Finnland: Tapio Luoma neuer Erzbischof

07 Juni 2018
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Amtseinführung von Erzbischof Tapio Luoma in der Kathedrale von Turku (Finnland). Foto: Timo Jakonen

Amtseinführung von Erzbischof Tapio Luoma in der Kathedrale von Turku (Finnland). Foto: Timo Jakonen

LWB-Generalsekretär erhält „Sankt Henrikskorset“, die höchste Auszeichnung der finnischen Kirche

Turku (Finnland)/Genf - (LWI) – Der frisch in das Amt des Erzbischofs der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands (ELKF) eingeführte Tapio Luoma hat in seiner Predigt im Rahmen der Amtseinführung betont, wie wichtig es sei, dass die Kirche Barmherzigkeit walten lasse und die Menschen in den Mittelpunkt ihres Handelns stelle.

„Jesu Botschaft von der richtigen Werteordnung verrät uns ganz genau, worum es im christlichen Glauben und im Leben der Kirche geht“, sagte der neue Erzbischof. „Es geht um den Menschen, der von Gott geschaffen wurde, um den Menschen, der andere Menschen und Gott in seinem Leben braucht, um den Menschen, dessen Entscheidungen auch Auswirkungen für andere Menschen und die ganze Schöpfung haben, um den Menschen, der von Gott geliebt wird und durch den Gott uns überall seine Liebe zeigen will.“

Tapio Luoma wurde am 3. Juni 2018 in der Kathedrale von Turku offiziell in das Amt des Erzbischofs der ELKF, einer Mitgliedskirche des Lutherischen Weltbundes (LWB) eingeführt. Luoma, der zuvor Bischof von Espoo war, war am 1. März 2018 zum Erzbischof gewählt worden und hatte sein neues Amt am 1. Juni angetreten. Er ist Nachfolger von Erzbischof Kari Mäkinen.

„Es ist mir eine große Freude und Ehre, an diesem wichtigen Tag in Ihrem Leben und dem Leben dieser Kirche teilhaben zu dürfen“, sagte LWB-Generalsekretär, Pfr. Dr. Martin Junge, der zusammen mit Kirchenleitenden der Region Nordische Länder, der weltweiten Kirchengemeinschaft und ökumenischer Partner an dem Gottesdienst zur Amtseinführung teilnahm.

„Sie übernehmen das Amt des Erzbischofs der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands in einer unübersichtlichen, wenn nicht sogar verworrenen Zeit der Weltgeschichte“, sagte Junge. „So viele Entwicklungen deuten auf eine zunehmende Polarisierung und Zersplitterung der Welt und auch der Kirche hin. Es wird für die Menschen, Gemeinschaften und Staaten immer schwieriger, zusammenzuarbeiten.“ Der LWB-Generalsekretär bat den neuen Erzbischof, „sich weiterhin für den gemeinsamen Weg des Lutherischen Weltbundes“ und das gemeinschaftliche Zeugnis der LWB-Mitgliedskirchen in der Welt zu engagieren.

Im christlichen Glauben und Leben der Kirchen geht es um „den Menschen, der von Gott geschaffen wurde, um den Menschen, dessen Entscheidungen auch Auswirkungen für andere Menschen und die ganze Schöpfung haben, um den Menschen, der von Gott geliebt wird und durch den Gott uns überall seine Liebe zeigen will.

– Tapio Luoma, Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirchen Finnlands

In Zeiten der Zersplitterung den Menschen dienen

In seiner Predigt zu Matthäus 16,24-27 sagte Erzbischof Luoma, dass Finnland eine Debatte über Werte führen müsse. „Unsere Gesellschaft ist in Bezug auf viele Frage gespalten“, sagte er. „Sich verhärtende Standpunkte spalten die Menschen in verschiedene Lager, die nur schwer überhaupt miteinander kommunizieren.“

„Trotzdem gibt es etwas, das wir trotz unserer divergierenden Ansichten alle als wertvoll und wichtig betrachten: nämlich was gut für den Menschen ist. Und das ist etwas, das verantwortungsbewusste Entscheidungen und die verantwortungsvolle Entscheidungsfindung versuchen zu berücksichtigen“, erläuterte er.

Tapio Luoma wurde 1962 geboren und 1987 zum Pfarrer ordiniert. 2012 übernahm er das Amt des Bischofs von Espoo. Von 2002 bis 2012 war er Pfarrer der Gemeinde in Seinäjoki, 2001 bis 2007 Superintendent der Diözese Lapua und 2010-2012 Dekan des Dekanats Süd-Ostrobothnia. Darüber hinaus war er Mitglied der Generalsynode und verschiedener anderer kirchlicher Gremien.

LWB-Generalsekretär mit Sankt Henriks-Kreuz ausgezeichnet

Einen Tag vor der Amtseinführung des neuen Erzbischofs hat der scheidende Erzbischof Mäkinen, dem LWB-Generalsekretär, Pfr. Dr. Martin Junge, das „Sankt Henrikskorset“ verliehen. Das Sankt Henriks-Kreuz ist die höchste Auszeichnung und Ehrung der finnischen Kirche. Sie wird finnischen oder ausländischen Bürgerinnen und Bürgern für ökumenische Verdienste verliehen wird, wenn diese sich um die Beziehungen der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands zu ihren internationalen Schwesterkirchen verdient gemacht haben, sie im Ausland wichtige humanitäre Arbeit geleistet haben oder als Würdigung ihrer Missionstätigkeit.

In seiner Festrede hob Mäkinen die führende Rolle von Generalsekretär Junge hervor, die dieser in der Gestaltung der ökumenischen Beziehungen des LWB, in der Formulierung einer Strategie für Geschlechtergerechtigkeit und die Teilhabe junger Menschen, sowie in dem anhaltenden Engagement des LWB für gewaltsam vertriebene Menschen weltweit übernommen hat.

„Junge hat ganz bewusst eine bestimmte Identität für die LWB-Gemeinschaft aufgebaut. Und das war für alle Mitgliedskirchen, auch die Evangelisch-Lutherische Kirche Finnlands, sehr wichtig. Gleichzeitig hat Junge Brücken gebaut und vermittelt, wenn es zu Spannungen zwischen LWB-Mitgliedskirchen kam“, sagte Mäkinen. „Martin Junge ist eine starke ökumenische Führungsperson mit Wertvorstellungen, dessen Arbeit und Stimme als Vertreter des weltweiten Luthertums insbesondere die Arbeit und Positionierung der Ortsgemeinden und -kirchen unterstützt hat.“

 

Lesen Sie die Pressemitteilung (in finnischer Sprache

 

 

LWF/OCS