Hoffnung für katholisch-evangelische Paare

23 Febr. 2018
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"Für uns Lutheraner bedeutet das einen hoffnungsvollen Schritt auf dem Weg zum gemeinsamen Abendmahl," sagte LWB Generalsekretär Martin Junge. Foto: LWB/ Albin Hillert

"Für uns Lutheraner bedeutet das einen hoffnungsvollen Schritt auf dem Weg zum gemeinsamen Abendmahl," sagte LWB Generalsekretär Martin Junge. Foto: LWB/ Albin Hillert

Deutsche Bischofskonferenz öffnet Weg für gemeinsames Abendmahl

GENF, Schweiz (LWI) - Der Lutherische Weltbund (LWB) begrüsst eine “Orientierungshilfe” der deutschen Bischofskonferenz, die es katholisch-lutherischen Ehepaaren ermöglichen soll, gemeinsam das Abendmahl zu empfangen.

Diese Entwicklung folgt dem gemeinsamen katholisch-lutherischen Reformationsgedenken 2016 in Lund (Schweden), bei dem es LWB und katholische Kirche als gemeinsame seelsorgerliche Verantwortung bezeichneten, “den Durst und den Hunger” vieler Kirchenmitglieder zu stillen, welche “sich danach sehnen, die Eucharistie an einem Tisch zu empfangen als konkreten Ausdruck der vollen Einheit.”

Auf der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz diesen Monat einigten sich die katholischen Bischöfe darauf, Priestern und Bischöfen in den katholischen Ortsgemeinden eine Orientierungshilfe zur Seite zu stellen. Diese soll Ihnen eine formelle Entscheidung darüber ermöglichen, im Einzelfall auch evangelische Ehepartner von Katholiken zum Abendmahl zuzulassen. In Deutschland betrifft dies lutherische und reformierte Christen sowie Mitglieder der unierten Kirchen.

“Für uns Lutheraner stellt dies einen hoffnungsvollen Schritt auf dem Weg zum gemeinsamen Abendmahl dar, zu dem uns unser Herr Jesus Christus einlädt,” sagte der LWB-Generalsekretär, Pfarrer Dr. h.c. Martin Junge. Diese Orientierungshilfe bekräftige die von der katholischen Kirche und dem LWB in Lund unterzeichnete Gemeinsame Erklärung, so Junge weiter:

“Viele Mitglieder unserer Gemeinschaften sehnen sich danach, die Eucharistie an einem Tisch zu empfangen als konkreten Ausdruck der vollen Einheit. (...) Wir erkennen unsere gemeinsame pastorale Verantwortung, dem geistlichen Hunger und Durst unserer Menschen, eins zu sein in Christus, zu begegnen.(...)  Dies ist das Ziel unserer ökumenischen Bemühungen. Wir wünschen, dass sie voranschreiten, auch indem wir unseren Einsatz im theologischen Dialog erneuern.”

“Wir sind dankbar für diese Entscheidung, welche im Geist einer pastoralen Ökumene getroffen wurde,” sagte die stellvertretende LWB-Generalsekretärin für ökumenische Beziehungen, Pfn. Dr Kaisamari Hintikka.

Während seines Treffens mit Papst Franziskus im vergangenen Dezember bezog sich der LWB-Präsident Erzbischof Dr Panti Filibus Musa auf diese pastorale Ökumene. In dem Zusammenhang sprach er davon, dass das Abendmahl nicht nur das Ziel, sondern die Voraussetzung für unseren gemeinsamen Glaubensweg und unsere Beziehung zueinander ist.” Sie freue sich auf die angekündigte Handreichung und die weiteren Entwicklungen, fügte die stellvertretende Generalsekretärin hinzu.

 

 

 

LWF/OCS