Region Afrika bekräftigt Zusicherung, LWB-Vollversammlung 2017 in Namibia auszurichten
(LWI) – Führende VertreterInnen des Lutherischen Weltbundes (LWB), die Mitgliedskirchen in Namibia besuchten, nahmen an der offiziellen Übergabe von Symbolen der Vollversammlung durch die Evangelische Landeskirche in Württemberg (Deutschland) an den Vereinigten Kirchenrat der evangelisch-lutherischen Kirchen Namibias teil.
Während des Sonntagsgottesdienstes in der lutherischen Gemeinde in der Innenstadt der namibischen Hauptstadt Windhuk am 22. September überreichte der württembergische Bischof Dr. Frank O. July dem Leitenden Bischof Dr. Alex G. Malasusa, LWB-Vizepräsident für die Region Afrika, Symbole der Elften LWB-Vollversammlung – Banner, Brot und Tasche.
Die württembergische Kirche war im Juli 2010 Gastgeberin der Elften LWB-Vollversammlung gewesen, die unter dem Motto „Unser tägliches Brot gib uns heute“ stand. In seiner Sitzung im Juni 2013 nahm der Rat des LWB einstimmig die Einladung der drei LWB-Mitgliedskirchen in Namibia – der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Namibia (ELKRN), der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Namibia (ELKIN) und der deutsch-sprachigen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Namibia (ELKIN-DELK) – an, die 2017 in Windhuk gemeinsam die Zwölfte LWB‑Vollversammlung veranstalten wollen.
Malasusa nahm die Symbole im Namen der Region Afrika entgegen und unterstrich, dass die Ausrichtung der nächsten LWB-Vollversammlung auch eine Verpflichtung der Region Afrika sei. Er reichte die Symbole dann an den scheidenden ELKRN-Bischof Dr. Zephania Kameeta, an den Leitenden ELKIN-Bischof Dr. Shekutaamba V. V. Nambala und an den Bischof der DELK-ELKIN, Erich Hertel, weiter.
In seiner Predigt im Sonntagsgottesdienst ermutigte LWB-Generalsekretär Pfr. Martin Junge die namibischen Kirchen, für eine gute und gemeinsame Zukunft zu arbeiten, und erklärte, dass er hoffe, dass sie in Zukunft durch das Streben nach den drei gemeinsamen Zielen – Brücken bauen, versöhnen und dienen – noch enger zusammenwachsen werden.
Der Generalsekretär sagte: „Es erfordert Mut, sich für die Einheit einzusetzen, denn es scheint so vieles zu geben, das uns auseinandertreibt, zum Beispiel die Geschichte, unsere Kulturen, Armut und Gewalt. Dennoch ruft uns Gott zusammen, um der Vision von Einheit in versöhnter Vielfalt Ausdruck zu verleihen. Ich danke Ihnen für Ihren Mut und ich möchte Sie ermutigen, weiterhin für die Einheit Zeugnis abzulegen.“
Er betonte auch die Notwendigkeit der Solidarität miteinander. „In den meisten Geschichten in der Bibel geht es um das Teilen von Brot. Als Christinnen und Christen sind wir aufgerufen, unser Brot zu teilen. Und deshalb ist es auch unsere Aufgabe, gemeinsam um einen Tisch zu sitzen und unser Essen zu teilen.“
Unseren Nächsten dienen
Junge leitete eine LWB-Delegation, die von 19. bis 24. September in Namibia und dem benachbarten Angola zu Besuch war und dort Gemeinschaften besuchte, die besonders stark von der in den beiden südafrikanischen Ländern herrschenden anhaltenden Dürre betroffen sind. Mit der Unterstützung des LWB koordinieren die drei namibischen Kirchen eine Hilfsinitiative des ACT-Bündnisses, im Rahmen derer unter anderem Bargeldhilfen es den Familien im ganzen Land ermöglichen sollen, ihren Grundbedarf an Nahrungsmitteln und anderen Grundbedürfnisse zu stillen. Im Süden Angolas verteilen das Länderprogramm der LWB-Abteilung für Weltdienst und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Angola Nahrungsmittel an gefährdete Familien, die in entlegenen Gegenden leben, und unterstützen Bemühungen zur Verbesserung der Ernährungssicherheit und zum Schutz des Besitzes an Ackerland und Vieh.
„Als weltweite Gemeinschaft glauben wir, dass wir miteinander leben und einander dienen sollen. Durch die Rechtfertigung sind wir frei, denn Gott hat uns befreit. Wir sind frei, unseren Nächsten zu dienen. Und das ist eine Freiheit, auf die wir zählen können und auf die unsere leidenden Nächsten zählen können“, so Junge in seiner Predigt.
Dr. Nashilongo Shivute, die als Stellvertretende Ständige Sekretärin im Ministerium für Ländereien und Wiederansiedlung tätig ist, überbrachte der Gemeinde und den VertreterInnen des LWB Grussworte und dankte dem LWB für sein langjähriges Engagement in Namibia. „Der LWB war hier während unseres Befreiungskampfes und bei der Repatriierung unserer Landsleute. Und das nicht nur mit schönen Reden, sondern physisch mit Menschen und einem Büro vor Ort. Das werden wir nie vergessen“, betonte sie.
Unter den GottesdienstbesucherInnen befanden sich auch der namibische Premierminister Hage Geingob sowie die LWB-Delegationsmitglieder Colleen Cunningham von der Brüder-Unität in Südafrika, Pfr. Eberhard Hitzler, Direktor der Abteilung für Weltdienst, und Pfarrerin Dr. Elieshi Mungure, Gebietsreferentin für die Region Afrika in der LWB-Abteilung für Mission und Entwicklung.
Geschätzte 800.000 NamibierInnen sind von schwerer Nahrungsmittelknappheit und Wassermangel betroffen und haben aufgrund der schlimmsten Dürreperiode seit fast 30 Jahren nicht mehr genug Weideland für ihr Vieh. In Südangola leiden mehr als 629.000 Menschen unter der anhaltenden Trockenheit.
(Für LWI von Klaus Rieth, Evangelische Landeskirche in Württemberg, der die LWB-Delegation nach Namibia begleitet hat.)