Gemeinsam können wir so viel erreichen

22 Febr. 2018
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Der LWB-Präsident bei einem Treffen mit Vertretern des ökumenischen Netzwerks in Myanmar. Photo: LWB/ I. Htun

Der LWB-Präsident bei einem Treffen mit Vertretern des ökumenischen Netzwerks in Myanmar. Photo: LWB/ I. Htun

LWB-Präsident beeindruckt von LWB-Arbeit in Myanmar

Rangun (Myanmar)/Genf (LWI) – Der Lutherische Weltbund sei eine Organisation, die in Myanmar für ihre hervorragende Arbeit und ihre gute Zusammenarbeit mit ganz unterschiedlichen Gruppen von Menschen anerkannt ist, sagte Erzbischof Dr. Panti Filibus Musa.

Auf seinen Besuch in Myanmar zurück blickend – seine erste Reise nach Asien als Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB) – sagte Erzbischof Musa, es habe ihn beeindruckt, welches Ansehen die Kirchen und die LWB-Abteilung für Weltdienst, die im LWB die diakonische Aufgabe wahrnimmt, genießen.

Es sei ermutigend und schön gewesen zu sehen, dass der LWB nicht nur eine Gemeinschaft für sich selbst, sondern um das Wohl aller bemüht sei, erklärte er. „Das war sehr erbaulich für mich und hat mich beeindruckt. Und ich war auch von den Menschen in Myanmar sehr beeindruckt, die die Hoffnung auf eine stabile und demokratische Gesellschaft nicht aufgeben. Es ist sehr wichtig, dass der LWB dort vor Ort ist.“

Der LWB-Präsident nannte es bedauerlich und unerfreulich, dass die Bürgerinnen und Bürger so sehr unter der politischen Realität und dem fehlenden Frieden litten, sagte er. Aber zu sehen, was der LWB und seine Mitgliedskirchen leisteten, sei ermutigend.

LWB wird sehr geschätzt

Während seiner Reise traf Erzbischof Musa mit hohen Regierungsvertretern, verschiedenen Partnerorganisationen und anderen religiösen Führungspersonen zusammen. Und bei allen – von Regierungsvertretern bis hin zu Binnenvertriebenen, von den Vereinten Nationen bis hin zu anderen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) – habe der LWB in Myanmar einen hervorragenden Ruf, erklärte Musa, der den LWB in Myanmar als eine einende Kraft unter den NGOs und anderen Organisationen beschrieb.

„Der LWB schafft es, mit all diesen Organisationen auf positive Art und Weise verbunden zu sein. Mir gegenüber wurde mehrfach große Dankbarkeit zum Ausdruck gebracht. Einige Regierungsvertreter haben den LWB ganz explizit dafür gelobt, nicht nur die Binnenvertriebenen, sondern auch die Gemeinschaften zu unterstützen, die die Vertriebenen aufnehmen, und genau das ist es, was die Regierung und die Menschen in Myanmar überzeugt und woher der LWB seinen guten Ruf hat.“

Der LWB arbeitet in Camps für Binnenvertriebene in und um Sittwe, der Hauptstadt der Provinz Rakhine State, wo der LWB dank seines guten Rufs ein Treffen von Vertretern der Vereinten Nationen, von internationalen NGOs, der lokalen Regierung und der buddhistischen Gläubigen organisieren konnte.

„Wir sehen uns selbst nicht als Einzelkämpfer, sondern als Teil eines großen Netzwerks von Akteuren, ökumenischen und anderen internationalen NGOs. Der LWB kann diesen Respekt dann für ökumenische und interreligiöse Beziehungen und für die Zusammenarbeit mit anderen Netzwerken nutzen.“

Keine Stabilität ohne Frieden

Präsident Musa führte seine Friedensbotschaft an die Menschen noch weiter aus. Ohne Frieden sei Stabilität nicht möglich, sagte er.

„Nichts wird funktionieren. Ohne Frieden ist es nicht möglich, eine dauerhaft funktionierende Demokratie, eine nachhaltige Wirtschaft und soziale Existenzgrundlagen zu haben. Es muss Frieden herrschen, der alle Bürgerinnen und Bürger und alle Religionsgemeinschaften einbezieht.“

Angesichts des vorherrschenden religiös begründeten Nationalismus in Myanmar war Musa beeindruckt von einem Mitarbeiter des LWB, der sagte: „Ich bin Buddhist. Aber wenn ich für den LWB arbeite, will ich als Vertreter der Buddhisten, Muslime, Christen und aller anderen gesehen werden, denn wir sind alle Menschen.“

Erzbischof Musa sagte, diese Aussage bekräftige seine Überzeugung, dass der Weltdienst nicht nur eine technisch arbeitende Institution sei. Seine Arbeit verändere in gewissem Masse auch die innere Haltung von Menschen, und gebe ihnen die Möglichkeit, sich dann anders zu begegnen.

„Die Menschen sind nicht nur hier, weil sie Angestellte des LWB sind, sondern weil ihnen die Werte des LWB am Herzen liegen. Das gab diesem Mitarbeiter das Selbstvertrauen, sich hier hinzustellen und das zu sagen.“

Die Botschaft der Einheit

„In einer Situation wie in Myanmar war die Botschaft der Einheit bei allen meinen Treffen eine sehr wichtige. Es war eine Botschaft der Zusammenarbeit und die Botschaft, dass wir uns alle aus unseren eigenen Kreisen herausbewegen müssen – egal ob religiöse, ethnische oder politische Kreise –, um Frieden schaffen zu können.“

Der LWB ist durch seine Abteilung für Weltdienst seit 10 Jahren in Myanmar tätig. Die Zusammenarbeit unter den Kirchen und zwischen den Kirchen und den Weltdienst-Programmen sei immer sehr eng und umfassend gewesen, erklärte der LWB-Präsident. Die Beziehungen zwischen dem Weltdienst und den Mitgliedskirchen seien gute Musterbeispiele für die Kirchengemeinschaft. Es gäbe keine Spannungen oder unrealistische Erwartungen vonseiten der Kirche. „Sie wissen sehr genau, dass wir eine Gemeinschaft sind, aber dass wir doch jeder unsere eigenen Programme haben.“

Erzbischof Musa feierte gemeinsam mit lutherischen Ortsgemeinden einen Gottesdienst. Es sei eine Freude gewesen, gemeinsam Gottesdienst zu feiern und dann gemeinsam am Tisch zu sitzen und dieses Gemeinschaftsgefühl der Kirchen noch zu stärken, erzählte er. Jede Kirche habe andere Wurzeln, alle hätten unterschiedliche ethnische Hintergründe und auch sprachlich gäbe es Unterschiede, und dennoch sähen sie sich selbst als eins.

Die Menschen im Gottesdienst hätten vor Freude gestrahlt und diese Freude sei von Herzen gekommen, sagte er.

„Wir sind eine kirchliche Organisation, eine religiöse Organisation, aber wir sind das nicht nur für uns selbst, sondern mit und für andere. Gemeinsam können wir in dieser Welt so viel erreichen.“

 

LWF/OCS