Flüchtlingskrise: Kirchen in anderen LWB-Regionen erklären sich solidarisch mit Europa

18 Sep 2015
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Flüchtlingsfamilie mit Betreuerin, links, im Flüchtlingshaus Rossauer Lände in Österreich. Foto: Diakonie Flüchtlingsdienst Österreich/Nadja Meister

Flüchtlingsfamilie mit Betreuerin, links, im Flüchtlingshaus Rossauer Lände in Österreich. Foto: Diakonie Flüchtlingsdienst Österreich/Nadja Meister

Gebete für Sicherheit, Advocacy-Arbeit für zusätzliche Unterstützung

Genf, 15. September 2015 (LWI)—Die Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) ausserhalb Europas erklären sich mit den Kirchen solidarisch, die Flüchtlinge in der Region aufnehmen. Diese Solidarität manifestiert sich in Gebeten, zusätzlicher finanzieller Hilfe und Advocacy-Arbeit bei den Regierungen.

In einem Schreiben vom 9. September an ihre Mitglieder hat die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika (ELKA) auf die besondere Berufung und Verpflichtung der Kirche hingewiesen, grundlegende humanitäre Bedürfnisse zu erfüllen und die Rechte der Menschen zu wahren, die vor Krieg und Krisensituationen fliehen.

„Wir sind ebenfalls mit unseren Partnerkirchen in Deutschland im Gespräch, da sie Zehntausende von Flüchtlingen aufnehmen“, schrieb Pfr. Daniel Rift, Direktor von ELKA World Hunger and Disaster Appeal an die Mitglieder der Kirche. Die ELKA unterstützt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Ungarn und die Slowakische Evangelische Kirche A.B. in Serbien, beide Kirchen haben Flüchtlinge willkommen geheissen, die über ihre Grenzen ins Land gekommen sind, und sie mit Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern versorgt.

Anfang des Monats hat die Leitende ELKA-Bischöfin Elizabeth A. Eaton die Mitglieder ihrer Gemeinde zu betender Solidarität aufgefordert angesichts der „horrenden Flüchtlingskrise im Nahen Osten“, deren Auswirkungen jetzt auf Europa übergreifen.  

In Kanada hat die Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada (ELKIK) und ihre humanitäre Hilfsorganisation Canadian Lutheran World Relief (CLWR – kanadisch-lutherische Weltnothilfe) am 15. September an ihre Mitglieder appelliert und sie aufgefordert, für die syrischen Flüchtlinge zu beten und ihnen zu helfen, da „sie infolge brutaler Gewalt in ihrem Land vertrieben wurden.“

„Wir beten für ihre Sicherheit und dafür, dass sie Schutz bekommen und mit den grundlegenden Hilfsgütern versorgt werden. Ich fordere unserer Mitglieder nachdrücklich auf, mit finanzieller Unterstützung zu helfen und unseren Brüdern und Schwestern beizustehen“, erklärte ELKIK-Nationalbischöfin Susan C. Johnson.

Nach Aussage von ELKIK und CLWR wird die zwischen dem 12. September und dem 31. Dezember 2015 gesammelte Spendensumme von der kanadischen Regierung über ihren Katastrophenhilfe-Fonds für Syrien (Syria Emergency Relief Fund) um den gleichen Betrag aufgestockt.

In Argentinien hat sich Pfr. Gustavo Gómez, Vorsitzender der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche, tief besorgt über die wachsende Zahl der Menschen geäussert, die ums Überleben kämpfen und sich deshalb nach Europa auf den Weg machen. Die Aufnahme von Flüchtlingen „ist ein Aufruf zur Verpflichtung“, erklärte Gómez, dessen Kirche auch in der Vergangenheit bereits Migrant/innen aufgenommen hat. Andere Menschen willkommen zu heissen, so Gómez, ist „ein neues Bekenntnis für Dienst und aktive Liebe“, denn der Zustrom von Menschen unterschiedlicher Kulturen ist als Bereicherung zu verstehen. Andere Kirchen in der Region haben Gebete gesprochen. 

Es gibt ebenfalls einige LWB-Mitgliedskirchen in Afrika und Asien, die das Schicksal von Menschen tief berührt, die bei ihrer Flucht über das Mittelmeer nach Europa ihr Leben verloren haben.  Sie schliessen die europäischen Kirchen in ihre Gebete ein und suchen nach anderen Möglichkeiten für eine zusätzliche Unterstützung.

 

Pauline Mumia