Führungsverantwortung in der lutherischen Gemeinschaft

LWB veranstaltet sechstes Seminar für neu gewählte Kirchenleitende

Der Lutherische Weltbund (LWB) richtet vom 4. bis 12. September seine jährliche Klausurtagung der neu gewählten Kirchenleitenden (RoNEL) im Büro der Kirchengemeinschaft in Genf und im LWB-Zentrum in Wittenberg aus. Die Tagung in einer für neue Führungspersonen der LWB-Mitgliedskirchen aus der ganzen Welt einberufenen Reihe wird die erste Präsenzversammlung seit der COVID-19-Pandemie sein. 

„Führungsverantwortung und das Bischofsamt in der LWB-Gemeinschaft“ lautet das Thema der diesjährigen RoNEL, an der 17 Oberhäupter von Kirchen, Diözesen und Synoden von LWB-Mitgliedskirchen aus 14 Ländern teilnehmen. Seit seinem Beginn 2015 wurde das Programm von über 60 Kirchenleitenden aus allen sieben LWB-Regionen belegt. 

An jeder Veranstaltung nehmen neue Personen teil. Dadurch bietet RoNEL einen Raum, in dem Kirchenleitende über ein gemeinsames Verständnis der lutherischen Identität nicht nur in ihren Heimatkirchen, sondern auch in den verschiedenen globalen LWB-Kontexten reflektieren können. Ziel ist es, Beziehungen zwischen den Teilnehmenden aufzubauen und zu festigen, zur Aufrechterhaltung der Einheit in der lutherischen Gemeinschaft beizutragen und die Teilnehmenden mit der Arbeit des LWB und den Mitarbeitenden des Büros der Kirchengemeinschaft vertraut zu machen.  Als es in den vergangenen zwei Jahren schwierig war, neue Kirchenleitende persönlich zusammenzubringen, organisierte der LWB einige Online-Sitzungen als Einführung in das Programm. 

„Wir freuen uns darauf, nach einer Zeit, in der die Pandemie viele LWB-Mitgliedskirchen vor große Herausforderungen gestellt hat, eine weitere Gruppe Kirchenführungskräfte zu begrüßen“, sagte Pfarrerin Katariina Kiilunen, die LWB-Programmreferentin für Kapazitätsaufbau und Führungsentwicklung im Referat für Theologie, Mission und Gerechtigkeit. „Es liegt in der menschlichen Natur, dass wir die Menschen, mit denen wir zu tun haben, vor uns sehen und direkt mit ihnen sprechen wollen. Dadurch können die Leute gegenseitiges Vertrauen aufbauen und Verständnis füreinander entwickeln und so stärkere und bedeutsamer Beziehungen schaffen“, fügte sie hinzu.

RoNEL gliedert sich um Themen, bei denen Gespräche darüber entstehen, was Führungsverantwortung ausmacht und wie diese sowohl die Kirche als auch die Gesellschaft als Ganzes verwandeln kann. Es wird erwartet, dass die Teilnehmenden einander besser kennenlernen und durch das gemeinsame Erlebnis Beziehungen aufbauen und vertiefen, mit denen sie sich gegenseitig unterstützen.

LWB-Generalsekretärin, Pfarrerin Anne Burghardt, wird in ihrer Eröffnungsrede über die Identität und die Vision der Gemeinschaft der Kirchen sprechen und die Programm-Redaktion wird Diskussionen über die strategische Arbeit des LWB leiten, in denen es unter anderem um ökumenische Beziehungen, lutherische Theologie, das Leben als inklusive Kirche, die prophetische Stimme der Kirche und den Dienst am Nächsten geht.

Hauptthema beim Aufenthalt der Teilnehmenden in Wittenberg wird das Bischofsamt sein, mit Diskussionen über die Ansichten zum lutherischen System der Führungsverantwortung und der praktischen Umsetzung im Amt bei der Überwachung von Konfliktmanagement, Kommunikationskompetenz und kirchlicher Tragfähigkeit. Die Teilnehmenden erhalten zudem eine geführte Tour zu historischen Stätten in der Stadt Martin Luthers. 

„Wir hoffen sehr, dass die Kirchenleitenden am Ende der Klausurtagung in ihrer Führungsverantwortung gestärkt zurück nach Hause fahren und begeistert sind, dass sie zur LWB-Gemeinschaft gehören“, fügte Kiilunen hinzu.