Lutherisches theologisches Seminar gibt seltene Handschrift des Neuen Testaments aus dem 9. Jahrhundert an die griechisch-orthodoxe Kirche zurück.
Chicago, Vereinigte Staaten/Genf, 21. November 2016 (LWI) – Die Leitende Bischöfin Elizabeth A. Eaton von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA) hat an einer Feier teilgenommen, in deren Rahmen die lutherische Hochschule für Theologie in Chicago (Lutheran School of Theology at Chicago, LSTC) eine aus dem 9. Jahrhundert stammende seltene und vollständige griechische Handschrift des Neuen Testaments an die griechisch-orthodoxe Kirche zurückgegeben hat.
Die Handschrift, unter BibelwissenschaftlerInnen als Kodex 1424 bekannt, war eine von vielen Schriften, die 1917 aus dem Kloster Kosinitza in der Nähe der griechischen Stadt Drama geraubt wurden. Sie gelangte in den Besitz eines europäischen Antiquars und wurde 1920 von Levi Franklin Gruber, dem späteren Präsidenten des Lutherischen Theologischen Seminars der ELKA in Chicago, eines Vorläufers der LSTC, gekauft.
Seine Eminenz Erzbischof Demetrios, Exarch des Ökumenischen Patriarchats in den Vereinigten Staaten, nahm die Handschrift am 15. November von LSTC-Präsident Pfr. James Nieman entgegen.
In ihrer Rede anlässlich der Feier sagte Leitende Bischöfin Eaton: „Die lutherische Gemeinschaft zeichnet sich durch eine hohe Wertschätzung der Beziehungen mit der orthodoxen Kirche in den Vereinigten Staaten und weltweit aus. Vor fast 50 Jahren hat sich die vierte Vorbereitungstagung der Panorthodoxen Konferenz für den ökumenischen Dialog mit dem Lutherischen Weltbund als Stimme der weltweiten lutherischen Gemeinschaft ausgesprochen.“
„Die Rückgabe dieser neutestamentlichen Handschrift aus dem 9. Jahrhundert durch ein lutherisches Seminar an die griechisch-orthodoxe Kirche ist ein Ausdruck dessen, wie wichtig es ist, eine Partnerschaft zwischen dem, was in der theologischen Ausbildung unterrichtet wird, und dem was auf der Ebene der lutherisch-orthodoxen Beziehungen geschieht, zu pflegen“, sagte sie.
Bischöfin Eaton fügte hinzu, diese Ereignisse seien auch in der Zukunft nicht nur für die LSTC, sondern ebenfalls für die ELKA und den Lutherischen Weltbund (LWB) wichtig, dem die ELKA angehört. „Für uns als lutherische Gemeinschaft im 500. Jahr der Reformation ist dies ein wichtiger Schritt der Versöhnung und ein einladendes Zeugnis an die Welt, da wir uns gemeinsam auf die zentrale Bedeutung des Wort Gottes berufen, das in Jesus Christus Fleisch geworden ist.“
„Wir hoffen, dass die Rückkehr der Handschrift in ihr rechtmäßiges Zuhause ein Zeichen unserer beiderseitigen Treue zur Verkündigung der frohen Botschaft Jesu Christi ist, die in dieser Handschrift enthalten ist und die unsere beiden Gemeinschaften bekräftigen“. Pfr. James Nieman, Präsident der lutherischen Hochschule für Theologie in Chicago, USA.
„Dies ist eine bemerkenswerte ökumenische Tat“, sagte Erzbischof Demetrios während seiner Rede vor der Versammlung. „Wir führen diese Dialoge, die produktiv und interessant sind. Sie nehmen viel Zeit, Geduld und Toleranz in Anspruch, und beinhalten auch Zweifel. Aber hier haben wir es eindeutig mit einem echten Akt der Ökumene zu tun, einer authentischen Zusammenführung.“
Erzbischof Demetrios und Pfr. Nieman werden die Handschrift Ende November nach Griechenland bringen und dort an Feierlichkeiten der griechisch-orthodoxen Kirche teilnehmen.
Beiderseitige Treue
„Wir hoffen, dass die Rückkehr der Handschrift in ihr rechtmäßiges Zuhause ein Zeichen unserer beiderseitigen Treue zur Verkündigung der frohen Botschaft Jesu Christi ist, die in dieser Handschrift enthalten ist und die unsere beiden Gemeinschaften bekräftigen“, sagte Nieman.
In ihrem Schlusswort sagte Eaton: „Jetzt beten wir für die sichere Rückkehr der Handschrift und für alle Menschen, die in Zukunft durch die Begegnung mit ihr zu Christi Jüngern werden. Und schließlich bitten wir Gott darum, uns weiterhin auf unserer gemeinsamen Reise zu bereichern und zu stärken.“
Pfarrerin Dr. Kaisamari Hintikka, Stellvertretende LWB-Generalsekretärin für Ökumenische Angelegenheiten, beschrieb die Entscheidung der LSTC, die Handschrift an die griechisch-orthodoxe Kirche zurückzugeben, als eine „kraftvolle ökumenische Geste, die die Atmosphäre des gegenseitigen Vertrauens im Vorfeld der nächsten lutherisch-orthodoxen Plenarversammlung 2017 und des Reformationsjubiläums stärkt.“
(Beitrag von ELKA-Nachrichten, Bearbeitung durch die LWB-Kommunikationsabteilung)
Lutherisches theologisches Seminar gibt seltene Handschrift des Neuen Testaments aus dem 9. Jahrhundert an die griechisch-orthodoxe Kirche zurück.
Chicago, Vereinigte Staaten/Genf, 21. November 2016 (LWI) – Die Leitende Bischöfin Elizabeth A. Eaton von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA) hat an einer Feier teilgenommen, in deren Rahmen die lutherische Hochschule für Theologie in Chicago (Lutheran School of Theology at Chicago, LSTC) eine aus dem 9. Jahrhundert stammende seltene und vollständige griechische Handschrift des Neuen Testaments an die griechisch-orthodoxe Kirche zurückgegeben hat.
Die Handschrift, unter BibelwissenschaftlerInnen als Kodex 1424 bekannt, war eine von vielen Schriften, die 1917 aus dem Kloster Kosinitza in der Nähe der griechischen Stadt Drama geraubt wurden. Sie gelangte in den Besitz eines europäischen Antiquars und wurde 1920 von Levi Franklin Gruber, dem späteren Präsidenten des Lutherischen Theologischen Seminars der ELKA in Chicago, eines Vorläufers der LSTC, gekauft.
Seine Eminenz Erzbischof Demetrios, Exarch des Ökumenischen Patriarchats in den Vereinigten Staaten, nahm die Handschrift am 15. November von LSTC-Präsident Pfr. James Nieman entgegen.
In ihrer Rede anlässlich der Feier sagte Leitende Bischöfin Eaton: „Die lutherische Gemeinschaft zeichnet sich durch eine hohe Wertschätzung der Beziehungen mit der orthodoxen Kirche in den Vereinigten Staaten und weltweit aus. Vor fast 50 Jahren hat sich die vierte Vorbereitungstagung der Panorthodoxen Konferenz für den ökumenischen Dialog mit dem Lutherischen Weltbund als Stimme der weltweiten lutherischen Gemeinschaft ausgesprochen.“
„Die Rückgabe dieser neutestamentlichen Handschrift aus dem 9. Jahrhundert durch ein lutherisches Seminar an die griechisch-orthodoxe Kirche ist ein Ausdruck dessen, wie wichtig es ist, eine Partnerschaft zwischen dem, was in der theologischen Ausbildung unterrichtet wird, und dem was auf der Ebene der lutherisch-orthodoxen Beziehungen geschieht, zu pflegen“, sagte sie.
Bischöfin Eaton fügte hinzu, diese Ereignisse seien auch in der Zukunft nicht nur für die LSTC, sondern ebenfalls für die ELKA und den Lutherischen Weltbund (LWB) wichtig, dem die ELKA angehört. „Für uns als lutherische Gemeinschaft im 500. Jahr der Reformation ist dies ein wichtiger Schritt der Versöhnung und ein einladendes Zeugnis an die Welt, da wir uns gemeinsam auf die zentrale Bedeutung des Wort Gottes berufen, das in Jesus Christus Fleisch geworden ist.“
„Wir hoffen, dass die Rückkehr der Handschrift in ihr rechtmäßiges Zuhause ein Zeichen unserer beiderseitigen Treue zur Verkündigung der frohen Botschaft Jesu Christi ist, die in dieser Handschrift enthalten ist und die unsere beiden Gemeinschaften bekräftigen“. Pfr. James Nieman, Präsident der lutherischen Hochschule für Theologie in Chicago, USA.
„Dies ist eine bemerkenswerte ökumenische Tat“, sagte Erzbischof Demetrios während seiner Rede vor der Versammlung. „Wir führen diese Dialoge, die produktiv und interessant sind. Sie nehmen viel Zeit, Geduld und Toleranz in Anspruch, und beinhalten auch Zweifel. Aber hier haben wir es eindeutig mit einem echten Akt der Ökumene zu tun, einer authentischen Zusammenführung.“
Erzbischof Demetrios und Pfr. Nieman werden die Handschrift Ende November nach Griechenland bringen und dort an Feierlichkeiten der griechisch-orthodoxen Kirche teilnehmen.
Beiderseitige Treue
„Wir hoffen, dass die Rückkehr der Handschrift in ihr rechtmäßiges Zuhause ein Zeichen unserer beiderseitigen Treue zur Verkündigung der frohen Botschaft Jesu Christi ist, die in dieser Handschrift enthalten ist und die unsere beiden Gemeinschaften bekräftigen“, sagte Nieman.
In ihrem Schlusswort sagte Eaton: „Jetzt beten wir für die sichere Rückkehr der Handschrift und für alle Menschen, die in Zukunft durch die Begegnung mit ihr zu Christi Jüngern werden. Und schließlich bitten wir Gott darum, uns weiterhin auf unserer gemeinsamen Reise zu bereichern und zu stärken.“
Pfarrerin Dr. Kaisamari Hintikka, Stellvertretende LWB-Generalsekretärin für Ökumenische Angelegenheiten, beschrieb die Entscheidung der LSTC, die Handschrift an die griechisch-orthodoxe Kirche zurückzugeben, als eine „kraftvolle ökumenische Geste, die die Atmosphäre des gegenseitigen Vertrauens im Vorfeld der nächsten lutherisch-orthodoxen Plenarversammlung 2017 und des Reformationsjubiläums stärkt.“
(Beitrag von ELKA-Nachrichten, Bearbeitung durch die LWB-Kommunikationsabteilung)