch-Katholischen Kirche und des LWB das Reformationsgedenken gemeinsam feiern.

Papst Franziskus und die Leitungspersonen des LWB sind nicht Gäste, sondern Gastgeber der Gedenkveranstaltung, die in den schwedischen Orten Lund und Malmö stattfindet.

Im Dom zu Lund werden Papst Franziskus, LWB-Präsident Bischof Munib A. Younan und LWB-Generalsekretär Pfarrer Dr. h.c. Martin Junge einen gemeinsamen Gottesdienst feiern. Dieser wird auch in die Malmö Arena übertragen. Der Papst, die LWB-Führung und ökumenische Gäste werden sich anschließend hier unter dem Thema „Verbunden in Hoffnung“ einfinden.

In der Arena steht das Zeugnis von Gottes Gnade im Mittelpunkt. Christinnen und Christen unterschiedlicher Traditionen und aus aller Welt können und sollen dieses Zeugnis ablegen.

Dies soll in Wort und Tat geschehen. Ein konkretes Zeichen für die wechselseitig wachsenden Beziehungen soll eine Absichtserklärung sein, die von der katholischen Hilfsorganisationen Caritas Internationalis und dem LWB-Weltdienst unterzeichnet wird.

Der Grundsatz der einen Taufe vereint uns und stärkt uns und weitere internationale Gäste darin, globalen Herausforderungen wie Armut, Klimawandel und Migration zu begegnen.

Katholiken aus Schweden und seinen Nachbarländern freuen sich außerdem darauf, dass der Papst einen weiteren Tag bleiben wird, um am 1. November die Messe zu Allerheiligen zu feiern. Nach wie vor gibt es kein gemeinsames Abendmahl zwischen Katholiken und Lutheranern. Dennoch hoffen viele darauf. Wir beten, dass die Feierlichkeiten am 31. Oktober und am 1. November ein hoffnungsvolles Zeichen für ökumenisches Wachstum sein werden.

Selbstverständlich ist das nicht. Es gibt Hindernisse auf dem Pfad der Ökumene. Wir hoffen jedoch, dass die bevorstehenden Ereignisse die ökumenische Arbeit in unserem Land stärken und außerdem ermutigende und hoffnungsvolle Signale in die Welt senden.

Zusammen mit Papst Franziskus und dem LWB haben schwedische Christinnen und Christen die Gelegenheit Jesus Christus zu bezeugen „damit die Welt glaube“ (Johannes 17, 21). Nehmen wir die Chance wahr – lassen Sie uns beten und arbeiten für die Sache des Evangeliums.

 

LWF/OCS