Gute Gründe für LutheranerInnen und KatholikInnen, miteinander Gottesdienst zu feiern

03 Juli 2013
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Mitglieder der liturgischen Arbeitsgruppe von LWB und Päpstlichem Einheitsrat. LWB/A. Burghardt

Mitglieder der liturgischen Arbeitsgruppe von LWB und Päpstlichem Einheitsrat. LWB/A. Burghardt

Gemeinsame Arbeitsgruppe bereitet liturgische Materialien für 2017 vor

(LWI) Eine Gruppe von lutherischen und römisch-katholischen LiturgikerInnen hat erste Schritte unternommen, um Materialien für gemeinsame ökumenische Gottesdienste anlässlich des Reformationsjubiläums 2017 bereitzustellen.

Die achtköpfige liturgische Arbeitsgruppe des Lutherischen Weltbundes (LWB) und des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen tagte vom 28. bis 31. Mai erstmals in Würzburg (Deutschland). In der Gruppe sind beide Seiten mit je vier Fachleuten vertreten, Pfarrerin Anne Burghardt (LWB) und Monsignore Dr. Matthias Türk (Vatikan) nehmen gemeinsam die Leitung wahr.

Aufgabe der Arbeitsgruppe ist die Erstellung von Materialien für den Gottesdienst, die es beiden christlichen Traditionen ermöglichen sollen, das 500. Reformationsjubiläum gemeinsam zu begehen. Ebenfalls im Jahr 2017 besteht der lutherisch/römisch-katholische Dialog seit 50 Jahren.

Wenige Tage nach dem ersten Treffen der Gruppe wurde im Rahmen der LWB-Ratstagung, die vom 13. bis 18. Juni in Genf stattfand, der Bericht der Lutherisch/römisch-katholischen Kommission für die Einheit unter dem Titel „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ vorgestellt. In diesem Dokument stellen die lutherische und katholische Seite erstmals gemeinsam die Geschichte der Reformation dar. Das LWB-Leitungsgremium billigte zudem den Bericht des LWB-Sonderausschusses „Luther 2017 – 500 Jahre Reformation“, der Werte und Grundsätze für das Reformationsgedenken darlegt und praktische Aspekte verschiedener Prozesse im Vorfeld beschreibt, die innerhalb der lutherischen Kirchengemeinschaft bereits angelaufen sind. Der LWB wird seine Aktivitäten hauptsächlich auf die drei Jahre von 2015 bis 2017 konzentrieren. (Weitere Artikel und Berichte finden Sie auf den Seiten zur LWB-Ratstagung: www.lutheranworld.org)

In Würzburg einigten sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe auf eine allgemeine Struktur für ökumenische Gottesdienste und wählten zentrale biblischer Lesungen aus.

Die in Vorbereitung befindlichen Materialien sollen, so die LWB-Studienreferentin für ökumenische Beziehungen Burghardt, Vorschläge für das gemeinsame Gedenken auf der globalen wie lokalen Ebene anbieten.

„Der LWB hat sich dafür ausgesprochen, dass das 500. Reformationsjubiläum in ökumenischer Verantwortung begangen werden sollte. Da in das Jahr 2017 nicht nur das Reformationsjubiläum fällt, sondern auch das 50-jährige Bestehen des lutherisch-katholischen Dialogs, haben wir gute Gründe, gemeinsame Gottesdienste unter Beteiligung von Lutheranerinnen/Lutheranern und Katholiken/Katholikinnen zu feiern“, betonte Burghardt.

Weiter führte sie aus: „Die Gottesdienstmaterialien, die für die gemeinsame Nutzung in lutherisch-katholischen Gottesdiensten 2017 erarbeitet werden, sollen sowohl unsere Freude zum Ausdruck bringen angesichts der Früchte jahrzehntelanger ökumenischer Gespräche auf der Suche nach christlicher Einheit als auch die Erkenntnis, dass an Lutheraner/Lutheranerinnen und Katholikinnen/Katholiken gleichermassen in der Taufe der Ruf Christi ergangen ist und sie berufen sind zum gemeinsamen Zeugnis in der Welt.“

Aber auch die Busse müsse ihren Ort in der Gedenkliturgie haben, „um den Schmerz über eine gespaltene Kirche und das Bedauern darüber zum Ausdruck zu bringen, dass die Kirchen ihrer in der Taufe begründeten Berufung nicht immer treu gewesen sind.“

Das nächste Treffen der Arbeitsgruppe findet im Dezember in Tallinn (Estland) statt. Bis Ende 2014 sollen die ökumenischen liturgischen Materialien fertiggestellt werden.

LWF Communication